Polizei Bremen

Polizei Bremen
Polizei Bremen
Polizeistern der Bremer Polizei
Staatliche Ebene Land
Stellung der Behörde Polizei
Aufsichtsbehörde(n) Senator für Inneres und Sport
Hauptsitz Bremen
Behördenleitung Polizeipräsident Holger Münch
Anzahl der Bediensteten 2550
Website www.polizei.bremen.de

Die Polizei Bremen (auch Bremer Polizei genannt, hier jedoch auf die Stadt Bremen bezogen) ist die Landespolizei der Freien Hansestadt Bremen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Begriff Polizei (von Polis zu Deutsch: „Stadt“), damals Policey genannt, wurde im Mittelalter bis zur Zeit des Liberalismus (18./19. Jahrhundert) noch weitgehender als Ausdruck für die Verwaltung der Stadt verwendet. Seit dem 14. Jahrhundert waren in Bremen die Kämmereigerichte, besetzt von vier Kämmerern, für die Untersuchungen von Kriminalfällen zuständig. Zur Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung hatten die Gehilfen des Staates früher die unterschiedlichsten Bezeichnungen wie der Vogt oder Marktvogt des Mittelalters und der frühen Neuzeit oder aber auch der Gerichtsdiener (wurde auch als Büttel bezeichnet). Der Stadtvogt war im Mittelalter wahrscheinlich Morgensprachherr, der die morgendliche Beschlussversammlung der Ämter leitete. Zunehmend wurden dann für die Ämter einzelne Morgenspachherren (bis 1848) eingesetzt als z.B. Schlachtevogt oder für das Bau-, Straßenreinigungs-, Bettelei- oder das Schaustellerwesen. Noch bestand keine besondere Polizeibehörde. Ab dem 18. Jahrhundert konzentrierte sich der Begriff Polizei zunehmend auf die Aufgaben der Sicherheit und Ordnung. Um 1800 gab es in Bremen dann sechs Polizeidiener.

In der Franzosenzeit war der Polizeidienst jedoch schon gut organisiert, geleitet von einem Präfekten. Nach 1813 bestanden das Unter- und Polizeigericht, ein Kriminalgericht und eine Polizeidirektion, an deren Spitze zwei Senatoren standen. Der Polizeidirektion unterstanden im 19. Jahrhundert drei Polizeikommissäre. Den Polizeidienst erfüllten in der Stadt zehn Polizeidiener. Sie standen der Polizeidirektion und dem Kriminalgericht zu Verfügung. In den bremischen Landgebieten Lehe, Osterholz, Hastedt, Gröpelingen, Arsten, Habenhausen, Huchting und Woltmershausen gab es die Sauvegarden, die vor 1813 noch Vögte und nach 1839 Polizeidiener, nach 1848 wieder Sauvegarden und ab 1854 Landjäger hießen. Es gab zudem noch die Landdragoner und an fünf Stellen der Stadt die Nachtwachen, die seit 1882 von Polizeidienern wargenommen wurde.

1866 gab es zwei Ober-Polizeikommissäre, vier Distriktkommissäre, einen Baukommissär, sowie einen Rendanten, einen Kanzlisten, einen Wachtmeister für die Bahn und 27 Polizeidiener sowie zwei weitere Polizeikommissäre in Vegesack und in Bremerhaven mit ihren Polizeidienern und Dragonern. Dazu war auf dem bremischen Land noch ein Landjägerkorps im Dienst.

Seit 1875 kam hinzu der Kriminal-Polizeikommissär und damit die Gründung der spezialisierten Kriminalpolizei.

Nach 1918

Ordnungspolizist auf der Werft AG „Weser“, kurz vorm Stapellauf des Dampfers „Bremen“ (1928)

Die Polizei unterstand nach dem Ersten Weltkrieg der Polizeikommission des Senats unter Vorsitz von zunächst Bürgermeister Karl Deichmann (MSPD) (1919-1920), dann Senator Albert von Spreckelsen (DVP) (1920–1928, 1931–1933) und dazwischen wieder durch Senator Deichmann (1928–1931).

