- Berengar von Bayeux
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Berengar war Herr (oder Graf) von Bayeux Ende des 9. Jahrhunderts, und vermutlich auch zu Beginn des 10. Jahrhunderts.
Er heiratete eine Tochter Gurvants, Graf von Rennes († 877). Im Jahre 888 wurde sein Schwager Judicael, nun Nachfolger seines Vaters, beim Versuch, die Oberhoheit in der Bretagne zu erringen, in der Schlacht von Questemberg von Alain dem Großen, Graf von Vannes, geschlagen und im Kampf getötet.
Neuer Graf in Rennes wurde nun offenbar Berengars junger Sohn Judicael Berengar, mit seinem Vater als Vormund und Regent. Berengar anerkannte die Oberhoheit Alains, der sich dann auch zum Herzog von Bretagne ernannte, und erhielt im Gegenzug eine friedliche Regentschaftszeit in Rennes.
Wenige Jahre später, etwa 890/93 wurde Bayeux von Normannen unter ihrem Anführer Rollo überfallen und geplündert. Bei dieser Plünderung wurde seine junge Tochter Poppa zum Teil der Beute Rollos, der das Mädchen dann später auch zu seiner Frau machte, ohne sie zu heiraten.
Nach Becker[1] fand Berengar bei der Plünderung der Stadt den Tod.
Die Bedeutung Berengars liegt zum einen darin, dass er durch seinen Sohn der Stammvater des Hauses Rennes der Herzöge von Bretagne ist; vor allem aber gehört er durch die Entführung seiner Tochter zu den Stammvätern der Rolloniden, der Familie der Herzöge der Normandie und damit zu den Stammvätern der Könige von England.
Fußnoten
- ↑ Philipp August Becker: Der Planctus auf den Normannenherzog Wilhelm Langschwert (942). In: Zeitschrift für französische Sprache und Literatur. Band 63, 1939, Seite 190–197, im Web: http://vlib.iue.it/carrie/documents/planctus/planctus/Becker.html
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