- Bobby Car
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Ein Bobby-Car® ist ein als Spielauto gestaltetes Fortbewegungsmittel für Kleinkinder ab ca. dem zweiten Lebensjahr. Es handelt sich (in der Classic-Ausführung) um ein rotes, knapp 60 cm langes und etwa 40 cm hohes vierrädriges Auto aus Plastik. Es wird von dem Unternehmen BIG seit 1972 an den Standorten Fürth und Burghaslach produziert. Nach dem Tod Ernst A. Bettags 2003 übernahm die Simba-Dickie-Group das Unternehmen. Der Name „Bobby-Car“ ist geschützt. Eine Alternativbezeichnung wäre „Lauflernfahrzeug“ oder „Rutschauto“ (wegen des Rutschens auf dem Boden). Seit 2005 wird auch ein „new Bobby-Car“ produziert, für das das Design des Classic überarbeitet wurde.
Inhaltsverzeichnis
Bobby-Car für Kinder
Das Bobby-Car wurde entwickelt, um kleinen Kindern das Laufenlernen zu erleichtern. Dazu befindet sich in der Mitte eine Art Sitzschale, in die sich das Kind wie auf ein Motorrad setzen kann. Durch Paddelbewegungen mit den Beinen kann es das Auto fortbewegen. Das Bobby-Car hat eine voll funktionsfähige Lenkung. Heute existieren zahlreiche Zubehörteile wie Schubstangen, Leichtlaufreifen, Anhänger und ähnliches. Das Grundmodell wird inzwischen in verschiedenen Farben hergestellt, dazu gibt es auch Varianten als Polizeiauto, als Abschleppwagen usw., denen bereits Zusatzspielzeug (z. B. ein Telefon) beigefügt ist. Es wurden auch Sondereditionen produziert, die das klassische Design verwerfen und zeitgenössischen echten Autos (Mercedes-Benz SLK, Audi TT, Smart Fortwo, VW New Beetle usw.) nachempfunden sind; diese wurden meist exklusiv über den Automobilhandel der jeweiligen Marken vertrieben. In Zusammenarbeit mit dem Reifenhersteller Fulda wurde eine Sonderedition geschaffen, die statt der üblichen Hartplastik- oder Hartgummiräder ohne Profil echte Reifen besitzt, die ein fast originalgetreues Modell des Carat-Exelero-Hochgeschwindigkeitsreifens von Fulda darstellen.
Bis heute wurden 16 Millionen Bobby-Cars gebaut. Damit ist es nach Herstellerangaben das weltweit meistverkaufte Kinderrutsch-Auto.
Bobby-Car-Rennen
In den 1990er-Jahren entwickelten sich Rennen zwischen erwachsenen Fahrern als weitere Nutzung des Bobby-Cars. Die Plastikkarosserie ist auch für Erwachsene stabil genug, aber Lenkung und Achsen müssen, aufgrund der erhöhten Geschwindigkeiten von bis zu über 100 km/h, modifiziert werden, und die Karosse wird zur Gewichtserhöhung mit Beton ausgegossen.[1] Ein derart modifiziertes Bobby-Car wird auch als Downhill-Bobby-Car bezeichnet.
Auf abgesperrten Straßen mit Gefälle werden, Seifenkistenrennen ähnlich, Meisterschaften ausgetragen.
Der „offizielle“ deutsche Geschwindigkeitsrekord eines Bobby-Cars wurde am 28. April 2003 von Marco Fischer aus dem Bobby-Car Club Coburg bei Bad Staffelstein mit 108,2 km/h aufgestellt.
Motor-Bobby-Car
Ein Motor-Bobby-Car ist ein umgebautes Bobby-Car, das mit einem Motor (meistens aus dem 1:5-RC-Bereich oder einer Motorsäge) angetrieben wird. Motor-Bobby-Cars haben einen stabilen Rahmen, auf den die Bobby-Car-Karosserie aufgesetzt wird. Mit solch einem Motor-Bobby-Car können Geschwindigkeiten von bis zu 85 km/h erreicht werden.
Einzelnachweise
- ↑ Mein Bobby-Car fährt 103, Spiegel Online vom 5. Februar 2008.
Weblinks
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