1919 wurde die Stelle eines Polizeipräsidenten geschaffen, die bis 1933 der konservative Leopold Petri wahrnahm (siehe auch bei Leitung). Die formal untergeordnete Sicherheitspolizei war dem Oberst Walter Caspari unterstellt; Konflikte der beiden Polizeiführer über ihre Kompetenzen musste im Mai 1920 der Senat durch Dienstanweisungen schlichten.

Das Polizeigesetz von 1931 sah eine Gliederung vor mit den beiden Bereichen Kriminalpolizei (unter Dr. Georg Pott) und Ordnungpolizei. Die uniformierte Ordnungspolizei hatte die Aufteilung in die „blaue“ Polizei mit Einzeldienst in den Polizeirevieren und in die kasernierte „grüne“ Schutzpolizei unter Caspari. Parteipolitische Aktivitäten im Dienst waren verboten. Die „Blauen“ waren jedoch gewerkschaftlich organisiert. Leiter der Gewerkschaft war der damalige Polizeimeister Franz Noch (auch SPD - Bürgerschaftsabgeordneter), der nach dem Zweiten Weltkrieg zeitweise die Polizei führte.

Von 1933 bis 1945

Im formellen Sinne führte von 1933 bis 1937 der Senator für innere Verwaltung Theodor Laue (NSDAP) die Polizei als „Polizeiherr“; tatsächlich war sein ständiger Vertreter Dr. Georg Pott (seit 1933 NSDAP) für die Leitung der Polizeidirektion zuständig. Kommandeur der Landespolizei war von 1933 bis 1935 Oberst Potel und danach Oberst Wittke. Die Schutzpolizei führte bis 1937 als Kommandeur der Polizei-Oberstleutnant (seit 1936 Oberst) Dr. Heinrich Lankenau (seit 1933 NSDAP), zugleich Inspekteur der Ordnungspolizei. Sein Nachfolger war der Berliner Oberstleutnant Curt Pohlmeyer. Die Landeskriminalpolizei unterstand bis 1936 Dr. Conrad Parey, der dann als Richter zum Langericht versetzt wurde.

Am 17. Juni 1936 verband Hitler durch Erlass das Parteiamt Reichsführer SS mit dem neuen Staatsamt Chef der Polizei im Reichinnenministerium und übertrug Heinrich Himmler den Posten. Im Reich gab es unter Himmler nun zwei Hauptabteilungen für die Ordnungspolizei (OrPo) mit SS-Obergruppenführer Kurt Daluege als Leiter und für die Sicherheitspolizei (Sipo) mit SS-Obergruppenführer Reinhard Heydrich als Chef.

Für Bremen zuständig war der Höhere SS- und Polizeiführer (HSSuPF), seit 1939 vom Wehrkreis X in Hamburg. Auch wenn alle Polizeistellen in Bremen dienstrechtlich dem Bremer Senat unterstanden, konnte der Reichsführer SS, seine Haupt- und Abteilungsleiter und der zuständige HSSuPF mit den SS-Inspekteuren der Bremer Polizei Weisungen erteilen. Die zwei Bremer Kriminalpolizeiinspektionen unterstanden nun den Regierungsbezirken Stade und Aurich.

Im März 1938 beschloss der Senat ein Polizeigesetz. Einem Polizeipräsidenten wurden die Befugnisse der bisherigen Polizeidirektion übertragen und die Stelle bis 1941 mit SS-Oberführer Curt Ludwig besetzt. Die Gestapo unterstand ihm jedoch nicht. Obersten Landespolizeibehörde war der Regierende Bürgermeister. Polizeioberst Johannes Schroers (seit 1933 NSDAP) wurde 1938 Kommandeur der Schutzpolizei, 1940 stellvertretender Polizeipräsident und 1941 bis 1945 Polizeipräsident. Die Schutzpolizei wurde seit 1941 von Oberstleutnant Herbst geführt.

Die Schutzpolizei verfügte 1944 über 400 Mann und ihre Reserve über 315 Mann. Die Luftschutzpolizei hatte 3200, die Stadtwacht 1780 und der Werkschutz 710 Mann.

