- Blender (Software)
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Blender
Screenshot von Blender v2.57bBasisdaten Entwickler Blender Foundation Aktuelle Version 2.60a
(24. Oktober 2011)Aktuelle Vorabversion Siehe GraphicAll.org Betriebssystem Windows, Linux, Mac OS X, Solaris, FreeBSD, IRIX u. a. m. Programmiersprache C, C++, Python Kategorie 3D-Grafik-Software Lizenz GPL (Freie Software) Deutschsprachig ja (unvollständig) www.blender.org Blender ist eine freie (mit der GPL lizenzierte) 3D-Grafik-Software. Sie enthält Funktionen, um dreidimensionale Körper zu modellieren, sie zu texturieren, zu animieren und zu rendern. Blender besitzt einen eingebauten Videoschnitteditor und eine Spiel-Engine. Die sehr aktive Entwicklung hat zu einem großen und sich ständig erweiternden Funktionsumfang geführt, der z. B. die Simulation von Flüssigkeiten und Compositing einschließt. Als Skriptsprache wird Python benutzt.
Inhaltsverzeichnis
Funktionalität
Das Programm ist trotz seines Funktionsumfanges verhältnismäßig klein (gepackt 8 bis 22 MB) und läuft auf den meisten gebräuchlichen Rechnersystemen. Da der Quelltext frei verfügbar ist, kann es bei Bedarf auch für die eigene Plattform übersetzt werden. Es ist für hohe Portabilität ausgelegt und bietet auf vielen Systemen die Möglichkeit, ohne Installation betrieben zu werden (z. B. von einem Netzwerklaufwerk oder USB-Stick).
- Blender arbeitet mit Polygonnetzen, Bézierkurven, NURBS-Oberflächen, Metaball- und Textobjekten. Die Unterstützung für die Bearbeitung von Polygonnetzen ist dabei ein deutlicher Schwerpunkt. Dafür sind unter anderem verfügbar:
- Unterteilungsflächen (Subdivision Surfaces)
- Multiresolution-Netze, also Objekte in mehreren Auflösungsstufen
- Sculpting-Werkzeuge, mit denen Objekte wie virtueller Ton verformt werden können.
- Blender besitzt Material- und Texturierungswerkzeuge:
- Verschiedene UV-Unwrapping-Methoden (u. a. Angle-Based, Conformal, Smart Projections)
- knotenbasierte Material- und Textureditoren, die sehr komplexe Materialien erlauben.
- 3D-Malwerkzeuge erlauben das Malen direkt auf dem Modell
- Grafiktablettunterstützung
- Die Animationswerkzeuge umfassen unter anderem:
- Shape-Keys (Morph Targets)
- Charakteranimationen mit direkter und inverser Kinematik
- Kurven- und Lattice(Käfig)-basierte Verformungen
- Simulation elastischer Objekte (Softbodies) einschließlich Kollisionserkennung
- Simulation von Festkörpern (Rigidbodies), ebenfalls mit Kollisionserkennung
- Kleidungssimulation
- partikelbasierte Haare, Gräser usw.
- Partikel mit Kollisionserkennung
- Flüssigkeitsdynamik
- Neben dem internen Renderer können verschiedene externe Renderengines eingesetzt werden (z. B. Kerkythea, Indigo oder LuxRender). Der voll multithreadfähige interne Renderer unterstützt dabei zur Zeit:
- Kantenrendern (Cartoon-Linien)
- Raytracing
- Umgebungsverdeckung (Ambient Occlusion)
- Radiosity
- mehrschichtiges Rendering und Compositing
- verschiedene Ausgabeformate einschließlich HDR, EXR und DivX-Animationen (je nach installierten Codecs)
- Rendern von volumetrischen Partikel (seit Version 2.50)
- Blender benutzt ein eigenes mit „.blend“ gekennzeichnetes Dateiformat, auf welches mit anderen Programmen nur schwer zugegriffen werden kann. Es ist plattformübergreifend und auf- und abwärtskompatibel. Import- und Exportskripte sind für verschiedene Formate integriert, z. B. für OBJ- und 3DS-Dateien.
- Als Skriptsprache dient Python.
- Ebenfalls in Python wird die 3D-Spieleengine programmiert. Mit dieser können eigenständige Echtzeitanwendungen in Blender erstellt werden.
- Blender enthält ein einfaches aber funktionales Videoschnittprogramm, welches den ressourcensparenden Umgang mit großen Dateien erlaubt.
- Blender beinhaltet einen umfangreichen knotenbasierten Compositor, um Bilder und Animationen direkt im Programm zu bearbeiten.
