- Bitz-Denkendorf
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Bitz Gemeinde DenkendorfKoordinaten: 48° 57′ N, 11° 30′ O48.94666666666711.503888888889535Koordinaten: 48° 56′ 48″ N, 11° 30′ 14″ O Höhe: 535–DE-NN m Einwohner: 177 (2004) Postleitzahl: 85095 Vorwahl: 08466 Bitz ist ein Ortsteil der Gemeinde Denkendorf im östlichen Landkreis Eichstätt in Bayern.
Bitz liegt circa 535 Meter über dem Meeresspiegel zwischen den Ortschaften Dörndorf und Winden, im Naturpark Altmühltal.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Dorfname von Bitz hat wie der vieler anderer Dörfer verschiedene Wandlungen durchgemacht. So hat der Ortsname von Bitz in den Ausdrücken „Bueze“ oder „Puez“ seinen Ursprung, was so viel wie „Dorf am Weiher“ bedeutet.
Dieser Dorfweiher, der dem Ort offensichtlich seinen Namen gab, befand sich im unteren Teil der Ortschaft und hatte eine beachtliche Tiefe vorzuweisen. Wahrscheinlich fanden sich deshalb auf der sonst wasserarmen Jurahochfläche die ersten Siedler hier ein. Der kleine „Dorfsee“, wie er auch genannt wurde, ist erst im Zuge der Kanalisation- und Ortsstraßenerneuerung zugeschüttet worden.
Südlich der heutigen Ortschaft verlief zur Römerzeit der römische Grenzwall Limes.
Bitz wurde im dem 12. Jahrhundert das erste Mal urkundlich erwähnt: Das Regensburger Schottenkloster St. Jakob hatte in Bitz Besitz vorzuweisen, darunter unter anderem einen Meierhof und die St. Georgs-Kapelle.
Im Dreißigjährigen Krieg (1618 – 1648) litt Bitz sehr schwer: 1644 stand nur noch ein Haus, es lebten nur noch vier Einwohner im Dorf. Von den alteingesessenen Familien waren 1741 nur noch zwei Familiennamen in Bitz erhalten geblieben: Schramm und Vogl. Während der Name Schramm vor wenigen Jahren erloschen ist, besteht der Familienname Vogl bis auf den heutigen Tag.
Die im Dreißigjährigen Krieg schwer beschädigte Pfarrkirche wurde 1739 – also erst 100 Jahre später – neu aufgebaut, wobei der mittelalterliche Turm in den Neubau mit einbezogen wurde. 1906 wurde sie zum ersten Mal restauriert, wobei unter anderem eine Turmuhr angebracht und eine große Glocke hochgezogen wurde. Eine weitere Glocke wurde 1922 erworben. 1942 wurde eine dieser Glocken für Kriegszwecke abgenommen und zerstört, aber 1950 ersetzt. Die zweite Restaurierung erfolgte 1971. Dabei wurde auch eine neue Sakristei errichtet. Am 19. Oktober 1980 wurde am Ortsrand von Bitz der neue Friedhof mit einem Leichenhaus eingeweiht.
Bis 1971 gingen Bitzer Kinder nach Dörndorf in die von den beiden Orten in den Jahren 1864 bis 1867 gemeinsam errichtete Schule.
Im Jahre 1914 wurde in Bitz eine Wasserleitung gebaut und am 29. Januar 1925 zum erstenmal elektrisches Licht eingeschaltet. Mit der Flurbereinigung wurde in Bitz 1960 begonnen, wodurch jeder Landwirt seine Felder leichter und wirtschaftlicher bestellen kann. Bis Januar 1972 war Bitz eine selbständige Gemeinde. Seitdem gehört Bitz zur Großgemeinde Denkendorf.
Religion
Seit Dezember 1980 ist die Pfarrei Dörndorf mit der Filiale Bitz verwaist. Sie wird heute vom Gemeindepfarrer Franz Glötzner betreut.
In einer Gottesdienstordnung der Pfarrgemeinde Dörndorf – Bitz aus dem Jahre 1751 ist zu lesen, dass alljährlich am Freitag nach Christi Himmelfahrt – auch Schauerfreitag genannt und Festtag in der Pfarrei – um 5:00 Uhr morgens zum Hl. Salvator nach Bettbrunn eine Prozession stattfindet. Da die umliegenden Ortschaften nach dem Dreißigjährigen Krieg aufgrund eines Gelöbnisses in einer Pestzeit dorthin wallfahrteten, ist anzunehmen, dass auch die Pfarrei Dörndorf mit der Filiale Bitz daran teilnahm. Dieser Brauch wird heute noch gepflegt.
Einwohnerentwicklung
um 1800 um 1900 1993 1998 2001 2002 2004 168 196 210 179 186 195 177 In früheren Jahren müssen in Bitz einmal Krugbäcker ansässig gewesen sein. Die ausgebeutete Tegelgrube im Süden von Bitz lässt diesen Schluss zu. Während sich 1980 noch 11 Vollerwerbslandwirte und 17 Nebenerwerbslandwirte im Ortsbereich befanden, sind es heute noch 2 Vollerwerbslandwirte und 3 Nebenerwerbslandwirte. Die Restliche Bevölkerung besteht aus Pendlern.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Das Ortsbild wird heute vor allem von der Bitzer Kirche geprägt. Aber auch der Kinderspielplatz neben der Kirche, der Sportplatz und die Streuobstwiese am Ortsrand sind aus dem Dorfbild nicht mehr wegzudenken.
Vereine
Im Ortsteil Bitz fördern und pflegen zwei Ortsvereine den Gemeinschaftssinn und Zusammenhalt des Dorfes. Neben der Freiwilligen Feuerwehr, die 1986 ihr 100jähriges Gründungsfest beging, hat Bitz auch einen Obst- und Gartenbauverein, der stets um das Ortsbild bemüht ist. Zusätzlich zu diesen beiden Vereinen sorgen noch der Sportverein Dörndorf-Bitz und der Kriegerverein Dörndorf – Bitz für aktives Vereinsleben.
Am 1. Oktober 1894 wurde ein Feuerwehrverein gegründet. Damals hatte die Freiwillige Feuerwehr bereits 41 Mitglieder. Neun Jahre nach ihrer Gründung erhielt die Bitzer Feuerwehr 1895 eine Feuerlöschspritze. Als öffentliche Feuerwehr wurde die Freiwillige Feuerwehr Bitz am 3. März 1936 behördlich anerkannt. Seit dem Zweiten Weltkrieg standen vier Kommandanten an der Spitze der Freiwilligen Feuerwehr Bitz: Michael Weigl, Josef Holzapfel, Georg Gießer und Konrad Halbig.
Heute hat die Freiwillige Feuerwehr Bitz unter ihrem Kommandanten Alfred Triebswetter 35 aktive, 15 passive Mitglieder und acht Ehrenmitglieder. Der Verein umfasste 1986 58 Mitglieder
Regelmäßige Veranstaltungen
Unter Leitung der Freiwilligen Feuerwehr stellen die Bitzer seit 1976 alljährlich am 1. Mai am Kirchplatz einen Maibaum auf; immer um den 24. Juni wird am Grimmer See ein mächtiger Holzstoß als Johannisfeuer entfacht, dem sich ein kleines Dorffest anschließt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Bitz liegt an der an der Staatsstraße 2392 zwischen Dörndorf und Winden.
Literatur
- Xaver Halbig, Georg Fuchs: Dorfchronik. 1981
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