Staatspolizei bzw. Gestapo und SD

Die Staatspolizei, ab Oktober 1935 Geheime Staatspolizei (Gestapo) in Bremen leitete von 1934 bis 1939 der Polizeihauptmann, dann SS-Obersturmbannführer und Regierungsrat Erwin Schulz. Sie war 1935 dem Senator für innere Verwaltung zugeordnet mit Weisungsrechten des Reichsführers SS durch das Gestapo-Amt Berlin.

In Bremen wandelte sich 1936 das bisherige Staatspolizeiamt Bremen in die Staatspolizeistelle Bremen mit nach wie vor 46 Mitarbeitern und den Außenstellen Bremerhaven (bis 1937) und Vegesack (ab 1939), sowie den Außenstellen Hafen (1936) und Blumenthal (ab 1939). Weitere Leiter der Staatspolizeistelle waren von 1940 bis 1943 der „harte“ SS-Sturmbannführer und Regierungsrat Dr. Herbert Zimmermann von 1943 bis 1945 der SS-Sturmbannführer und Regierungsrat Dr. Erwin Dörnte und 1945 der SS-Sturmbannführer und Oberregierungsrat Dr. Georg Kießel. 1945 waren unter dem Dach der Staatspolizei die Kriminalpolizei und die Gestapo vereint.

Der Sicherheitsdienst des Reichsführers SS (SD) - zunächst eine SS- und Parteidienststelle ab 1935 auch staatliche Dienststelle - blieb in Bremen wie im Reich eine unabhängige Stelle mit nachrichtendienstlichen Aufgaben. In Bremen gab es seit 1935 eine staatliche Außenstelle Bremen in der Graf-Moltke-Straße und dann in der Sögestraße mit häufig wechselnden Leitern. Der SD-Abschnitt Bremen unterstand 1942 dem Inspekteur der Sicherheitspolizei und des SD in Hamburg und letztlich dem Reichssicherheitshauptamt (RSHA) in Berlin.

Nach 1945

Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte sich die Polizeiführung der amerikanischen Militärregierung in Bremen unterzuordnen. So leitete von 1945 bis 1951 ein Chef der Polizei die Polizei. 1951 erfolgte die Zusammenlegung von Ordnungs- Kriminal- und Verwaltungspolizei sowie dem Stadtamt unter der Führung eines Polizeipräsidenten als Stadt- und Polizeiamt. Zudem wurde dann später das Landeskriminalamt Bremen eingerichtet. Seit 1991 gibt es dann wieder die getrennten Organisationseinheiten Polizeipräsidium (mit der Hauptabteilung Kriminalpolizei) und Stadtamt sowie die Ämter Wasserschutzpolizei Bremen, Wasserschutzpolizei Bremerhaven und Bereitschaftspolizei der Freien Hansestadt Bremen.

Stadtwehr, Grüne Polizei, Bereitschaftspolizei

Die Stadtwehr in Bremen wurde durch Beschluss der provisorischen Regierung unter Bürgermeister Deichmann (SPD) und durch einen Aufruf von Senator Theodor Spitta (DDP) sowie Major Caspari im Februar 1919 gebildet. Sie sollte nach den Bestimmungen des Friedensvertrages von Versailles als rein militärischer Verband aufgelöst werden und ihre schwereren Waffen abgeben. Die USPD forderte die sofortige Auflösung des ihr verhassten Verbandes im November 1920. Auch die SPD sprach sich durch Wilhelm Kaisen (MSPD) für die Auflösung bis Anfang 1921 aus. Die Bürgerschaft beschloss in diesem Sinne die Auflösung. Die KPD kritisierte nun eigenartiger Weise diesen Beschluss. Die bürgerlichen und die rechten Parteien sowie der Senat widersprachen der Forderung zur Auflösung. Der Senat leitete einen Volksentscheid ein und trat zurück. Beim Volksentscheid im Januar 1921 sprach sich die Mehrheit gegen die Auflösung aus. Die anschließenden Neuwahlen zur Bürgerschaft führten zu einem Sieg der bürgerlich/konservativen Parteien. Die Stadtwehr - um die es eigentlich ging - wurde dann jedoch trotzdem aufgelöst. Die Aufgaben übernahm im Februar 1921 die Polizei. Die kasernierte „grüne“ Polizei unter Caspari entstand. Dieser richtete die Schutzpolizei streng militärisch aus.

