- Binominales Wahlsystem
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Das binominale Wahlsystem ist eine, bei Parlamentswahlen in Indonesien und Chile eingesetzte, Variante des Verhältniswahlrechts in kleinen Wahlkreisen.
Nach dem binominalen Wahlsystem werden jeweils zwei Kandidaten in Wahlkreisen gewählt (Zweipersonenwahlkreis) und nicht nach dem Verhältnis der Stimmen bestimmt, die eine Partei landesweit bekommt. Dabei werden in jedem Wahlkreis zwei Kandidaten gewählt (daher auch der Name bi-nominal). Diese beiden Sitze werden nach dem Verhältnis der Stimmen verteilt. Meistens erhält die Partei oder Wahlverbindung mit den meisten Stimmen in einem Wahlkreis einen Abgeordneten aus diesem Wahlkreis und die mit den zweitmeisten Stimmen den zweiten. Alle anderen Parteien gehen leer aus - die für sie abgegebenen Stimmen haben keinerlei Einfluss. Damit beide Sitze auf die siegreiche Liste entfallen, muss diese mehr als doppelt so viele Stimmen wie die zweitstärkste Liste auf sich vereinen. Dieses Verfahren begünstigt auf diese Weise ein Zweiparteiensystem gemäßigter Gruppierungen nach amerikanischem Vorbild, verhindert aber insbesondere die parlamentarische Repräsentation kleiner Listen.
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