Bernold von St. Blasien

Bernold von St. Blasien

Bernold von Konstanz, auch: Bernold von St. Blasien oder Bernoldus Constantiensis, (* um 1050; † 16. September 1100 im Kloster Allerheiligen (Schaffhausen)) war Benediktiner und ein bedeutender hochmittelalterlicher Geschichtsschreiber.

Leben

Bernold wurde an der an der Konstanzer Domschule von Bernhard von Konstanz erzogen. 1079 nahm er an der römischen Fastensynode teil und empfing 1084 durch den damaligen Kardinal Otto von Ostia, dem späteren Papst Urban II. (1088-1099) die Priesterweihe in Konstanz.

Bekannt wurde Bernold, der 1086 als Benediktiner ins Kloster St. Blasien ausweichen musste und seine letzten Lebensjahre im Schaffhauser Kloster Allerheiligen verbrachte, durch seine frühscholastisch-kanonistischen Schriften, u.a. gegen Nikolaiten und Simonisten und über die Hierarchie der kirchlichen Rechtsquellen. Das bekannteste Werk Bernolds ist seine Weltchronik von der Schöpfung bis zum Jahr 1100, eine wichtige (und autograph überlieferte!) Quelle für den deutschen Südwesten zur Zeit des Investiturstreits (1075-1122).

Die Gregorianische Reformen hatte einen ihrer bedeutendsten Anhänger in Bernold von Konstanz.

Literatur

  • Bernoldi Chronicon, in: Monumenta Germaniae Historica, Scriptores (in Folio) 5: Annales et chronica aevi Salici. Herausgegeben von Georg Heinrich Pertz u. a. Hannover 1844, S. 385–467 (Digitalisat).
  • Bertholds und Bernolds Chroniken, hg. v. Ian Stuart Robinson (= Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe. Reihe A: Mittelalter FSGA A 14), Darmstadt 2002
  • Die Chroniken Bertholds von Reichenau und Bernolds von Konstanz 1054-1100, hg. v. Ian S. Robinson (= Monumenta Germaniae Historica: Scriptores in Folio; Scriptores rerum Germanicarum, Nova Series MGH SSrG NS 14), Hannover 2003
  • Kuithan, Rolf, Wollasch, Joachim, Der Kalender des Chronisten Bernold, in: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters DA 40 (1984), S.478-531
  • Münsch, Oliver: Neues zu Bernold von Konstanz. In: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte, 123. Bd. (2006), Kanonistische Abteilung 92, S. 207-223.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Bernold von Konstanz — Bernold von Konstanz, auch: Bernold von St. Blasien oder Bernoldus Constantiensis, (* um 1050; † 16. September 1100 im Kloster Allerheiligen (Schaffhausen)) war Benediktiner und ein bedeutender hochmittelalterlicher Geschichtsschreiber. Leben… …   Deutsch Wikipedia

  • Bernold of Constance — • Historian and theologian, b. in Swabia about 1054; d. at Schaffhausen, 16 September, 1100 Catholic Encyclopedia. Kevin Knight. 2006. Bernold of Constance     Bernold of Constance …   Catholic encyclopedia

  • Rudolf von Rheinfelden — Die Grabplatte Rudolfs von Rheinfelden im Dom zu Merseburg ist die älteste Bronzegrabplatte Mitteleuropas. Sie war einst vergoldet und mit Edelsteinen ausgelegt. Die Grabplatte trägt die Umschrift: König Rudolf, dahingerafft für das Gesetz der… …   Deutsch Wikipedia

  • Kloster St. Blasien (Schwarzwald) — Ehemalige Klosterkirche St. Blasien Das Kloster St. Blasien war ein Benediktinerkloster in Sankt Blasien im Südschwarzwald und befindet sich im Landkreis Waldshut Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • St. Blasien Abbey in the Black Forest — Infobox Former Country native name = Reichskloster St Blasien im Schwarzwald conventional long name = Imperial Abbey of St Blaise in the Black Forest common name = Saint Blaise s Abbey| continent = Europe region = Central Europe country = Germany …   Wikipedia

  • Bernoldus Constantiensis — Bernold von Konstanz, auch: Bernold von St. Blasien oder Bernoldus Constantiensis, (* um 1050; † 16. September 1100 im Kloster Allerheiligen (Schaffhausen)) war Benediktiner und ein bedeutender hochmittelalterlicher Geschichtsschreiber. Leben… …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrich IV. (HRR) — Aus einem Evangeliar aus St. Emmeram, nach 1106: In der oberen Reihe Kaiser Heinrich IV. (Heinricus imperator) zwischen seinen Söhnen. Ihm zur Linken Konrad (Chuonradus), der 1101 in Opposition zu seinen Vater verstorben war, und zu seiner… …   Deutsch Wikipedia

  • Manegold of Lautenbach — (c. 1030 – c. 1103) was a religious and polemical writer and Augustinian canon from Alsace, active mostly as a teacher in south west Germany.[1] William of Champeaux may have been one of his pupils, but this is disputed.[2] He was one of the… …   Wikipedia

  • Kloster Ottobeuren — Das Kloster Ottobeuren Das Kloster Ottobeuren ist eine Benediktinerabtei im oberschwäbischen Ottobeuren. Der auch als „Schwäbischer Escorial“ bezeichnete Baukomplex liegt in der Diözese Augsburg. Die Abtei gehört der Bayerischen… …   Deutsch Wikipedia

  • Reichsabtei Ottobeuren — Basilika St. Alexander und St. Theodor, 2004 Das Kloster Ottobeuren im oberschwäbischen Ottobeuren in der Diözese Augsburg gehört der Bayerischen Benediktinerkongregation an …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”