Nach dem Zweiten Weltkrieg musste das Verhältnis in Polzeiangelegenheiten zwischen Bund und Ländern neu definiert werden. Es sollte geprägt werden durch ein Miteinander gleichberechtigter aber auch gleich verpflichteter Partner. Grundlage des Beistandssystems Bereitschaftspolizei waren die zwischen Bund und Ländern auszuhandelnden Verwaltungsabkommen. Das erste Verwaltungsabkommen schloss Bremen mit dem Bund 1951 ab. Kurz darauf wurde 1952 die erste Polizeihundertschaft aufgestellt, die - damals auch kasernierte - am Niedersachsendamm residiert. Anfänglich wurden auch ausgebildete Handwerker eingestellt, während um 2000 die Fachhochschulreife für die Ausbildung notwendig ist, die mit einem dreijährigen Praktikum beginnt und nach drei Jahren an der Hochschule für Öffentliche Verwaltung Bremen abgeschlossen werden kann. 1952 gab es 127 Bereitschaftpolizisten, um 2000 sollen es rund 350 gewesen sein.

Kriminalpolizei

Nach der Französischen Revolution gab es statt der Kämmereigerichte das Kriminalgericht mit einigen Polizeidienern und Sauvegarden (Landpolizisten). 1852 wurde durch eine Kommission für die Erweiterung der Polizeidienste gefordert, das für das Kriminalgericht besondere Dienste einzurichten seien. Seit 1853 standen ein Polizeikommissär und drei Polizeidiener dafür bereit. Seit 1875 gab es in Bremen den Kriminal-Polizeikommissär. Dieses kann als Gründung der spezialisierten Kriminalpolizei in Bremen angesehen werden. 1881 waren zwei Kriminal-Polizeikommissäre und sechs Kriminalschutzmänner, 1891 dann 14 Kriminalwachtmeister im Einsatz. Bis 1908 war die Kripo im Stadthaus, dann im Polizeihaus untergebracht.

In der Weimarer Republik war die Kriminalpolizei und die Ordnungspolizei dem Polizeipräsident untergeordnet. Seit 1919 wurden eine Oberinspektion und vier Inspektionen für die Kripo eingerichtet. Den Distriktwachen wurden Kriminalbeamte zugeordnet. Leiter der Kriminalpolizei war der noch parteilose Fachmann Dr. jur. Georg Pott.

In der Zeit des Nationalsozialismus war bis 1936 Leiter der Kriminalpolizei der frühere Richter Dr. jur. Conrad Parey, der beim Stahlhelm und dann bei der SA organisiert war. Die Kripo war nun auch für politische Straftaten zuständig. 1934 gab es drei deliktbezogene Abteilungen der Kripo. Die Kripo wurde Teil eines Landeskriminalamtes.

Als die Zuständigkeiten der Polizei im Juli 1937 grundlegend geändert wurden, war die Bremer Kripo mit einer Leitstelle und zwei Inspektionen auch für den preußisch/hannoveranischen Regierungsbezirk Stade, für den Regierungsbezirk Aurich und für Bereiche von Oldenburg zuständig. Sie war dem Reichskriminalpolizeiamt (RKPA) fachlich untergeordnet. Die Kripo war nun Teil der Sicherheitspolizei und viele Beamten erhielten zusätzliche Angleichungsdienstränge der SS. Es wurden 1937 auch eine weibliche Kripostelle aufgestellt.

