Bildwand

Bildwand
Bildwand eines Heimkinos
mobile Bildwand (aufblasbare Leinwand)

Eine Bildwand, Leinwand oder Projektionswand ist eine weiße rückstrahlende Fläche, die das Licht diffus streut und auf der das Abbild einer Vorlage entsteht.

Inhaltsverzeichnis

Ausführung

Die Fläche kann beispielsweise ein weißes Tuch (bemalte oder gespritzte Leinwand) oder auch eine Wand in einem Raum sein. Eine bessere Bildwiedergabe wird jedoch mit speziellen Bildwänden erreicht. Sie sind meist als Rollo ausgeführt, an einem Stativ befestigt oder in einen Rahmen gespannt. Früher waren diese Gewebe tatsächlich aus Leinen oder Baumwolle. Heute werden beschichtete Glasfasergewebe verwendet, um Verformungen zu vermeiden und die Tücher schwer entflammbar zu machen.

Im Kino werden oft gekrümmte Flächen verwendet, um einen größeren Betrachtungswinkel der Zuschauer zu ermöglichen. Notwendig sind gekrümmte Bildwände in Kuppeln von Planetarien und bei IMAX-Dome-Kinos.

Je weniger Unebenheiten und je weißer die Fläche, umso realistischer wird das Bild wiedergegeben. Helligkeitsabfall bei seitlicher Betrachtung der Projektionsfläche kommt dann nicht vor.

Projektion

Meist wird ein Film in einem Filmprojektor oder ein Dia in einem Diaprojektor auf die Bildwand „geworfen“ (Bildwerfer). Auch Tageslicht- und Videoprojektoren benötigen eine Bildwand. Vorlage kann allerdings ein Gegenstand, ein Gobo, sein, wenn er von einem Projektionsmikroskop projiziert wird.

Der Bildprojektor (Kinoprojektor, Diaprojektor, Videoprojektor) sollte mittig zur Projektionsfläche ausgerichtet sein, sonst treten Bildverzerrungen auf. Einige Videoprojektoren verfügen über eine Korrekturmöglichkeit für diese Verzerrungen. (Linsenverstellung)

Zur Aufstellung vor Lautsprechern gibt es durch Mikroperforation akustisch durchlässige Bildwände.

Zur Rückprojektion (Durchlichtprojektion) dienen halbtransparente Bildwände aus Gewebe oder Folie, oft sind sie auch für Projektion von vorn (Aufprojektion) geeignet.

Retroreflektives Material

Mitte des 20. Jahrhunderts wurden Materialien erfunden, die die Brillanz durch aufgebrachte retroreflektierende transparente Kügelchen ähnlich einer Reflektorfolie wesentlich erhöhen. Sie werden meist als Perl-Leinwand oder Kristall-Leinwand bezeichnet. Diese Leinwände besitzen neben höherem Kontrast auch eine größere Helligkeit (definiert durch den sogenannten Leuchtdichtefaktor). Diese Verbesserung geht allerdings zu Lasten des maximalen Betrachtungswinkels.

Bei der dreidimensionalen Raumbildprojektion, wie sie bei 3D-Filmen und 3D-Fotos eingesetzt werden, sind nach dem Polarisationsverfahren Bildwände mit metallisierter, in einem kleineren Winkel streuende Oberflächen nötig. Nur diese sind in der Lage, die zur Trennung des linken und rechten Bildes eingesetzten unterschiedlichen Polarisationsrichtungen des Lichtes mit unveränderter Polarisation zu reflektieren. Diese Leinwände haben notwendigerweise einen eingeschränkten Betrachtungswinkel.

Arten von Bildwänden

In der DIN 19045-4 ist die „Projektion von Steh- und Laufbild“ definiert und im Teil 4 „Reflexions- und Transmissionseigenschaften von Bildwänden; Kennzeichnende Größen, Bildwandtyp, Messung“ sind die Lichtbildwände eingeteilt. Nach dem Leuchtdichtefaktor werden vier Haupttypen definiert.

  • Typ D: diffus reflektierende Tuch- und Wandsorten, die ungerichtet für einen großen Betrachtungswinkel geeignet sind.
  • Typ S: Gerichtet reflektierende Tuchsorten (S von Specular). Sie reflektieren das projizierte Licht ähnlich einem Spiegel in eine bevorzugte Raumrichtung, haben aber dennoch einen kaum eingeschränkten Betrachtungswinkel.
  • Typ B: retroreflektive Tuchsorten (B von beaded). Dafür werden Glasperlen eingesetzt, die das Licht bevorzugt in Richtung der Lichtquelle reflektieren. Sie sind auch als Perlleinwand bekannt.
  • Typ R: Bildwände für Rückprojektion (back projection), die nicht reflektieren, sondern durchlässig sind. Für spezielle Aufnahmetechniken muss die Projektionswand von hinten mit dem horizontal gespiegelten Bild angestrahlt werden.
  • Leinwände mit metallischen Pigmenten werden für 3-D-Projektionen nach dem Polarisationsverfahren benötigt. Sie haben konstruktionsbedingt einen eingeschränkten Betrachtungswinkel.

Siehe auch

Weblinks


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