Geschichte
Ursprünglich war Blender ein firmeninternes Programm des niederländischen Animationsstudios NeoGeo. Der Chefentwickler Ton Roosendaal gründete im Jahr 1998 die Firma Not a Number Technologies (NaN), um Blender weiterzuentwickeln und zu vertreiben. Nach dem Bankrott von NaN stimmten die Gläubiger zu, Blender für einen Betrag von 100.000 Euro unter die freie Softwarelizenz GNU General Public License (GPL) zu stellen. Am 18. Juli 2002 wurde daher von Ton Roosendaal die Stiftung Blender Foundation mit dem Ziel gegründet, Spenden zu sammeln. Am darauffolgenden 7. September war das Ziel erreicht, 100.000 Euro zu sammeln. Diese Strategie der Spendensammlung nennt man auch das Street Performer Protocol.[1]
Wesentliche Entwicklungsschritte machte das Programm mit den folgenden Versionen:
Legende: Alte Version Aktuelle Version Aktuelle Vorabversion Zukünftige Version Version Veröffentlichung[2][3] Anmerkungen und wichtigste Änderungen 2.03 um 2002 Handbuch The official Blender 2.0 guide 2.26 20. August 2003 erste freie Version 2.30 22. November 2003 neue Benutzeroberfläche; zum ersten Mal die Möglichkeit, Bearbeitungsschritte rückgängig zu machen 2.32 3. Februar 2004 Strahlverfolgung (Raytracing) im internen Renderer; Unterstützung für YafaRay 2.34 5. August 2004 LSCM-UV-Unwrapping, Interaktion von Objekten mit Partikeln 2.37 31. Mai 2005 Simulation elastischer Objekte, Verbesserung des Subdivision-Surfaces-Systems 2.40 22. Dezember 2005 Stark verbessertes Animationssystem mit besseren Charakteranimationen, Aktionen und einem Bearbeitungswerkzeug für nichtlineare Animationen, Simulation von Flüssigkeiten und Haare. Der große neue Funktionsumfang beruhte zu einem guten Teil auf den Projekten des Google Summer of Code 2005.[4] 2.41 25. Januar 2006 Verbesserungen der Game Engine (programmierbare Vertex- und Pixel-Shader, Verwendung von Blender-Materialien, Split-Screen-Modus, Verbesserungen an der Physik-Engine), verbessertes UV-Mapping, Aufnahme des Python-Skripts für Mesh-sculpting, Set-chaining. 2.42 14. Juli 2006 Der Film Elephants Dream bewirkte einen großen Entwicklungsschub in allen Bereichen, die für die Produktion eines Films notwendig sind. Insbesondere das Node-System (Material- und Kompositknoten) wurde implementiert. 2.43 16. Februar 2007 Sculpt-Modelling als Ergebnis des Google Summer of Code 2006 2.46 19. Mai 2008 Mit der Produktion des neuen Open-Movies Big Buck Bunny wurde Blender um Funktionen erweitert, um Gras und Fell einfach zu erzeugen und schnell zu rendern.[5] 2.48 14. Oktober 2008 Die ursprünglich Blender-eigene Game-Engine wurde anlässlich der Entwicklung des freien Spiels Yo Frankie! in aktualisierter Form wieder in Blender integriert. Zudem wurde eine bessere Materialvorschau eingeführt.[6] 2.49 13. Juni 2009 knotenbasierte Materialien und Texturen; Verbesserungen an der Game-Engine und viele Fehlerbehebungen[7] 2.49b 1. September 2009 Fehlerbehebungen[8] 2.57 13. April 2011 Erste offizielle stabile Version des 2.5er-Zweiges: neue Oberfläche, neuer Windowmanager sowie Neuschreibung des Ereignis-, Werkzeug- und Dateiverarbeitungssystems, neues Animationssystem (jede Einstellung kann nun animiert werden), neue Python-API[9] 2.57b 28. April 2011 Update-Release mit nahezu 100 Korrekturen (laut offizieller Website) 2.58 22. Juni 2011 Über 200 Fehlerbereinigungen, einige neue Funktionen 2.58a 4. Juli 2011 einige Fehlerbehebungen, kleine Erweiterungen in GUI und Python-Schnittstelle [10] 2.59 13. August 2011 Unterstützung von 3D-Mäusen, viele Fehlerbereinigungen 2.60 19. Oktober 2011 Entwicklerzweige werden in den Hauptentwicklungszweig integriert: unter anderem B-Mesh, ein neues Render-/Shading-System, Nurbs, einige GSoC-Projekte 2.61 Render-Engine Cycles, Motion Tracking, Dynamic Paint (Dynamisches Malen), Ocean Simulator (Ozean-simulator) Eine Übersicht über alle erschienenen Programmversionen ist auf der offiziellen Webseite[11] und im deutschsprachigen Handbuch im Kapitel „Die Geschichte von Blender“[3] zu finden.
Suzanne
Als im Januar 2002 klar wurde, dass NaN im März die Tore schließen würde, wollten die Entwickler noch einmal eine „persönliche Note“ in ihrem letzten Release (v2.25) setzen und fügten als eine Art Easter Egg ein Mesh-Grundmodell (primitive) eines Schimpansenkopfes ein. Es wurde von Willem-Paul van Overbruggen erstellt und ist nach einem Orang-Utan aus dem Film Jay und Silent Bob schlagen zurück benannt.