Nach 1945 bauten die Amerikaner eine neue Kripo auf und Leiter wurde 1945 Kriminaldirektor Richard Beelitz (SPD) und von 1947 bis 1952 dann Richard Siebke. 1969 bis 1968 war Dr. Herbert Schäfer Kripo-Chef. Die Führung wechselte dann öfters. Die weibliche Kripo, mit Schwerpunkt der Kinder- und Sittendelikte, wurde ausbebaut und war ab 1951 bis ? eine Organisationseinheit.

Gliederung

Die Kriminalpolizei war als Abteilung beim Stadt- und Polizeiamt angesiedelt, seit etwa 1991 Hauptabteilung und nunmehr Polizeidirektion beim Polizeipräsidenten. Sie gliedert sich (2011) in die Einheiten Zentrale Ermittlungsunterstützung (K1), Spezialeinheiten (K2) mit SEK und MEK, Gewaltdelikte (K3), Strukturdelikte (K4), Wirtschafts- und Vermögenskriminalität (K5) und Staatsschutz (K6).

Landeskriminalamt

Für das Land wurde 1947 ein Landeskriminalamt (LKA) beim Stadt- und Polizeiamt eingerichtet, das eng mit der Kripo der britischen Zone und dann von Niedersachsen zusammenarbeitete. 1974 wurde das LKA selbststänig, 1986 aufgelöst und nach 2000 im Bereich der Direktion Kriminalpolizei/Landeskriminalpolizei wieder begründet.

Stadthaus, Polizeihaus und Polizeizentralen

Von 1819 bis 1908 diente ein sehr schlichtes Stadthaus neben dem Rathaus den erweiterten Verwaltungsanforderungen. Hier war auch die Polizei untergebracht. Um 1900 genügte dieses wenig ansehnliche Gebäude nicht mehr den räumlichen und repräsentativen Ansprüchen der wachsenden Stadt.

Als das Stadthaus beim Bremer Rathaus für das Neue Rathaus weichen musste, war es notwendig für die im Stadthaus untergebrachte Polizei ein neues Gebäude zu erstellen. Am Wall 201 baute 1801 der Klub Union ein Haus an der Ecke zur Ostertorstraße. Die Häuser Am Wall Nr. 200 und Nr. 201 wurden um 1905 abgerissen. Es entstand von 1906 bis 1908 das ehemalige Polizeihaus nach Plänen des Architekten Carl Börnstein im Stil eines romantischen Historismus mit Jugendstilelementen. Bis 1999 war hier die Zentrale der Polizei (seit 2004 Wall-Forum und Stadtbibliothek). Nur das Polizeirevier vom Stadtteil Mitte verblieb am alten Standort Am Wall.

Das zentrale Polizeipräsidium Bremen ist seit Dezember 1999 In der Vahr 76 im Stadtteil Vahr untergebracht. Die Zentrale der Bremerhavener Ortspolizei befindet sich seit den 1950er Jahren in Lehe im Stadthaus, Hinrich-Schmalfeldt-Straße 31.

Die Bereitschaftspolizei Bremen befindet sich seit 1952 in den Kasernen (ehemals Hindenburgkaserne) und Verwaltungsgebäuden am Niedersachsendamm im Ortsteil Neustadt - Huckelriede.

Auftrag

Aufgaben

Die Polizei Bremen hat als Exekutivorgan der Freien Hansestadt Bremen im Rahmen des Polizeirechts den Auftrag der Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung. Als Strafverfolgungsbehörde geht sie gegen ordnungswidrige und strafbare Handlungen vor, ermittelt Täter und analysiert Tatmuster. Eine weitere Aufgabe ist die Gefahrenabwehr im Bereich der inneren Sicherheit, das heißt, die Verhütung oder Unterbindung von rechtswidrigen Handlungen jeder Art. Im Rahmen der Verkehrsüberwachung regelt sie Verkehrsströme und hat eine tragende Rolle in der Notfallhilfe (Notruf). Ferner sorgt die Polizei in enger Kooperation mit der Judikative und anderen Behörden, beispielsweise Bundespolizei und Zoll, für die Verbrechensprävention um bereits im Vorfeld mögliche Straftaten zu erkennen und zu verhindern.

