- Diözese Rottenburg-Stuttgart
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Diözese Rottenburg-Stuttgart Basisdaten Staat Deutschland Kirchenprovinz Freiburg Metropolitanbistum Erzbistum Freiburg Diözesanbischof Gebhard Fürst Weihbischof Johannes Kreidler
Thomas Maria RenzEmeritierter Weihbischof Franz Josef Kuhnle
Bernhard RiegerGeneralvikar Clemens Stroppel Fläche 19.514 km² Dekanate 25 (31.12.2008, AP2010) Pfarreien 998 (31.12.2008, AP2010) Einwohner 5.088.000 (31.12.2008, AP2010) Katholiken 1.955.000 (31.12.2008, AP2010) Anteil 38,4 % Diözesanpriester 902 (31.12.2008, AP2010) Ordenspriester 194 (31.12.2008, AP2010) Ständige Diakone 244 (31.12.2008, AP2010) Katholiken je Priester 1.784 Ordensbrüder 235 (31.12.2008, AP2010) Ordensschwestern 3.140 (31.12.2008, AP2010) Ritus Römischer Ritus Liturgiesprache Deutsch Kathedrale Dom St. Martin (Rottenburg) Konkathedrale Domkirche St. Eberhard (Stuttgart) Website www.drs.de Kirchenprovinz Die Diözese Rottenburg-Stuttgart (lateinisch Dioecesis Rottenburgensis-Stutgardiensis) ist eine Diözese im württembergischen Teil des Bundeslandes Baden-Württemberg.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Bistum Rottenburg wurde 1821 durch die päpstlichen Zirkumskriptionsbullen De salute animarum und Provida solersque als katholische Landeskirche des Königreichs Württemberg gegründet. Dies war nach der Eingliederung ganzer katholischer Landstriche in das vormalige Herzogtum Württemberg nötig geworden. Mit der Inthronisation des ersten Bischofs, Johann Baptist von Keller, am 20. Mai 1828 war die Errichtung der Diözese abgeschlossen. Die Zahl der Katholiken erhöhte sich nach dem Zweiten Weltkrieg durch die Heimatvertriebenen enorm.
1978 wurde St. Eberhard in Stuttgart von Bischof Georg Moser zur Konkathedrale des Bistums gemacht, und der Name des Bistums wurde in Diözese Rottenburg-Stuttgart geändert.Gliederung der Diözese
Die Diözese Rottenburg-Stuttgart ist eine Suffragandiözese von Freiburg und gliedert sich in 25 Dekanate (6. April 2008) und 1.039 Gemeinden (1. Januar 2006). Zum 1. Januar 2008 wurde ein Umstrukturierungsprozess beendet, in dem die Dekanatsgrenzen denen der Landkreise angepasst wurden.
Dekanate
Das Dekanat als „mittlere Ebene“ zwischen Diözese und Kirchengemeinden hat drei Aufgaben. Zum einen unterstützt es die Kirchengemeinden des Dekanats in ihrem pastoralen Auftrag, vertritt die Katholische Kirche in regionalen Belangen der Gesellschaft und Kultur und vermittelt die Anliegen des Bischofs. So gibt es im Bistum Rottenburg-Stuttgart folgende Dekanate die ihrerseits wieder in Seelsorgeeinheiten und Gemeinden unterteilt sind:
- Allgäu-Oberschwaben
- Balingen
- Biberach
- Böblingen
- Calw
- Ehingen-Ulm
- Esslingen-Nürtingen
- Freudenstadt
- Friedrichshafen
- Göppingen-Geislingen
- Heidenheim
- Heilbronn-Neckarsulm
- Hohenlohe
- Ludwigsburg
- Mergentheim
- Mühlacker
- Ostalb
- Rems-Murr
- Reutlingen-Zwiefalten
- Rottenburg
- Rottweil
- Saulgau
- Schwäbisch Hall
- Stuttgart
- Tuttlingen-Spaichingen
Konkordat
Nach Artikel 14 des Reichskonkordats von 1933, das bis heute in Geltung steht, richten sich die Besetzung des Bischofsstuhles und die Zusammensetzung des Domkapitels nach den Regelungen des Badischen Konkordats von 1932.
