- Bohrschrauber
-
Ein Bohrschrauber ist ein bohrmaschinenähnliches Werkzeug zum Eindrehen von Schrauben, oft mit einer Einrichtung, die bei Erreichen eines vorgewählten maximalen Drehmoments die Arbeitsspindel selbsttätig stillsetzt, also eine Abbremsung bewirkt. Im allgemeinen findet dazu beim Erreichen des Drehmoments eine Entkopplung von Antrieb zu Arbeitsspindel statt (der Motor „dreht durch“). So kann ein gleichmäßiges Anziehen von Schrauben auf harten Untergründen/im Material gewährleistet werden. Mit einem einstellbaren Tiefenanschlag können Senkschrauben flächenparallel zur Oberfläche eingeschraubt werden.
Ein Akku-Bohrschrauber ist ein Akkubetriebenes Werkzeug, mit dem Schraub- und Bohrarbeiten unabhängig vom Stromnetz durchgeführt werden. Akku-Bohrschrauber sind die meistverbreiteten Akkuwerkzeuge. In Kombination mit Kreuzschlitz- und insbesondere Torx-Schrauben kann man rasch (mit hohen Drehzahlen) Bauteile aneinander befestigen, ohne den Schraubenkopf zu beschädigen.
Inhaltsverzeichnis
Abgrenzung
Es gibt
- Schrauber,
- Schlagschrauber,
- Bohrschrauber,
- Schlagbohrschrauber,
- Impuls(bohr)schrauber.
Schlagenbohren bedeutet, dass das Gerät ein Schlagwerk besitzt, das dazu dient, schnell und regelmäßig einen Schlag in Achsrichtung abzugeben („auf den Bohrer entlang seiner Richtung draufzuschlagen“). Das ist vor allem beim Bohren in hartes, sprödes Material (z.B. Stein, Beton) notwendig. Schlagschrauben ist dem Impulsschrauber (siehe unten) ähnlich, besitzt jedoch auch eine axiale Kraftkomponente.
Reine Schrauber (ohne „bohr“ im Namen) drehen sich zu langsam zum Bohren - es wäre zu zeitaufwendig. Bohrschrauber haben meist ein Zweiganggetriebe: Langsam fürs Schrauben, schnell fürs Bohren. Da reine Schrauber nicht zum Bohren vorgesehen sind, haben sie in der Regel kein Bohrfutter, sondern einen Innensechskant, um Bits direkt aufnehmen zu können.
Impulsschrauber bezwecken durch Impulse in Drehrichtung ein höheres Schrauben-Anzugsdrehmoment. Der Elektromotor kann dabei ohne zu überhitzen kurzzeitig überlastet werden, was trotz der kleinen Bauform ein hohes Drehmoment ergibt.
Bauarten
Neben der Bauform in Stiftart, welche meist schwächer dimensioniert und für einfache Montagearbeiten geeignet ist, hat sich die Bauform mit T-Griff durchgesetzt. Ältere Geräte besitzen noch den einer Bohrmaschine ähnlichen Pistolengriff. Einige Bohrschrauber sind mit Lichtfunktion, dem so genannten Spotlight (Scheinwerfer) ausgestattet, um auch in dunkler Arbeitsumgebung genügend Licht zu erzeugen.
Bei älteren Akkuschraubern werden meist NiCd- oder NiMH-Zellen eingesetzt, NiMH-Akkus findet man auch noch bei aktuellen (2011) Geräten im unteren Preissegment. Aufgrund der zur damaligen Zeit geringen Energiedichte der Akkus sind insbesondere Geräte mit NiCd-Technik recht schwer und somit eingeschränkt in der Handlichkeit. NiMH-Zellen besitzen ca. die doppelte Energiedichte von NiCd; LiIon-Akkus können dies nochmals verdoppeln.
Seit 2003 werden von vielen namhaften Herstellern auch Lithium-Ionen-Akkumulatoren eingesetzt, die über ein wesentlich besseres Leistungsgewicht verfügen. Dazu kommen kurze Ladezeiten und geringere Selbstentladung, was die Geräte prinzipiell auch für professionelle Anwendungen geeignet macht.
Gütemerkmale
Primäre Kenngrößen eines Bohrschraubers sind das maximale Drehmoment und, bei Akkuschraubern, die Kapazität des Akkus, gemessen in Amperestunden (Ah). Multipliziert mit der Betriebsspannung (Volt) ergibt sich die im Akku gespeicherte Energie, so dass aus hoher Kapazität und hoher Spannung auf lange Betriebszeit mit einer Akkuladung geschlossen werden kann. Daher werden Betriebsspannung und Kapazität häufig als Qualitätsmaß postuliert.
Weniger offensichtlich sind z.B. Verarbeitungsqualität, hochwertige Auslegung (z.B. Kugellager statt einfacher Gleitlager), hochwertige Bauteile in der Elektronik (z.B. Elkos) und Mechanik (stabile Plastikteile), Schadstofffreiheit (z.B. von PAK) und die Haltberkeit der Akkus (falls vorhanden).
Neben diesen Merkmalen ist die Verwendung von hochwertigen Bits entscheidend für gutes Arbeiten.
Siehe auch
Wikimedia Foundation.