- Boubacar Traoré
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Boubacar Traoré ('Kar Kar') (* 1942 in Mali) ist ein afrikanischer Musiker.
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Biografie
Boubacar Traoré (auch Kar Kar), 1942 in Kayes im Nordwesten Malis geboren, fängt in den späten fünfziger Jahren an Gitarre zu spielen. Beeinflusst wird er von Kassonké (einer lokalen Spielart), afrokubanischer Musik und amerikanischem Blues. Das Gitarrespielen lehrt ihn sein älterer Bruder, der während der fünfziger Jahre in Kuba Musik studierte.
1960/61 verlässt Boubacar Taoré Kayes und arbeitet als Schneider in Bamako. Er gründet die "Pionniers Jazz".
Berühmt wird er ab 1963 in Westafrika mit Titeln wie "Mali Twist", "Kar Kar Madison" und "Kayes Ba". Seinen Spitznamen Kar Kar bekommt er als Fußballer: 'karikari' sagt man, wenn ein Spieler zu viel dribbelt. Er nimmt für 'Radio Mali' insgesamt acht Stücke auf - gesungen auf Französisch und Mannika. Die Ähnlichkeit zwischen dem in den frühen sechziger Jahren in der westlichen Welt populären Musik- und Tanzstil Twist und dem Twist, den Kar Kar nur mit Gitarre und Percussion begleitet singt, ist eher ideell, Traoré imitiert ihn lediglich mit seinem "ta-ra-ra"-Chorus. Boubacar Traoré (Kar Kar) ist der Elvis Presley, der Chuck Berry Malis, er tritt oft mit einer schwarzen Lederjacke bekleidet auf und wird deswegen "Kar Kar, le blouson noir" genannt.
Der "Mali Twist" erklingt jeden Morgen im Radio und fordert die Bevölkerung auf, das seit 1960 unabhängige Mali mitzugestalten.
Boubacar Traoré heiratet 1967 und zieht zurück nach Kaynes. 1968 wird die Regierung Modibo Keïtas gestürzt. Traoré, der der wichtigste Musiker während der Jahre des Aufbruchs Malis war, beendet seine Karriere. In späteren Interviews beklagt sich Traoré, dass er in den sechziger Jahren nie genug verdient habe, um allein von der Musik zu leben. Die nächsten zwanzig Jahre arbeitet er in der Landwirtschaft und als selbstständiger Schneider. Er singt nur noch für Freunde.
In den späten achtziger Jahren kommen malische Journalisten für eine TV-Reportage nach Kaynes - sie entdecken Boubacar Traoré zufällig und laden ihn zu Filmaufnahmen nach Bamako ein. Der für verstorben gehaltene Traoré setzt mit Kassettenaufnahmen seine Karriere nach einer Pause von zwanzig Jahren fort.
1989 stirbt Traorés Frau, er zieht nach Frankreich, arbeitet dort als Bauarbeiter und singt abends vor Migranten.
1989 wird Traoré von britischen Musikproduzenten, die seine Aufnahmen aus den späten achtziger Jahren gehört hatten, in Frankreich gefunden. Traoré beginnt ab 1989 CDs für den internationalen Markt aufzunehmen und durch die ganze Welt zu touren.
2001/2002 dreht der französische Filmregisseur Jacques Sarasin den Dokumentarfilm "Je Chanterai Pour Toi" über Boubacar Traorés Leben.
Diskographie
- 1990 Mariama, Stern's UK
- 1991 Kar Kar, Stern's UK
- 1995 Les enfants de Pierette, Revue Noire - vergriffen
- 1996 Sa golo, Label Bleu F
- 1999 Maciré, Label Bleu F
- 2002 Je chanterai pour toi, Marabi F
- 2005 Kongo Magni, Marabi F
- 2011 Mali Denhou, Lusafrica
Literatur
- André Magnin: Malick Sidibé. Scalo, Zürich u. a. 1998, ISBN 3-908247-00-4
- Lieve Joris: Mali Blues. Piper, München 2000, ISBN 3-492-22977-8
Weblinks
Kategorien:- Malischer Musiker
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