Bioabbaubarer Werkstoff

Bioabbaubarer Werkstoff
Kompostierbarkeitsabzeichen der DIN CERTCO und der European Bioplastics nach DIN-Norm EN 13432

Biologisch abbaubare Werkstoffe (BAW) bzw. Kunststoffe werden je nach Anwendungsgebiet und Intention unterschiedlich definiert. Im weitesten Sinne werden alle Materialien als bioabbaubar bezeichnet, die durch Mikroorganismen, Enzyme oder Hydrolyse z. B. im Boden abgebaut werden. Unter diese Definition fallen neben verschiedenen Kunststoffen aus nachwachsenden Rohstoffen (Biokunststoffe) auch in der Landwirtschaft oder der Verpackungsindustrie genutzte additivierte Polyolefinpolien (v.a. PE) sowie erdölbasierte Materialien wie BAK (Bayer) oder Ecoflex (BASF). Der Begriff ist abzugrenzen von bioverträglichen Kunststoffen sowie von Biokunststoffen.

Die Prüfung der biologischen Abbaubarkeit von BAWs erfolgt durch die DIN-Norm EN 13432; sie müssen innerhalb von 6-10 Wochen in einer Großkompostierung abgebaut werden. BAWs sind vergleichbar junge Produkte der Kunststoffbranche. Sie müssen nicht unbedingt aus biologischen Rohstoffen bestehen. Beispiele dafür sind Stärke-Blends oder bestimmte Polyester.

Viele Kunststoffe sind bereits auf dem internationalen Markt. Einigen wird das Stärke-basierte Verpackungsmaterial bekannt sein, dass bei vielen Paketsendungen verwendet wird (aus Mais). Unbekannter sind hingegen BAWs in Joghurt-Bechern und anderen Verpackungen. Sie sind durch das Zeichen "kompostierbar" zu erkennen. Beispiele für Produkte sind NatureWorks (ein PLA) und Ecoflex von BASF (Polyester).

Im engeren Sinne (v.a. im Bereich der Biomedizin) werden als bioabbaubar Materialien bezeichnet, die Im Körper durch Macrophagen, Enzyme oder Hydrolyse innerhalb von Tagen bis wenigen Jahren abgebaut werden. Hierunter fallen v.a. biogene Polymere wie Kollagen, Fibrin oder Hyaluronsäure, aber auch Polymilchsäure (Polylactid), Polyglycolid und Polycaprolacton.

Quellen

Literatur

  • G. Maier: Polymerwerkstoffe, 1. Einführung. In: Erich Wintermantel, Suk-Woo Ha: Medizintechnik mit biokompatiblen Werkstoffen und Verfahren. 2. Auflage. Springer-Verlag, Berlin Heidelberg New York 2002, ISBN 3-540-41261-1.
  • Erich Wintermantel, Suk-Woo Ha: Biokompatible Werkstoffe und Bauweisen. 2. Auflage. Springer-Verlag, Berlin Heidelberg New York 1998, ISBN 3-540-64656-6.

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