Bischöfliches Studienheim Regina Pacis

Bischöfliches Studienheim Regina Pacis

Das Bischöfliche Studienheim Regina Pacis war eine Bildungseinrichtung der Diözese Rottenburg-Stuttgart in Leutkirch im Allgäu mit dem Sinn, Jugend für einen höheren Schulabschluss vorzubereiten und ein Interesse zum anschließenden Theologiestudium zu wecken.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

450 Jahre nach ersten Überlegungen des Bischofs Johann Fabri wurde auf Initiative von Dekan Karl Kästle im Jahr 1958 das Bischöfliche Knabenseminar eröffnet. Bischof Dr. Carl Joseph Leiprecht stellte das Haus unter den Schutz der Patronin Regina Pacis, Königin des Friedens.

28 Jahre bestand das Haus, von den Leutkirchern liebevoll Semi oder auch Semi Leutkirch genannt, mit bis zu hundert Schülern. Die Diözese Rottenburg-Stuttgart wollte begabten Jungen im Oberland den Besuch einer höheren Schule ermöglichen und erhoffte sich natürlich auch Nachwuchs für den Priesterstand.

Offiziell wurde aus Kostengründen das Knabenseminar 1984 geschlossen, umgebaut, modernisiert und 1987 als Haus Regina Pacis neu eröffnet. Tatsächlich schrumpfte die Nachfrage nach einer Erziehung außerhalb des Elternhauses durch den Strukturwandel der Gesellschaft und den Stellenwert der Kindeserziehung ab den 1980er Jahren.

Seit 1988 ist das Tagungshaus Regina Pacis eines von 14 Häusern, die zum Kirchlichen Eigenbetrieb Tagungshäuser in der Diözese Rottenburg-Stuttgart gehören.

Struktur

Das Internat wurde stets von einem Priester der Diözese Rottenburg-Stuttgart geleitet. In den Jahren 1967 bis 1975 von Pfarrer Werner Redies, der anschließend das Konvikt Ellwangen bis 1985 leitete. Im Anschluss wurde Josef Lorinser als Leiter des Hauses, bis zu dessen Schließung im Jahre 1984, berufen. Unterstützt wurde die Erziehungsarbeit von einem Pädagogen und je Jahrgang von einem zusätzlichen Zivildienstleistenden. Die Versorgung des Hauses wurde von 5 bis 6 Franziskanerinnen übernommen. Pater Hubertus von Freyberg stellvertretender Dekan des Dekanats Allgäu-Oberschwaben war der Hausgeistliche des Studienheimes.

Schulischer Weg

In den ersten Jahren wurde zum Internatseintritt die Schulanmeldung zum Gymnasium vorausgesetzt, in späteren Jahren durch die Anmeldung zur Realschule ergänzt. Das Seminar endete bei den Gymnasiasten am Ende der 9. Klasse und dem Ablegen des Landexamens("Landex"). Die Gymnasiasten konnten anschließend auf ein kirchliches Konvikt zu wechseln. Für die Realschüler endete der Aufenthalt gewöhnlich mit der Erlangung der Mittleren Reife.

Rezeption

Der Autor Josef Hoben aus dem Bodenseekreis behandelt in seinem quasi autobiographischen Roman Lossprechung mit einigen Kapiteln sein Leben im Bischöflichen Studienheim Regina Pacis sehr anschaulich und wahrheitsgetreu. Der Roman stellt eine Aufarbeitung von Jugenderlebnissen des Autors dar.

Literatur

Weblinks

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