- Bobby-Car
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Ein Bobby-Car ist ein Spielauto für Kleinkinder ab zwölf Monaten. Es handelt sich (in der Classic-Ausführung) um ein rotes, knapp 60 cm langes und etwa 40 cm hohes vierrädriges Auto aus Plastik. Es wird von dem Unternehmen BIG seit 1972 in Deutschland (Burghaslach) produziert. Nach dem Tod Ernst A. Bettags 2003 übernahm die Simba-Dickie-Group 2004 das Unternehmen. Der Name „Bobby-Car“ ist geschützt. Eine Alternativbezeichnung wäre „Lauflernfahrzeug“ oder „Rutschauto“ (wegen des Rutschens auf dem Boden). Seit 2010 wird die Marke „Bobby-Car“ durch die Lizenzagentur g-l-a-m in München vermarktet. 2005 erweiterte BIG die Palette um die „New Bobby-Car“-Reihe, deren Design dem Automobildesign des 21. Jahrhunderts angepasst ist.
Inhaltsverzeichnis
Bobby-Car für Kinder
Das Bobby-Car wurde entwickelt, um kleinen Kindern das Laufenlernen zu erleichtern. Dazu befindet sich in der Mitte eine Art Sitzschale, in die sich das Kind wie auf ein Motorrad setzen kann. Durch Paddelbewegungen mit den Beinen kann es das Auto fortbewegen. Das Bobby-Car hat eine voll funktionsfähige Lenkung. Heute existieren zahlreiche Zubehörteile wie Schubstangen, Flüsterreifen, Anhänger und ähnliches. Das Grundmodell wird inzwischen in verschiedenen Farben und Designs (z. B. Polizei, Hello Kitty, etc.) hergestellt. Es wurden auch Sondereditionen produziert, die das klassische Design verwerfen und zeitgenössischen echten Autos (Mercedes-Benz SLK, Porsche usw.) nachempfunden sind. In Zusammenarbeit mit dem Reifenhersteller Fulda wurde eine Sonderedition geschaffen, die statt der üblichen Hartplastikräder ohne Profil mit Vollgummirädern mit Profil, die ein fast originalgetreues Modell des Carat-Exelero-Hochgeschwindigkeitsreifens von Fulda darstellen, ausgestattet ist.
Bis heute wurden mehr als 17 Millionen Bobby-Cars gebaut. Damit ist es nach Herstellerangaben das weltweit meistverkaufte Kinderrutsch-Auto.
Bobby-Car-Rennen
In den 1990er-Jahren entwickelten sich Rennen zwischen erwachsenen Fahrern als weitere Nutzung des Bobby-Cars. Die Plastikkarosserie ist auch für Erwachsene stabil genug, aber Lenkung und Achsen müssen, aufgrund der erhöhten Geschwindigkeiten von bis zu 100 km/h und mehr, modifiziert werden, und die Karosserie wird zur Gewichtserhöhung mit Beton ausgegossen.[1] Ein derart modifiziertes Bobby-Car wird auch als Downhill-Bobby-Car bezeichnet. Das Bobby-Car-Rennen wurde im kleinen Ort Silberg in Nordrhein-Westfalen durch den MiniCartClub Deutschland e.V. (ehemalig BobbyCarClub Deutschland e.V.) erfunden.
Auf abgesperrten Straßen mit Gefälle werden, Seifenkistenrennen ähnlich, Meisterschaften ausgetragen. Die Rennsaison startet jedes Jahr im Mai und endet im September. Die BIG Bobby-Car-Rennen werden durch den Bobby-Car-Sport-Verband ausgetragen. Ähnliche Rennen veranstaltet auch der Gründerverein dieser Sportart der MiniCartClub Deutschland e.V., allerdings handelt es sich hier nicht um reine BIG Bobby-Car-Rennen, da auch Fahrzeuge anderer Hersteller (nicht BIG) zugelassen sind. Gestartet wird bei beiden Vereinen in verschiedenen Altersklassen von der Kinderklasse bis hin zur Profiklasse.
Der „offizielle“ Geschwindigkeitsrekord eines Profi-Renn-Bobby-Cars, nach offiziellem Reglement, wurde durch Ray Oppel vom Bobby-Car-Club Coburg bei einer Fernsehshow mit einer Geschwindigkeit von 112 km/h aufgestellt. Der „offizielle“ Geschwindigkeitsrekord eines Amateur Renn-Bobby-Cars, nach offiziellem Reglement des MiniCartClub Deutschland e.V liegt bei 111 km/h und wurde von Marcel Paul vom Bobby-Car-Club-Altenhain während eines Trainingslaufes zum Festival of Speed 2011 in Gedern aufgestellt. In der Jugendklasse liegt der derzeitige Geschwindigkeitsrekord bei 95.6 km/h und wurde von Stephan Kusch vom Bobby-Car-Club-Altenhain während eines Trainingslaufes in Gedern aufgestellt.[2]
Motor-Bobby-Car
Ein Motor-Bobby-Car ist ein umgebautes Bobby-Car, das mit einem Motor (meistens aus dem 1:5-RC-Bereich oder einer Motorsäge) angetrieben wird. Motor-Bobby-Cars haben einen stabilen Rahmen, auf den die Bobby-Car-Karosserie aufgesetzt wird. Mit solch einem Motor-Bobby-Car können Geschwindigkeiten von bis zu 85 km/h erreicht werden.
Musical
Im Jahr 2010 wurde von der Produktionsfirma Sobeho Records das Kindermusical Big-Bobby-Car veröffentlicht. Es erzählt die fiktive Geschichte der Bobby-Car-Familie, die vergebens auf die Ankunft eines neuen Bobby-Cars wartet.
Die Idee dazu lieferte der Musiker Rainer Grasser, langjähriger Leiter der Musikschule des südlichen Landkreises Fürth. Gemeinsam mit dem Produzenten Caba Kroll wurde die Produktion des Musicals ausgearbeitet. Im Mittelpunkt des Musicals steht der Song „Big-Bobby-Car“, aus dem der Studioproduzent Henning Reith eine tanzbare Maxi-Version schuf.
Einzelnachweise
- ↑ Mein Bobby-Car fährt 103, Spiegel Online vom 5. Februar 2008.
- ↑ Spielzeugauto als Rennwagen, RheinMain Extra Tipp vom 26. März 2011.
Weblinks
Commons: Bobby-Cars – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Homepage des Herstellers BIG-Spielwarenfabrik (mit Modellübersicht)
- Homepage des Bobby-Car-Sport-Verbandes e. V.
Kategorien:- Mobilspielzeug
- Muskelkraftbetriebenes Fahrzeug
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