Betriebsvereinigung der Südwestdeutschen Eisenbahnen

Betriebsvereinigung der Südwestdeutschen Eisenbahnen

Die Betriebsvereinigung der Südwestdeutschen Eisenbahnen (SWDE) verwaltete die staatlichen Eisenbahnen in den Ländern der französischen Besatzungszone von 1947 bis 1949.

Nach dem Zusammenbruch des Deutschen Reiches im Jahre 1945 organisierten die vier Siegermächte in ihren Besatzungszonen das Eisenbahnwesen neu. Sie fassten die in ihrem jeweiligen Machtbereich liegenden Direktionen der Deutschen Reichsbahn zusammen, nachdem sie deren Zuständigkeiten den neuen Grenzen in Deutschland angepasst hatten.

Die französische Militärregierung bildete am 8. Januar 1946 eine „Oberdirektion der Deutschen Eisenbahnen der französisch besetzten Zone“ mit Sitz in Speyer. Ihr waren die bisherige Reichsbahndirektion Karlsruhe, Reichsbahndirektion Mainz und Reichsbahndirektion Saarbrücken unterstellt. In diesem Gebiet sollte die Bezeichnung „Deutsche Reichsbahn“ tunlichst vermieden werden, während sie in den drei anderen Zonen weiterhin verwendet wurde.

Wegen der Abtrennung des Saarlandes wurde die Direktion Saarbrücken auf dieses Land beschränkt und firmierte nun als "Saarländische Eisenbahnen" (SEB), die später als Eisenbahnen des Saarlandes (EdS) bezeichnet wurden. Für die außerhalb des Saarlandes verbliebenen Strecken wurde die Eisenbahndirektion Trier geschaffen.

Für sie und die Direktionen Karlsruhe und Mainz gründeten die Länder Rheinland-Pfalz, Baden und Württemberg-Hohenzollern am 25. Juni 1947 als gemeinsame Verwaltung die „Betriebsvereinigung der Südwestdeutschen Eisenbahnen“. Die Generaldirektion hatte ihren Sitz in Speyer.

Obwohl Karlsruhe zum Land Württemberg-Baden und damit zur Amerikanischen Besatzungszone gehörte, war die Direktion Karlsruhe für die französisch besetzten Länder Baden und Württemberg-Hohenzollern zuständig, die die jeweiligen Südhälften der ehemaligen Länder Baden und Württemberg umfassten. Die Eisenbahnen in Württembarg-Baden unterstanden der Reichsbahndirektion Stuttgart.

Es wurden mehrere eigene Fahrzeuge, z. B. 10 Schürzenwagen beschafft.

Nach der Gründung der Bundesrepublik Deutschland im Herbst 1949 begann man mit der Vereinigung der staatlichen Bahnen in den drei Westzonen. Sie sollten gemäß einem Erlass des Bundesverkehrsministers vom 11. Oktober 1949 die Deutsche Bundesbahn bilden. Bestätigt wurde diese Maßnahme, als das Bundesbahngesetz am 18. Dezember 1951 in Kraft trat.

Literatur

  • Peter Schymanietz: Die Organisation der deutschen Eisenbahnen 1835-1975, Freiburg 1977

Weblinks


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