- Brauner Kellerschwamm
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C. puteana Fruchtkörper des Braunen Kellerschwamms
Systematik Klasse: Ständerpilze (Basidiomycetes) Unterklasse: Hutpilze (Agaricomycetidae) Ordnung: Röhrenpilze (Boletales) Familie: Kellerschwammartige (Coniophoraceae) Gattung: Kellerschwämme (Coniophora) Art: C. puteana Wissenschaftlicher Name Coniophora puteana (Schumach.) P. Karst. (1868) Der Braune Kellerschwamm (Coniophora puteana, auch Brauner Warzenschwamm) ist ein holzzerstörender Pilz. Neben dem Echten Hausschwamm ist er in unseren Breiten einer der am häufigsten vorkommenden Gebäudepilze. Der Name Kellerschwamm ist insofern irreführend, als dieser Pilz keineswegs nur in Kellerräumen vorkommt, sondern er kann bei Vorliegen geeigneter Lebensbedingungen in allen Bereichen eines Gebäudes auftreten.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Fruchtkörper
Der Braune Kellerschwamm bildet dünne, flach am Substrat anliegende Fruchtkörper aus, die anfangs weiß sind, bald aber eine braune Farbe annehmen. Der Zuwachsrand bleibt weiß. Charakteristisch ist die meistens auftretende Ausformung kleiner warzenartiger Erhebungen auf der Oberfläche der Fruchtschicht.
Mycel
Der Braune Kellerschwamm bildet ein wurzelartig verzweigtes Strangmycel aus, das zunächst hell ist, später aber in der Regel eine dunkelbraune Farbe annimmt. Mit seinem Strangmycel ist der Kellerschwamm in der Lage, bei Vorliegen einer Nährstoff- und Feuchtequelle auch Mauerwerk und andere Baustoffe großflächig zu überwachsen.
Lebensweise
Wie auch bei anderen Pilzen bestehen die Lebensvoraussetzungen für den Braunen Kellerschwamm im Vorhandensein von Nährsubstrat (in diesem Fall Holz), ausreichender Feuchtigkeit und einem geeigneten Temperaturmilieu.
Der Braune Kellerschwamm benötigt für seine Entwicklung eine relativ hohe Holzfeuchte von etwa 50 % bis 60 %. Die Temperaturspanne, in welcher der Pilz wachsen kann, reicht von ca. 3 °C bis 38 °C, wobei das Optimum bei ca. 23 °C liegt.
Schadbild
Der Braune Kellerschwamm verursacht im befallenen Holz eine Braunfäule. Durch den Abbau der Zellulose, die einen der Hauptbestandteile des Holzes darstellt, verliert dieses rasch an Festigkeit und Masse. Es nimmt eine dunkelbraune Farbe an und entwickelt eine für Braunfäuleschäden typische, querrissige Struktur, den sogenannten Würfelbruch. Im fortgeschrittenen Stadium des Befalls besitzt das Holz keinerlei Tragfähigkeit mehr und lässt sich zwischen den Fingern zu Pulver zerreiben.
Bekämpfung und Vorbeugung
Die Bekämpfung eines Befalls durch den Braunen Kellerschwamm richtet sich in Deutschland nach der DIN 68800 Teil 4. Der Braune Kellerschwamm wird hierbei zu den „Nassfäulepilzen“ gezählt, da er für sein Wachstum eine höhere Holzfeuchte benötigt als der Echte Hausschwamm. (Der Begriff „Nassfäule“ ist jedoch umstritten, da jeder Befall durch holzzerstörende Pilze auf erhöhter Feuchtigkeit beruht.)
Als Bekämpfungsmaßnahme sieht die DIN vor, dass die betroffenen Holzbauteile zu entfernen sind (Rückschnitt um 0,30 m über den sichtbaren Befall hinaus). Es kann erforderlich sein, die verbleibenden Holzteile mittels Bohrlochtränkung mit vorbeugend wirksamen chemischen Holzschutzmitteln zu behandeln.
Die wichtigste Maßnahme zur Verhinderung eines Befalls besteht jedoch darin, dafür zu sorgen, dass das Holz keiner erhöhten Feuchte ausgesetzt ist. Holz, dessen Holzfeuchte dauerhaft unterhalb des Fasersättigungsbereiches liegt, kann nicht durch holzzerstörende Pilze angegriffen werden.
Ein Befall durch den Braunen Kellerschwamm tritt häufig auf, wenn Holz mit feuchtem Mauerwerk oder Erdreich in Kontakt steht, z.B. in feuchten Kellerräumen oder nicht unterkellerten Erdgeschossen. Ebenso können aber auch undichte Dächer, schadhafte Wasserleitungen oder Tauwasseranfall infolge bauphysikalischer Probleme die Ursache sein.
Siehe auch
Literatur
- Tobias Huckfeldt, Olaf Schmidt: Hausfäule- und Bauholzpilze. Verlag Rudolf Müller, Köln 2006, ISBN 3-481-02142-9
- Klaus Kempe: Holzschädlinge. 3. bearb. u. erw. Auflage, Verlag Bauwesen, Berlin 2004, ISBN 3-345-00827-0
- Hans-Peter Sutter: Holzschädlinge an Kulturgütern erkennen und bekämpfen. 4. Aufl., Haupt Verlag, Bern 2002, ISBN 3-258-06443-1
- Uwe Wild: Lexikon Holzschutz. BAULINO Verlag, Waldshut 2009, ISBN 978-3-938537-07-7, 500 S.
Weblinks
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