Rechtsgrundlagen

Für den Bereich der Gefahrenabwehr ergeben sich die Eingriffsbefugnisse der Polizei aus dem Polizeigesetz des Landes Bremen, dem Bremer Polizeigesetz.

Die Ermächtigung für das Einschreiten zur Strafverfolgung ergibt sich aus der Strafprozessordnung (StPO).

Organisation

Altes grünes Ärmelabzeichen bei der „Moosgrün/Beige Uniform
Neues blaues Ärmelabzeichen bei der neuen blauen Polizeiuniform

Oberste Behörde

Die Polizei Bremen untersteht dem Senator für Inneres und Sport als Oberste Polizeibehörde. Sie beschäftigt mehr als 2400 Polizeibeamte und ca. 200 zivile Mitarbeiter.

Das Polizeipräsidium In der Vahr als Zentrale Einrichtung ist die Obere Polizeibehörde.

Es gibt das Polizeipräsidium, 18 Polizeireviere und 10 Polizeistationen sowie das Gelände der Bereitschaftspolizei Am Niedersachsendamm.

Polizeidirektionen

Das Polizeipräsidium Bremen mit seinem Polizeipräsidenten (PP) gliedert sich in sieben Direktionen, dem Präsidialstab (PSt) und dem Präsidialbüro.

Direktionen
Präsidialstab

Als Querschnittseinheiten bestehen ab ca. 01/2012

Untere Polizeibehörden

Schutzpolizei

Die Schutzpolizei mit ihren 18 Revieren und 10 Stationen gliedert sich in fünf Polizeiinspektionen für die Stadtbezirke Bremen Mitte/West, Ost, Süd, Nord sowie für regionale Jugendkriminalität.

Kriminalpolizei

Die Kriminalpolizei gliedert sich in sechs Einheiten für Zentrale Ermittlungsunterstützung (K1), als Spezialeinheiten (K2) mit SEK und MEK, für Gewaltdelikte (K3), für Strukturdelikte (K4), für Wirtschafts- und Vermögenskriminalität (K5) und für den Staatsschutz (K6).

Wasserschutz- und Verkehrspolizei

Wasserschutz und Verkehr gliedert sich in zwei Inspektion in der Stadtgemeinde Bremen und in der Stadt Bremerhaven sowie den Zentralen Diensten.

Bereitschaftspolizei

Die Bereitschaftspolizei gliedert sich in zwei Einsatzhundertschaften mit dreiZügen, einer Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit (BFE), einer Technischen Einsatzeinheit (TEE) und der Diensthundestaffel sowie der Führungsgruppe.

Bremerhaven

Für die Stadt Bremerhaven besteht intern eine eigene Ortspolizeibehörde. Sie gehört zur Landespolizei, untersteht jedoch zum Teil dem dortigen Magistrat. In der Öffentlichkeit und gegenüber dem Landes- und Bundesinnenministerium wird diese von der Bremer Polizei repräsentiert.

Die Ortspolizeibehörde hat einen eigenen Führungsstab und ist weiter in Schutz-, Kriminal- und Verwaltungspolizei gegliedert. Dabei entspricht letztere dem Ordnungsamt der Gemeinden der Flächenländer und ist somit Teil der Stadtverwaltung und nimmt daher Aufgaben im Sinne einer Stadtpolizei wahr. In Bremerhaven gibt es vier Polizeireviere. Außerdem unterhält die Ortspolizeibehörde Bremerhaven eine eigene Wasserschutz- und Verkehrspolizei mit eigenen Sonderfahrzeugen und ein Kriminalmuseum.

Landeskriminalamt

Das Landeskriminalamt Bremen (LKA) gehört zur Polizeidirektion Kriminalpolizei/Landeskriminalamt (D K/LKA). Es ist kleinste Landeskriminalamt in Deutschland.

Dazu gehört die Kriminalpolizeiliche Beratungsstelle in Bremen, Am Wall

Leitung

Das Amt eines Polizeipräsidenten wurde 1919 als zentrale Instanz eingerichtet.

