- AFS-Methode
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Die AFS-Methode ist ein pädagogisches Verfahren zur Behandlung von Legasthenie.
Inhaltsverzeichnis
Die AFS-Methode
Die AFS-Methode beruht auf empirischer pädagogischer Forschung. Die Methode beruht auf der Ansicht, dass eine Verbesserung der Schreib-, Lese- und/oder Rechenfertigkeit eines legasthenen/dyskalkulen Menschen nur durch das Üben am Symptom nicht möglich ist. Vielmehr muss die Aufmerksamkeit geschärft werden, allgemein muss die Sinneswahrnehmung geschärft werden. Die Kombination von vorgeschriebenen Strukturen und die frei wählbaren Teilen der Förderung erlauben es, auf die Probleme der Kinder individuell einzugehen.
A steht für Aufmerksamkeit
Die differenzierte Aufmerksamkeit führt dazu, dass das legasthene Kind im Symbolbereich nicht das leisten kann, was von ihm erwartet wird. Viele Fehler passieren, weil die Gedanken und das Handeln nicht im Einklang stehen. Dadurch entstehen sogenannte Wahrnehmungsfehler, die von Laien stets für Rechtschreibfehler gehalten werden. Das Zusammenführen der Gedanken und das gleichzeitige Handeln ist oberstes Ziel. Dies muss dem Betroffenen erst bewusst gemacht werden, damit er an diesem Problem arbeiten kann - ein intensives Gespräch ist daher notwendig. Es kann nur der starke Wille des Betroffenen mithelfen, seine Gedanken besser unter Kontrolle zu bringen. Das Aufmerksamkeitstraining ist durch verschiedene Übungen positiv zu unterstützen, wie durch Autogenes Training, Phantasiereisen, Entspannungsmusik, Geschicklichkeitsübungen, etc. Wichtig ist nur, dass es vom jeweiligen Kind angenommen wird. Wichtig ist es auch, öfters mit dem Kind über seine Probleme bezüglich der Aufmerksamkeit bei Symbolen zu diskutieren.
F steht für Funktion
Die Funktionen, Sinneswahrnehmungen, auch Teilleistungen genannt, sind bei legasthenen Kindern differenziert. Sie haben eine andere Wahrnehmung, sehr schnelle Gedankengänge, die sie am richtigen Schreiben, Lesen oder Rechnen hindern. Diese Kinder brauchen eine längere Zeit, um sich mit Symbolen problemlos auseinanderzusetzen und sie müssen wesentlich vertiefender Wortbilder oder Rechenprozesse erlernen. Wichtig ist es zu wissen, welche Sinneswahrnehmungen differenziert sind, denn es ist in keiner Weise so, dass alle Teilbereiche betroffen sein müssen. Weiters ist es wichtig, dass nicht alle Sinneswahrnehmungen gleichzeitig, sondern ein Teilbereich nach dem anderen trainiert und verbessert wird. Dazu gibt es Funktionsübungen mit und ohne Symbole. Die Schwierigkeitsstufe der Übungen muss individuell nach dem Stand des Kindes gewählt werden. Das Kind soll nicht über, aber auch nicht unterfordert werden und soll genügend Erfolgserlebnisse haben, damit es die Freude am Training nicht verliert. Jede sinnvolle Übung kann im Rahmen des Funktionstrainings verwendet werden!
S steht für Symptom
Das Symptomtraining ist das Arbeiten an den Fehlern. Auch legasthene/dyskalkule Kinder erlernen Schreiben, Lesen und Rechnen auch durch das Üben. Wichtig ist nur, dass das Erlernen und Vertiefen langsam und stetig passiert und mit der Steigerung der Aufmerksamkeit und der Schärfung der Sinneswahrnehmungen einher geht. Das Lernen muss mit allen Sinnen erfolgen. Das legasthene/dyskalkule Kind begreift am besten durch das Angreifen. Viele Wörter werden zwar auf herkömmliche Art und Weise gespeichert, indem die Kinder von der Tafel oder vom Schul- ins Hausübungsheft schreiben. Doch meistens sind es die einfachen, sogenannten leichten Wörter, die sie absolut nicht behalten können. Hier kann eine dauerhafte Abspeicherung nur durch genaue Worterarbeitung gewährleistet werden. Eine persönliche Fehlerwörterliste des Kindes ist zu erstellen, diese ist dann kontinuierlich abzuarbeiten. Diese Wörter werden in drei Stufen erarbeitet: WORTBILD - WORTKLANG - WORTBEDEUTUNG In das Symptomtraining fällt auch eine besondere Lesemethode sowie eine besondere Methode des Rechnenerlernens. Besonders wichtig ist, dass das Kind genügend Zeit für das Erlernen des Schreibens, Lesens und Rechnens bekommt. Besonders viel Lob, auch nur für kleine Lernfortschritte, ist die beste Motivation.
Literatur/Quellenangaben
- aus Kurzinformation zum Thema Legasthenie/LRS/Dyskalkulie
- EÖDL
- PDF Buch [1] Kopp-Duller, A (2003): Elternratgeber Legasthenie und LRS. Herder Spektrum
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