Kirchliche Einrichtungen
Jugendeinrichtungen
Die Diözese unterhält unterschiedlichste Einrichtungen zur Unterhaltung und Förderung von Jugendarbeit. Die meisten Einrichtungen haben ihren Sitz in Wernau, so zu Beispiel:
- das Bischöfliches Jugendamt. Dieses vom Bischof eingerichtete Amt hat die Aufgabe, auf Grundlage der Aussagen der Gemeinsamen Synode der deutschen Bistümer in Würzburg 1975 und der Rottenburger Diözesansynode 1985/86, Jugendarbeit zu unterstützen, zu fördern und zu begleiten.[1]
- der BDKJ Diözesanverband. Der BDKJ Diözesanverband ist ein Zusammenschluss von sieben katholischen Jugendverbänden auf Diözesanebene. Die Aufgaben des Verbandes sind Jugendpolitik, Kirchenpolitik, Öffentlichkeitsarbeit und die Absicherung der finanziellen Rahmenbedingungen für alle Mitgliedsverbände. Außerdem unterhält der BDKJ die Jugendreferate in den Dekanaten beziehungsweise Dekanatsbezirken.[2]
- die Jugendstiftung just, deren Aufgabe es ist, Projekte und Initiativen kirchlich engagierter Jugendlicher finanziell zu fördern.[3]
- die Fachstelle für Ministranten und Ministrantinnen. Dies ist eine Fachstelle der Diözese, die die einzelnen Ministrantengemeinschaften auf diözesaner und Dekanatsebene miteinander verknüpft, die Veranstaltungen, Freizeiten und Weiterbildungskurse organisiert und Arbeitshilfen herausgibt.[4]
Stiftungsforum in der Diözese Rottenburg-Stuttgart
Das Stiftungsforum in der in der Diözese Rottenburg-Stuttgart, ist ein Zusammenschluss von 41 kirchlichen Stiftungen, Verbänden, Ordensgemeinschaften und Einrichtungen in einer gemeinnützigen GmbH, welche zum Ziel hat über das kirchliche Stiftungs- und Gemeinnützigkeitswesen zu informieren und bei der Gründung einer Stiftung zur Unterstützung kirchlicher Anliegen zu beraten. Das Forum betreibt Öffentlichkeitsarbeit zur Förderung des Stiftergedankens in der Kirche und Gesellschaft und bietet die Möglichkeit des Austausches und der Vernetzung von Stiftern, kirchlichen Stiftungen und Einrichtungen.[5]
Bildungseinrichtungen
Die Diözese Rottenburg-Stuttgart unterhält vier Internate und einige Schulen.
- Ambrosianum Tübingen
- Albertus-Magnus-Gymnasium Stuttgart
- Bischöfliches Gymnasialkonvikt in Rottweil mit Lateinaufbauzug
- Bischöfliches Internat Kolleg St. Josef in Ehingen (Donau)
- Musisches Internat Martinihaus in Rottenburg am Neckar
Priesterseminar
In Tübingen unterhält die Diözese ein Theologenkonvikt, das Wilhelmsstift, in dem die Priesteramtskandidaten während ihres Theologie-Studiums an der Eberhard Karls Universität Tübingen wohnen. Das Wilhelmsstift liegt in unmittelbarer Nähe zur St. Johanneskirche und zum Theologicum. Abiturienten ohne die für das Studium erforderlichen Kenntnisse in Hebräisch, Altgriechisch und Latein absolvieren vorher zwei Sprachensemester im Ambrosianum Tübingen. Die an das Studium anschließende pastorale Ausbildung erfolgt im Priesterseminar in Rottenburg am Neckar.
Katholische Verwaltungszentren
Die Katholischen Verwaltungszentren wurden in der Diözese Rottenburg-Stuttgart gebildet, um die kirchliche Verwaltung kompakter zu organisieren. Die katholischen Verwaltungszentren wurden durch die Zusammenführung der Aufgaben der Gesamtkirchenpflege und der Aktuariate gebildet.
