Blaufluß

Blaufluß
Goldfluss

Goldfluss (auch Aventuringlas, Goldstein) ist ein synthetisches Glas, das häufig als Schmuckmaterial verwendet wird. Es handelt sich dabei nicht, wie häufig im Verkauf angegeben, um ein natürliches Mineral.

Goldfluss ist ein Glas, das mit Kupfer oder Kupfer(I)-oxid in einer reduzierenden Flamme hergestellt wird. In einer normalen oxidativen Umgebung würde das Kupfer mit dem Silizium des Glases reagieren und ein blau-grünes Glas bilden, jedoch in der reduzierenden Umgebung bleibt das Kupfer als Atome isoliert und bildet kleine kristalline Cluster. Das fertige Produkt kann poliert, geschliffen oder in Formen gegossen werden und wird häufig ähnlich wie ein Halbedelstein für Modeschmuck und esoterische Artefakte verwendet. Häufig wird es als Ersatz für natürlichen Aventurin (Aventurin-Quarz und Aventurin-Feldspat) verwendet.

Datei:Blaufluss Aventuringlas.jpg
Blaufluss

Die häufigste Form hat ein rötlich-braunes Aussehen, wobei die Farbe von den eingelagerten Kupferkristallen stammt, während das Glas selbst farblos ist. Varianten mit farbigem Glas - meist blau oder violett - werden unter dem Namen Blaufluss hergestellt.

Armband aus Goldfluss

Geschichte

Der Herstellungsprozess für Goldfluss wurde im Venedig des 17. Jahrhunderts von der Familie Miotto entdeckt [1], der vom Dogen von Venedig das exklusive Recht zur Herstellung verliehen wurde. Andere, nicht belegte Überlieferungen sprechen die Entdeckung einem nicht näher bezeichneten italienischen Mönchsorden zu.

Über lange Zeit lag das Zentrum der Herstellung auf Murano bei Venedig, jedoch wurde der Herstellungsprozess nach der Wiederentdeckung durch Max von Pettenkofer in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts [2] auch von bayrischen und böhmischen Glashütten nachvollzogen.

Grünes Aventuringlas wurde erstmals 1865 von dem französischen Chemiker Théophile-Jules Pelouze hergestellt und seitdem in steigenden Mengen in französischen Fabriken zu Bijouteriewaren verarbeitet. In dieser Form ist das Kupfer durch Chrom ersetzt.

Der ursprüngliche italienische Name avventurina war Namensgeber für die im 18. Jahrhundert entdeckten Mineralien Aventurin-Quarz und Aventurin-Feldspat.

Quellen

  1. Bericht über die frühste Erwähnung 1626
  2. Eintrag in "Das grosse Kunstlexikon von P.W. Hartmann"

Weblinks


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