- Bremen-Horn-Lehe
-
Stadtteil von Bremen
Horn-LeheBasisdaten Rang Fläche: 14,04 km² 9/23 Einwohner: 23.850 15/23 Bevölkerungsdichte: 1.699 Einwohner je km² 14/23 Ausländeranteil: 10,1 % 15/23 Arbeitslosenquote: 11,2 % 18/23 (Stand der Angaben: 18. Mai 2007) Koordinaten: 53° 6′ N, 8° 52′ O53.0971688.869969Koordinaten: 53° 5′ 50″ N, 8° 52′ 12″ O Ortsteile: Horn
Lehe
LehesterdeichStadtbezirk: Ost Ortsamt: Horn-Lehe Horn-Lehe ist ein Stadtteil von Bremen und gehört zum Bremer Stadtbezirk Ost.
Im Stadtteil befinden sich unter anderem die Universität Bremen, der Rhododendron-Park Bremen, der Botanische Garten, das Hollerland, der Fallturm Bremen und das Universum.
Inhaltsverzeichnis
Geografie und Ortsteile
Der Stadtteil Horn-Lehe liegt ca. 6 km nordöstlich vom Stadtzentrum.
Die benachbarten Stadtteile sind Oberneuland im Osten, Vahr im Süden, Schwachhausen im Süd-Westen, Blockland im Westen und Borgfeld sowie die Stadt Lilienthal im Norden.
Horn
Gesamtfläche: 270,8 ha, Bevölkerung 2007: 4.632
Der Name Horn leitet sich vom Ursprung Horn = „Spitze“ ab. Die erste Besiedlung der Gemarkungen Horn und Lehe fand im 13. Jahrhundert statt, als der Erzbischof einer Gruppe von Holländern die Urbarmachung und Besiedlung des Gebietes vertraglich zusicherte.
Der Kern der Siedlung Horn befand sich auf einem höhergelegenen Landstück, das zwischen Kleiner Wümme und Vahrster Fleet (Gete) spitz zulief. Die Kleine Wümme durchzog die Siedlung von der Achterstraße über die Riensberger und Berckstraße zum Schorf. Ein großer Teil des Flußlaufs im Zentrum Horns ist zugeschüttet worden. Heute ist die kleine Wümme nur noch bis zur Riensberger Straße vorhanden.
Vom dörflichen Charakter der einstigen Landgemeinde Bremens zeugen noch heute einige erhaltene Bauernhäuser und die Horner – eigentlich Leher – Mühle.
Im 18. Jahrhundert errichteten zahlreiche Bremer Kaufleute hier ihre Landgüter, auf denen sie schloss- oder villenartige Landhäuser errichteten. Einige sind heute noch erhalten und stehen unter Denkmalschutz. Hierzu zählen die von C. Borgward bewohnte Villa (Landgut Fritze-Focke, errichtet von Klugkist) an der Horner Heerstraße, das Landhaus Luisenthal, die von Poppe errichtete Villa Leupolt und das Haus Landruhe (zuletzt Menke) an der Leher Heerstraße.
Eine bedeutende Straße im Ortsteil Horn ist die Marcusallee. An deren Beginn befinden sich die Gebäude der ehemaligen amerikanischen Militärverwaltung. Gegenüber liegt die Villa der Familie Ohlrogge, dort befand sich bis zu seiner Auflösung das französische Konsulat.
Entlang der Marcusallee erstreckt sich der Rhododendronpark mit dem Botanischen Garten, der „botanika“ und dem "Garten der Menschenrechte".
Vor der Horner Kirche steht die ca. 800 Jahre alte Horner Linde, an der sich einst die Richtstätte befand.
Lehe
Gesamtfläche: 471,4 ha, Bevölkerung 2007: 8.267
Mit dem Bau der Universität Bremen und dem umgebenden Technologiepark hat sich aus der dem 1988 gegründeten "Bremer Innovations- und Technologie-Zentrum" (BITZ) ein eigener "Technologiestandteil" entwickelt, in dem sich unter anderem der Fallturm, die Firma OHB, das Fraunhofer-Institut, das Max-Planck-Institut sowie das Universum Bremen befinden. Am westlichen Rand des Ortsteils befindet sich der Unisee, das Naturschutzgebiet Am Stadtwaldsee und der Campingplatz Bremen.