Somit übernimmt ein katholisches Verwaltungszentrum die Aufgabe der fachlichen Beratung und Betreuung aller Kirchengemeinden in einem Dekanat (früher Aufgabe des Aktuariats), als auch die komplette Verwaltung einer Gesamtkirchengemeinde.
In der Diözese Rottenburg-Stuttgart wurden bisher folgende katholischen Verwaltungszentren gebildet:
- Katholisches Verwaltungszentrum Aalen
- Katholisches Verwaltungszentrum Albstadt
- Katholisches Verwaltungszentrum Biberach
- Katholisches Verwaltungszentrum Böblingen
- Katholisches Verwaltungszentrum Friedrichshafen
- Katholisches Verwaltungszentrum Göppingen
- Katholisches Verwaltungszentrum Heilbronn
- Katholisches Verwaltungszentrum Hohenlohe (Sitz: Schwäbisch Hall)
- Katholisches Verwaltungszentrum Reutlingen
- Katholisches Verwaltungszentrum Rottweil
- Katholisches Verwaltungszentrum Schwäbisch Gmünd
- Katholisches Verwaltungszentrum Stuttgart
- Katholisches Verwaltungszentrum Tübingen
Diözesansarchiv
Das Diözesanarchiv hat seinen Sitz in Rottenburg am Neckar und ist für die 1821 gegründete Diözese zuständig. Zudem verwahrt es das Gebiet betreffende Unterlagen aus der Zeit vor der Gründung der Diözese sowie Dekanats- und Pfarreiarchive. Zudem werden die Kirchenbücher von zirka 260 Pfarreien, sowie Archive einzelner kirchlicher Einrichtungen und Stellen in Rottenburg eingelagert. Eine weitere Aufgabe des Diözesanarchivs ist es alle dem Bischof unterstehenden kirchlichen Archive zu betreuen.[6]
Klöster
Vor der Gründung der Diözese gab es auf ihrem heutigen Gebiet mehrere Klöster von überregionaler kultureller und politischer Bedeutung, darunter Kloster Maulbronn und die im Zuge der Säkularisation Anfang des 19. Jahrhunderts aufgehobenen Klöster Obermarchtal, Ochsenhausen, Rot an der Rot, Schussenried, Weingarten, Wiblingen und Zwiefalten sowie die Fürstpropstei Ellwangen.
Aktive, von Ordensgemeinschaften genutzte Klöster in der Diözese Rottenburg-Stuttgart sind:
Frauenklöster
- Kloster Bonlanden
- Kloster Brandenburg (Dietenheim-Regglisweiler)
- Abtei St. Erentraud, Kellenried
- Dreifaltigkeitskloster Laupheim
- Kloster Reute
- Franziskanerinnenkloster Schwäbisch Gmünd
- Kloster Sießen
- Kloster Untermarchtal
- Franziskanerinnen von Ellwangen mit Mutterhaus in Ellwangen und "Haus der Stille" in Stuttgart
Männerklöster
- Abtei Neresheim
- Karthäuserkloster Marienau bei Bad Wurzach
- Franziskanerkloster im Weggental bei Rottenburg
- "Klösterle" der Franziskaner in Wangen im Allgäu
- Salvatorianerkloster Gottesberg in Bad Wurzach
- Kloster der Redemptoristen auf dem Schönenberg bei Ellwangen
- Stadtjugendseelsorge der Salesianer Don Boscos in Stuttgart
Bedeutende Kirchen
Zu den bedeutendsten Kirchen für die Diözese zählen die Kathedralen:
- Dom St. Martin in Rottenburg
- Konkathedrale: Domkirche St. Eberhard in Stuttgart
Außerdem sind noch einige weitere Kirchengebäude besonders bedeutende Orte des Glaubens in der Diözese, so beispielsweise:
- Basilika St. Vitus in Ellwangen
- Schönenbergkirche (Wallfahrtskirche „Zu Unserer Lieben Frau“) in Ellwangen
- Münster St. Peter und Paul in Obermarchtal
- Gmünder Münster (zum Heiligen Kreuz) in Schwäbisch Gmünd
- Stiftskirche St. Nikolaus (Comburg) in Schwäbisch Hall
- Basilika St. Martin und Oswald in Weingarten
- Münster Unserer Lieben Frau in Zwiefalten
Diözesanpatron
Der Patron der Diözese ist Martin von Tours. In seiner Nachfolge sind die zentralen Aufgaben der Diözese Caritas und Mission. Das Patrozinium wird am 11. November, dem Gedenktag des Heiligen Martin von Tours, als Hochfest in der ganzen Diözese begangen.
