- Betonüberdeckung
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Als Betonüberdeckung oder einfach Betondeckung wird im Stahlbetonbau der Abstand zwischen der Betonoberfläche und der Außenkante eines vom Beton umhüllten Betonstahls bezeichnet.
Eine ausreichende Bewehrungsüberdeckung, in Deutschland üblicherweise als Betondeckung bezeichnet, ist bei Stahlbetonbauteilen erforderlich, um den notwendigen Verbund zwischen Beton und Bewehrung, eine genügende Dauerhaftigkeit des Bauteils sowie einen entsprechenden Feuerwiderstand sicherzustellen. Aufgrund des erforderlichen Verbundes sollte die Bewehrungsüberdeckung mindestens dem Betonstahldurchmesser entsprechen. Aus den Umweltbedingungen (Expositionsklassen) ergibt sich nach der DIN 1045-1:2008-08 für die erforderliche Dauerhaftigkeit (siehe auch Carbonatisierung (Beton))die notwendige Betondeckung über dem Betonstahl. Die darin beschriebenen Werte gehen von einer Nutzungsdauer von mindestens 50 Jahren bei üblichem Instandhaltungsaufwand aus. Kleiner als 15 mm darf sie nicht sein, üblich sind 20 bis 50 mm. Gewährleistet wird die Betondeckung durch Abstandhalter und Unterstützungsböcke bzw. -körbe. Unterstützungsböcke bestehen meist aus entsprechend gebogenem Betonstahl und werden vor allem für die obere Bewehrungslage von Platten verwendet. Abstandhalter werden dagegen zur Sicherstellung der Distanz zwischen Bewehrung und Schalung verwendet. Diese gibt es in verschiedensten Variationen. Es können unter anderem kleine Klötzchen oder Schlangen aus Beton bzw. Faserbeton sein, daneben sind auch Leisten oder Ringe aus Kunststoff üblich.
Inhaltsverzeichnis
Zweck der Betonüberdeckung
- Schutz des Betonstahls vor Umwelteinflüssen, insbesondere vor Sauerstoff und Wasser, um Korrosion zu verhindern.
- Schutz der Bewehrung vor Brandeinwirkung
- Die Betonüberdeckung stellt den Verbund zwischen Beton und Bewehrung sicher, d.h. sie verhindert eine Verschiebung des Bewehrungseisens.
Richtlinien
Die Überdeckung hängt von den Umwelteinflüssen ab, die am jeweiligen Standort zu erwarten sind. Sie sind für Deutschland in der DIN 1045-1 nach Expositionsklassen geregelt und folgende Betondeckungen werden dort gefordert:
Umweltbedingungen Betondeckung c nom
(mm)Trocken oder ständig nass 201 Mäßige Feuchte 35 Wechselnd nass und trocken 40 Chloridangriff 55 1 Für Stabdurchmesser ds> 10 mm ist der Wert um ds−10 zu erhöhen.
Andere nationale Baunormen schreiben dem lokalen Klima entsprechend unterschiedliche Mindestüberdeckungen vor:
Land Betonnorm Bereich der Überdeckung
(mm)UK BS:8110 25-50 USA ACI:318 40-50 Australien AS:3600 15-30 Paradoxon
Große Überdeckungen (50 bis 60 mm) sind nötig, um die Bewehrung bei aggressiven Umwelteinflüssen gegen Korrosion zu schützen, aber große Überdeckungen führen auch zu großen Rissbreiten. Größere Rissbreiten als 0,3 mm können aber durch Eindringen von Feuchtigkeit und Sauerstoff zu Korrosion der Bewehrung führen, die wiederum im Extremfall das Abplatzen von Beton zur Folge haben, womit die Bewehrung freigelegt wird. Diese widersprechenden Effekte können beispielsweise durch die Verwendung von nichtrostender Bewehrung mit geringerer Betondeckung oder durch eine nichtrostende, feiner verteilte Bewehrung (Hautbewehrung) mit möglichst gutem Verbund z.B. aus Edelstahl, Textil oder Faserverbund innerhalb der Betondeckung vereinbart werden.
Methoden zur Einhaltung der Überdeckung
- Unten Luft - oben Beton z.B. unter Brücken: auf die ebene Schalung werden Abstandhalter in Form von kleinen Füßen aus Kunststoff, Beton oder Metall eingebaut. Wegen der Wärmedehnung dürften Abstandshalter aus Beton am sinnvollsten sein.
- links Luft - rechts Beton: Längliche, teilweise wellenförmige Abstandshalter aus Beton oder Kunststoff werden zwischen Bewehrung und Schalung eingebaut. In diese Fall müssen sie gegen Verrutschen gesichert werden
- unten Beton - oben Luft: Da die Schalung am oberen Ende meist offen ist, muss hier der Beton bis zur gewünschten Höhe aufgefüllt werden
Siehe auch
- Schalung (Beton)
- Stahlflechter
Commons: Abstandshalter – Sammlung von Bildern
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