Das Horner Bad ist durch die Versorgung mit Solewasser aus einer unterirdischen Quelle einmalig für Norddeutschland. Es wurde durch den freiwilligen Arbeitsdienst auf Veranlassung von Wilhelm Hägermann erbaut. Am 2. Juli 1933 wurde es als privates Bad eröffnet. 1935 ging es durch eine Zwangsversteigerung auf Fritz Grobbrügge über, der das Bad bis zum Verkauf an die Bremer Bädergesellschaft im Jahre 1958 betrieb. 1959 bis 1960 wurde das Bad ausgebaut: Es erhielt zwei Betonbecken, die später gekachelt wurden, sowie ein Sanitär- und Verwaltungsgebäude. 2003 sollte es nach einem Beschluss der Regierungskoalition geschlossen werden. Nach heftigem Protest aus der örtlichen Bevölkerung wurde es modernisiert und im Jahre 2005 neu eröffnet. [1]
Lehesterdeich
Gesamtfläche: 661,9 ha, Bevölkerung 2007: 11.614
Im Ortsteil Lehesterdeich liegt das Naturschutzgebiet Hollerland, um das es in einem 25 Jahre dauernden Streit zwischen der Politik und einer Bürgerinitiative ging: Seit 1985 wurden verschiedene Teile als Naturschutzgebiet deklariert. 2004 ist dieser Streit zugunsten der Bürgerinitiative beendet und das komplette Hollerland als Naturschutzgebiet anerkannt worden.
Politik und Verwaltung
Beirat
Der Beirat Horn-Lehe tagt regelmäßig im Ortsamt in der Berckstraße. Der Beirat setzt sich aus den auf Stadtteilebene gewählten Vertretern der politischen Parteien zusammen. Die Beiratswahlen finden alle 4 Jahre statt, zeitgleich mit den Wahlen zur Bremischen Bürgerschaft.
Die von der Horn-Leher Bevölkerung gewählten Beiratsmitglieder diskutieren über die Belange des Stadtteils und fassen hierzu Beschlüsse, die an die Verwaltung, die Landesregierung und die Stadtbürgerschaft weitergeleitet werden. Im Beirat sind seit der letzten Beiratswahl die folgenden Parteien und Wählervereinigungen vertreten: BIW (1), Bündnis 90/Die Grünen (3), CDU (5), Die Linke (1), FDP (1), und SPD (4). Beiratssprecherin ist seit 2007 Anja Riemer (SPD), stellvertretender Beiratssprecher ist Dieter Mazur (Bündnis 90/Die Grünen).
Siehe auch: Sitzverteilung in den Beiräten von BremenOrtsamt
Das Ortsamt Horn-Lehe ist seit 1946 eine örtliche Verwaltungsbehörde. Es unterstützt den Beirat bei seiner politischen Arbeit. Es soll bei allen örtlichen Aufgaben, die von öffentlichen Interesse sind, mitwirken. Es wird von einem vom Beirat vorgeschlagenen und vom Senat bestätigten Ortsamtsleiter geführt.
Ortsamtsleiter ist Wolfgang Ahrens.Geschichte
Name
Der Name „Horn“ – um 1185 Horne – stammt von dem niederdeutschen Begriff für Spitze oder Sporn. Die Horner Kirche lag früher an der Spitz einer Landzunge.
„Lehe“ steht für das althochdeutsche Wort „Lieth¡, was so viel bedeutet wie Hügel. Lehe liegt auf dem Ausläufer der eiszeitlich gebildeten Geestrücken. Der Name Lehe kann auch im niederdeutschen bedeuteten so viel wie leiten oder führen von z.B. Entwässerungsgräben. Lehester Deich ist folglich der Bereich des Deiches zur Geest.
Mittelalter bis 1900
Ab 1113 begannen Holländer im Auftrag des Erzbischofs mit der Kultivierung des deshalb so genannten „Hollerlandes“.
1185 war die erste urkundliche Erwähnung von Horn und Lehe. Horn gehörte noch zur Vogtei Langwedel, dann zum Goh Hollerland. Die Horner Kirche Vom Heiligen Kreuz wurde 1187 dem Ansgarii-Kapitel übertragen. Dieses Patronat ging nach der Reformation an den Bremer Rat. Die romanische, zweischiffige Kirche wurde 1547 im Schmalkaldischen Krieg zerstört.
