Bibliotheca Bipontina

Bibliotheca Bipontina
49.2495477.36659
Bibliotheca Bipontina

Die Bibliotheca Bipontina ist eine wissenschaftliche Regionalbibliothek in Zweibrücken, die seit dem 1. September 2004 Teil des Landesbibliothekszentrums Rheinland-Pfalz ist. Sie ist eine der bedeutendsten Altbestandsbibliotheken des Landes.

Der Buchbestand beträgt etwa 102.400 Bände, darunter 12.000 Bände des musealen Altbestandes aus den fürstlichen Bibliotheken der Zweibrücker Herzöge. Sie verwahrt auch die Bibliotheken des "Vereins für pfälzische Kirchengeschichte" (etwa 20.000 Bände) und des "Historischen Vereins Zweibrücken" (etwa 10.000 Bände). Der Bestandsschwerpunkt liegt im Bereich der Regionalliteratur der Pfalz und in den geisteswissenschaftlichen Fächern.

Geschichte

Während die Bibliotheken in Zweibrücken durch die Kriegsereignisse des 17. Jahrhunderts fast vollständig vernichtet wurden, blieb die Bibliothek in Bischweiler der Linie Birkenfeld erhalten, die im 18. Jahrhundert in die Residenz Zweibrücken geholt wurde. Sie war von Pfalzgraf Karl I. von Pfalz-Birkenfeld (gestorben 1600), Herzog Wolfgangs jüngstem Sohn, gegründet und von dessen Erben kontinuierlich erweitert worden. In seinem Testament machte Pfalzgraf Karl seinen Erben die Pflege und Erweiterung der Bibliothek zur Pflicht und schrieb vor, "die Bibliothek bey der Graffschafft Sponheim [zu] lassen".

Im 18. Jahrhundert blühte in Zweibrücken das geistige Leben, der Buchdruck (die berühmten Ausgaben der Editiones Bipontinae wurden hier verlegt) und natürlich auch die Bibliothek. Vorstand der Bibliothek war damals der Gymnasialrektor Georg Christian Crollius, ein namhafter Gelehrter.

Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts war die Bipontina dem humanistischen Herzog-Wolfgang-Gymnasium zugeordnet. Nach dessen Auflösung wurde sie 1988 selbständige Landeseinrichtung.

Literatur

  • Andrea Dittgen: Der kluge Herzog kauft Bücher für seine Schüler und Beamten. Artikel in der Tageszeitung Die Rheinpfalz, 25. April 2009
  • Lars G. Svensson: Die Geschichte der Bibliotheca Bipontina. Mit einem Katalog der Handschriften. (Beiträge zur pfälzischen Geschichte 21) Kaiserslautern 2002 ISBN 3-927754-44-7 Rezension weitere Rezension

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Bibliotheca Bipontina Zweibrücken — 49.2495477.366597Koordinaten: 49° 14′ 58″ N, 7° 22′ 0″ O …   Deutsch Wikipedia

  • Bipontina — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Societas Bipontina — Die Societas Bipontina war ein 1778 in Zweibrücken (lat. Bipontum) gegründeter und bis 1794 in Zweibrücken, danach bis 1811 in Straßburg (lat. Argentoratum) tätiger Verlag für Werke antiker griechischer und lateinischer Autoren. Gründer waren die …   Deutsch Wikipedia

  • Herzog-Wolfgang-Gymnasium — Das staatliche Herzog Wolfgang Gymnasium (HWG) in Zweibrücken wurde 1559 gegründet und nach über 425 jährigem Bestehen 1987 aufgelöst. Regionale Bedeutung erlangte es im 16. und nochmals im 18. Jahrhundert als Bildungszentrum des Fürstentums… …   Deutsch Wikipedia

  • Zweibrücken — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Pfälzische Landesbibliothek — Speyer Gründung: 1921 Gesamtbestand: {{{Gesamtbestand}}} Bibliothekstyp: {{{Bibliothekstyp}}} …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Philipp Crollius — (* 1. Januar 1693 in Heidelberg; † 14. Januar 1767 in Zweibrücken) war ein deutscher Pädagoge und Historiker. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 2.1 Autor …   Deutsch Wikipedia

  • Bipontum — (deutsch: Zweibrücken) ist der neulateinische Name der Stadt Zweibrücken in Rheinland Pfalz, Deutschland, der in neulateinischen Texten hauptsächlich in der Zeit vom 16. bis zum 19. Jahrhundert gebraucht wurde. Das Adjektiv Bipontinus, a, um… …   Deutsch Wikipedia

  • Georg Christian Crollius — (* 21. Juli 1728 in Zweibrücken; † 23. März 1790 ebenda) war ein deutscher Historiker und Bibliothekar. Der Sohn des Zweibrücker Gymnasialrektors Johann Philipp Crollius und der Margaretha Gabriela Joannis studierte in Halle und Göttingen und… …   Deutsch Wikipedia

  • Editiones Bipontinae — Die Editiones Bipontinae sind Buchausgaben der Werke wichtiger antiker Autoren, die zwischen 1779 und 1811 von dem in Zweibrücken (lat. Bipontum) gegründeten Verlag Societas Bipontina herausgegeben wurden. Sie wurden aufgrund ihrer weitgehenden… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”