- Boll (Bonndorf)
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Boll Stadt Bonndorf im SchwarzwaldKoordinaten: 47° 50′ N, 8° 21′ O47.8368.3487759Koordinaten: 47° 50′ 10″ N, 8° 20′ 55″ O Höhe: 759 m Einwohner: 135 (31. Dez. 2009)[1] Eingemeindung: 1. Juli 1971 Boll ist der Name einer ehemaligen Gemeinde im Landkreis Waldshut, die seit der Eingemeindung 1971 zur Stadt Bonndorf im Schwarzwald gehört.
Boll besitzt unter anderem einen Zugang zur Wutachschlucht, wo sich das ehemalige Bad Boll an einer Heilquelle befindet. Die Kurbauten sind verfallen, es befinden sich dort noch Parkanlagen sowie eine Kapelle, die ein eigens dafür gegründeter Verein sanieren und erhalten möchte.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Name des Ortes rührt entweder von bol (altdeutsch: Hügel) her und bezieht sich auf die Burg Neu-Tannegg. Sie wurde im 12. Jahrhundert auf einem Berghang oberhalb eines Übergangs über die Wutach von den Herren von Boll erbaut. Eine andere Deutung könnte die Kirche sein, die ebenfalls auf einem Bühl (Hügel) erbaut wurde und mit ihrem ummauerten Kirchhof den Einwohnern als Bollwerk dienen sollte.
Den Ursprung der ehemaligen Gemeinde bildet ein einziges Haus, das "Haus zu Boll".
Mühle Boll
Die Entstehung des Mühlengebäudes ist vermutlich auf das 14. oder 15. Jahrhundert zu datieren, denn ursprünglich diente das Gebäude als Pfarrhaus für die in direkter Nachbarschaft befindliche Kirche. Erst Anfang des 17. Jahrhunderts, als die Pfarrgemeinde Boll kirchlich der Pfarrgemeinde Gündelwangen zugeschlagen wurde und das Pfarrhaus somit überflüssig war, wurde es zur Getreidemühle umgebaut.
Die Mühle wurde ausschließlich mit Wasserkraft betrieben, wobei das erforderliche Wasser aus dem örtlichen Mühlenweiher entnommen und über ein Bach- und teilweise unterirdisches Rohrleitungssystem bis zum oberschlächtigen Wasserrad weitergeleitet wurde. Im Jahre 1925 wurde das damalige komplett in Holz ausgeführte Wasserrad durch ein Wasserrad in Stahlkonstruktion mit ca. 6 m Durchmesser ersetzt, das auch heute noch existiert. Das Wasserrad treibt über ein Kronrad- und ein Stirnradgetriebe die beiden Mahlgänge an, wobei diese jeweils einzeln ein- und ausgekuppelt werden können. Darüber hinaus gibt es eine sogenannte Köngiswelle, die – über ein ebenfalls ein- und auskuppelbares Stirnrad angetrieben – die Kraft des Mühlrades im gesamten Mühlengebäude über drei weitere Stockwerke und verschiedene Transmissionen an die diversen Maschinen und an den im Jahre 1902 eingebauten Fahrstuhl weiterleitet.
Obwohl die Wasserzufuhr im Jahre 1972 aufgrund von Straßensanierungsmaßnahmen unterbrochen und der Betrieb als Handelsmühle eingestellt werden musste, kann man im heutigen Museumsbetrieb die gesamte Technik in voller Funktion sehen, denn mittels mehrerer zentral installierter Elektromotoren können alle Mahlgänge, Maschinen und auch der Fahrstuhl betrieben werden.
Weblinks
Commons: Boll – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Boll auf den Seiten von Bonndorf
- Kapelle Bad Boll
- Bad Boll in der Wutachschlucht im Schwarzwaldführer
Einzelnachweise
Kategorien:- Ehemalige Gemeinde (Landkreis Waldshut)
- Bonndorf im Schwarzwald
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