Orden und Ehrenzeichen
In der Diözese wird jedes Jahr am Patronatstag, dem 11. November, die Martinusmedaille, „als Zeichen des Dankes und in Anerkennung besonderer Verdienste im Geist des Patrons der Diözese Rottenburg-Stuttgart, des Heiligen Martin“, wie es in der Verleihungsurkunde heißt, durch den Bischof verliehen.[7]
Mitgliederentwicklung
Die Diözese erlebt – wie die andere deutsche Diözesen auch – seit einigen Jahren einen Rückgang der Mitgliederzahlen. Zu den Gründen zählen demografischer Wandel und Kirchenaustritte. Laut Bischof Gebhard Fürst habe der Missbrauchsskandal „wie ein Ventil“ gewirkt, durch das jetzt vieles lange Aufgestaute nach außen dränge.[8] In der Diözese waren es nach dem Missbrauchsskandal zirka 15500 Katholiken die ausgetreten sind.[9]
Siehe auch
Literatur
- Heinz Georg Tiefenbacher, Wolfgang Urban (Redaktion): Das katholische Württemberg. Die Diözese Rottenburg-Stuttgart. Zeiten, Zeichen, Zeugen. Süddeutsche Verlags-Gesellschaft, Ulm 1988, ISBN 3-88294-129-4
- Rottenburger Jahrbuch für Kirchengeschichte. Hrsg. vom Geschichtsverein der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Thorbecke, Ostfildern 1982– ISSN 0722-7531
Weblinks
Commons: Diözese Rottenburg-Stuttgart – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Internetseite der Diözese Rottenburg-Stuttgart
- Stiftungsforum in der Diözese Rottenburg-Stuttgart
- Jugendstiftung der Diözese Rottenburg-Stuttgart
- Stiftung Katholische Freie Schule der Diözese Rottenburg-Stuttgart
- Eintrag zu Diözese Rottenburg-Stuttgart auf catholic-hierarchy.org (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ das bischöfliche Jugendamt auf bdkj.info
- ↑ http://www.bdkj.info/wir-ueber-uns/bdkj-bund-der-deutschen-katholischen-jugend/ BDKJ auf bdkj.info
- ↑ http://www.just-jugendstiftung.de/index.php?seite=1.3 Ziel und Zweck auf just-jugendstiftung.de
- ↑ http://minis.bdkj.info/wir-ueber-uns/ über das Ministrantenreferat auf bdkj.info
- ↑ http://www.stiftungsforum.info/ Vorstellung auf der Homepage stiftungsforum.info
- ↑ http://www.archive-bw.de/sixcms/list.php?page=seite_archivzustaendigkeit&sv%5Did%5D=10367&_seite=Zust%E4ndigkeit Zuständigkeit des Diözesanarchivs
- ↑ Ordnung zur Verleihung kirchlicher Ehrentitel und Ehrenzeichen in der Diözese Rottenburg-Stuttgart
- ↑ welt.de: Insgesamt traten 2010 etwa 180.000 Katholiken aus der Kirche aus – etwa 50.000 mehr als im Jahr zuvor
- ↑ http://www.lkz.de/home/lokales/stadt-kreis_artikel,-Priesterinnen-wird-es-vorerst-nicht-geben-_arid,39299_lkzds,1.html
Katholische Erzbistümer und Bistümer in DeutschlandErzbistümer: Bamberg | Berlin | Freiburg | Hamburg | Köln | München und Freising | Paderborn
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