- Bildreihengedicht
-
Das Bildreihengedicht ist eine Gedichtform, die einen meist allgemeingültigen Gedanken oder Sujet, die in der Überschrift, am Anfang und Schluss des ganzen Gedichts oder einer einzelnen Strophe formuliert werden, als eine Reihe verwandter Bilder, d. h. als Kette von Variationen veranschaulicht und ausschmückt. Der Kette der Bilder liegt ein gemeinsamer Sinn zugrunde.
Besonders häufig tritt dieser aus dem Dualismus von Bild und Wesen entstehende Typus daher in der Barockdichtung auf, so z. B. in Andreas Gryphius’ Menschliches Elende, Christian Hoffmann von Hoffmannswaldaus Die Welt oder Georg Philipp Harsdörffers Was ist die arge Welt. Bildreihengedichte finden sich daneben vereinzelt in Volksliedern und in der romantischen Dichtung bei Theodor Storm und im 20. Jahrhundert bei Hugo von Hofmannsthal, Georg Heym und Ruth Schaumann.
Weblinks
- Andreas Gryphius: Menschliches Elende bei Wikisource
- Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau: Die Welt bei Projekt Gutenberg
- Georg Heym: Die Ruhigen bei Projekt Gutenberg
- Theodor Storm: Juli bei Wikisource
Literatur
- Rudolf Nikolaus Maier: Das Bildreihengedicht. In: Wirkendes Wort 3 (1952/53), S. 132
- Rudolf Nikolaus Maier: Das Gedicht. Über die Natur des Dichterischen und der dichterischen Formen. Düsseldorf 1956
Kategorie:- Lyrische Form
Wikimedia Foundation.