Suzanne ist ein Low-Poly-Modell (nur 500 Polygone) und stellt in Blender die Alternative zur sonst gebräuchlichen Utah-Teekanne dar. Es dient oft als schnelle und einfache Möglichkeit, Materialien, Texturen und Licht-Setups zu testen.
Der größte Blender-Wettbewerb vergibt jährlich einen Preis mit dem Namen „Suzanne Award“.
Beispiele für den Einsatz von Blender
- Im September 2005 begannen einige der angesehensten Blender-Künstler und -Entwickler die Arbeit an einem Kurzfilm. Dabei benutzten sie hauptsächlich freie Software. Dieses Projekt ist als Orange Movie Project bekannt. Der daraus entstandene Film, Elephants Dream, hatte am 24. März 2006 Premiere, wurde im Mai 2006 auf DVD herausgebracht und über Tauschbörsen zum Herunterladen freigegeben.
- Ein weiteres Filmprojekt namens Big Buck Bunny erschien am 20. Mai 2008 auf DVD. Es stellt das Folgeprojekt von Elephants Dream dar.
- Das von erfahrenen Spieleentwicklern in Blender realisierte quelloffene Spiel Yo Frankie! ist seit dem 14. November 2008 als DVD und seit dem 9. Dezember 2008 im Internet erhältlich. Als Grafikengines kommen die quelloffen Engines Crystal Space und die Blender-interne Engine zum Einsatz. Das Spiel kann in Blender selbst verändert und erweitert werden.
- In Argentinien entsteht der Film „Plumiferos“.
- Am ersten September 2009 startete das dritte Open Movie Project namens Durian, der Filmtitel lautet „Sintel“.[12] Die Premiere fand am 28. September 2010 auf dem Niederländischen Filmfestival[13] statt, seit dem 30. September 2010 steht der Film zum Herunterladen bereit und kann auf öffentlichen Videoplattformen, wie YouTube, angesehen werden.
- Im Oktober 2011 startete das vierte Open Movie Project der Blender Foundation mit dem Projektnamen Mango.
Literatur
- Thomas Hintz, Immanuel Günther: Materialgestaltung mit Blender. Grundlagen – Planung – Umsetzung, Open Source Press, März 2011, ISBN 978-3-941841-24-6.
- Carsten Wartmann: Das Blender-Buch. 3D-Grafik und Animation mit freier Software. 3., überarbeitete und erweiterte Aufl. dpunkt, Heidelberg 2007, ISBN 978-3-89864-466-2. Berücksichtigt Version 2.43.
- Helge Maus: Blender 2.5 - Das umfassende Training, Video-Training auf DVD, Galileo Design, ISBN 978-3-8362-1520-6
Weblinks
- blender.org (englisch) – offizielle Webseite
- Doc:DE/Manual – Dokumentation beim BlenderWiki
Wikibooks: Blender Dokumentation – Lern- und LehrmaterialienWikibooks: Blender 3D: Tutorial-Linkliste – Lern- und LehrmaterialienCommons: Blender 3D – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Blender Foundation (englisch) – Seite bei blender.org; Stand: 1. Mai 2006
- ↑ Index of /source/ (englisch) – Seite bei blender.org; Stand: 13. Oktober 2010
- ↑ a b Blender Dokumentation: Die Geschichte von Blender – Kapitel bei Wikibooks, vom 5. September 2009
- ↑ Blender 2.40 (englisch) – Seite bei blender.org; Stand: 23. Dezember 2005
- ↑ 3D-Software Blender 2.46 zum Download freigegeben – Artikel bei Heise online, vom 20. Mai 2008
- ↑ Blender 2.48 (englisch) – Seite bei blender.org; Stand: 25. Dezember 2008
- ↑ Blender 2.49 (englisch) – Seite bei blender.org; Stand: 21. Juni 2009
- ↑ Dev:Ref/Release Notes/Chronological (englisch) – Seite beim BlenderWiki; Stand: 2. September 2009
- ↑ Blender 2.57 (englisch) – Mitteilung auf der offiziellen Webseite, vom 13. April 2011
- ↑ blenderfoundation (9. Juli 2011): Blender 2.58a update log (englisch). blender.org. Abgerufen am 10. Juli 2011.
- ↑ Release-Logs (englisch) – Seite bei blender.org; Stand: 31. Mai 2009
- ↑ Sintel, the Durian Open Movie Project (englisch) – offizielle Webseite; Stand: 2. Oktober 2010
- ↑ Nederlands Film Festival (niederländisch) – offizielle Webseite; Stand: 12. Oktober 2010
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- Blender arbeitet mit Polygonnetzen, Bézierkurven, NURBS-Oberflächen, Metaball- und Textobjekten. Die Unterstützung für die Bearbeitung von Polygonnetzen ist dabei ein deutlicher Schwerpunkt. Dafür sind unter anderem verfügbar:
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