Die Polizeipräsidenten bzw. die Leiter
  • 1919 bis 1933: Polizeipräsident Dr. Leopold Petri (1876–1963)
  • 1933 als „Polizeiherr“: Theodor Laue (1893–1953) (NSDAP), danach Senator
  • 1933 bis 1938 als Leiter: Dr. jur. Georg Pott, (NSDAP)
  • 1938 bis 1941 Polizeipräsident SS-Oberführer Curt Ludwig (1902–1989), (NSDAP)
  • 1941 (März–April) Polizeipräsident SS-Oberführer Obegg
  • 1941 bis 1945 Polizeipräsident Polizeioberst Johannes Schroers (1885–1960) (NSDAP)
  • 1945 als Leiter: Polizeidirektor Franz Noch (SPD)
  • 1945 bis 1947 als Chef der Polizei: Helmut Yström (1881–1963), (CDU), später Senator
  • 1949 bis 1951 als Leiter: Leitender Polizeidirektor Franz Noch (SPD)
  • 1951 bis 1975 Polizeipräsident Erich von Bock und Polach
  • 1976 bis 1989 Polizeipräsident Ernst Dieckmann
  • 1989 bis 2001 Polizeipräsident Rolf Lüken
  • 2001 bis 2009 Polizeipräsident Eckard Mordhorst
  • Seit 2009: Polizeipräsident Holger Münch, Vizepräsident Lutz Müller.

Ausbildung

Das Studium für die Laufbahn des gehobenen Dienstes findet bei der Hochschule für Öffentliche Verwaltung Bremen statt. Für die Laufbahn des mittleren Polizeivollzugsdienstes wird in Bremen nicht mehr ausgebildet. Der letzte Anwärterdurchgang schloss seine Ausbildung bei der Bereitschaftspolizei im Frühjahr 2002 ab.

Ausrüstung

Uniform

Seit dem 1. Oktober 2006 trägt die Bremer Polizei, wie auch die Polizei Schleswig Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg Vorpommern, die neue blaue Polizeiuniform der Hamburger Polizei.

Der Abschluss der Umstellung würde für 2010 vereinbart. Bis dahin würden beide Uniformen zu sehen sein.

Fahrzeuge

Die Polizei Bremen nutzt als Dienstfahrzeuge überwiegend Fahrzeuge der Marke Mercedes-Benz, Opel und Volkswagen. Vereinzelt kommen auch Fahrzeuge anderer Hersteller wie zum Beispiel BMW und Fiat zum Einsatz.

Streifenwagen sind derzeit Mercedes-Benz B-Klasse, Mercedes-Benz E-Klasse, Opel Corsa, VW Touran und VW T5. Vereinzelt kommen auch Fahrzeuge des Modells BMW 5er und Mercedes-Benz Vito zum Einsatz.

Farbgebung

Im Zuge der Farbumstellung auf Blau werden neue Streifenwagen und Einsatzfahrzeuge in der Farbgebung blau-silber bzw. blau-weiß beschafft.

Die ersten blau-silbernen Streifenwagen wurden Ende 2005/Anfang 2006 eingeführt.

Prävention

Mit dem Projekt künstliche DNA unterstützt die Bremer Polizei als erste Polizei in Deutschland in einem Pilotproekt den Einsatz von sogenannter „künstlicher DNA“. Hierzu hat sie mit der Fa. SelectaDNA einen Kooperationsvertrag geschlossen.

Literatur

  • Herbert Schwarzwälder: Das Große Bremen-Lexikon. Edition Temmen, Bremen 2003, ISBN 3-86108-693-X.
  • Herbert Schwarzwälder: Geschichte der Freien Hansestadt Bremen. Band I bis V, Edition Temmen, Bremen 1995, ISBN 3-86108-283-7.
  • Konrad Elmshäuser: Die Vogtei- und Kriminalgerichtsbarkeit in Bremen. In: 700 Jahre Bremer Recht, Veröffentlichung aus dem Staatsarchiv Bremen, Bd. 66, Bremen 2003.

Weblinks

 Commons: Polizei Bremen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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