1813 hatte Horn 190 Einwohner. Eine kleine Volksschule gehörte zum Kirchspiel. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden weitere Klassen in einer Schmiede eingerichtet. Im 19. Jahrhundert erwarben reiche Bremer Bürger Landbesitz und bauten Parkanlagen und Sommerhäuser. Dazu siedelten sich kleine Handwerks- und Einzelhandelsbetriebe an. Die Heerstraße von Bremen nach Horn wurde von 1816 bis 1819 angelegt.
Der Bau einer neuen, klassizistischen Horner Kirche erfolgte 1823/24. Der Bau der Horner Mühle folgte 1849. Ihre Flügel wurden 1937 demontiert, und 1960 sollte der Mühlenkopf folgen. 1971 und 1977 wurde die Mühle wieder hergestellt.
1855 hatten Horn und Lehe 805 Einwohner. 1866 wurde eine vierklassige Schule an der Berckstraße eingerichtet, die um 1900 erweitert und 1908 aufgestockt werden musste. Ab 1876 gab es die erste Bremer Pferdebahn zwischen Herdentor und Horner Brücke. Horn entwickelte sich zu einem Ausflugsziel. 1892 fuhr die erste elektrischen Straßenbahn durch Horn.
Die Gründung des Sportvereins TV Eiche Horn erfolgte 1899.
Ab 1900
1900 erfolgte die Einweihung der Jan-Reiners-Eisenbahn als Kleinbahn Bremen–Tarmstedt mit einer Haltestelle in Horn.
1905 hatte Horn 3.487 Einwohner.Seit 1921 ist Horn und seit 1945 ist die bisherige Landgemeinde Lehesterdeich in die Stadt Bremen eingemeindet.
1951 wurden Horn und ein Teil von Lehesterdeich zum Stadtteil Horn-Lehe zusammengefasst.1921 wurde die Genossenschaftssiedlung Erdsegen gebaut. Das Dorf wandelte sich zur Stadt. Der Bürgervereins Horn gründete sich 1926. Das Horner Bad entstand von 1932 bis 1933.
Die Anlage des Rhododendronparks und des Botanischen Gartens im ehemaligen Rickmers Park erfolgte 1936.In der Nazizeit erfolgte 1937 die Eröffnung der so genannten Blocklandautobahn der heutigen A 27. Aufgrund der Aktivitäten des Bürgervereins konnte eine Trasse quer durch das Dorf Horn verhindert werden. 1938 wurde der Bürgerverein dann jedoch durch die Nazis verboten.
Bei einem Bombenangriff im Jahr 1942 auf Horn starben 23 Menschen, und mehrere Häuser wurden zerstört. Trotz fehlender Industrie wurde der Ort wegen seiner Lage an der Bahnstrecke nach Hamburg Ziel von Angriffen, blieb aber – im Vergleich zum Bremer Westen – weitgehend erhalten.
Der Bürgerverein gründete sich 1954 wieder.
Neu-Bebauung
Eine zunehmende Wohnbebauung mit Einfamilienhäusern und einer mehrgeschossigen Anlage im Ortsteil Lehesterdeich erfolgte in den 1960er Jahren.
Die Pläne für eine Hollerstadt mit 15.000 Wohnungen im Hollerland entstanden ab 1966. Der Baulandskandal (siehe bei Richard Boljahn) und eine erwartete geringere Bevölkerungszahl verhinderten in den 1970er Jahren die vollständige Umsetzung der Planungen. Erst in den 1990er Jahren wurde in Lehesterdeich westlich der Lilienthaler Heerstraße ein Gewerbegebiet und ein kleineres Wohngebiet erstellt und das weitere Gelände des Westlichen Hollerlandes zum Naturschutzgebiet erklärt.
Kirchen und Schulen
1959 wurde die katholische Kirche St. Georg gebaut.
1967 begann ein Schulzentrum zunächst in der Rembertischule seinen Unterricht. Erst 1970 bezog es seine Räume im Schulzentrum an der Ronzelenstraße.
Das Schulzentrum Horn am Vorkampsweg wurde wurde von 1973 bis 1976 abschnittsweise erstellt und diente zunächst als Sekundarschule (Sek. I) und ab etwa 1986 als Gymnasium und als berufliche Schule.
Um 1973 baute die Oberpostdirektion an der Leher Heerstraße ein Berufsbildungszentrum .
Universität
1971 nahm die Universität Bremen mit 420 Studenten und 80 Hochschullehrern den Lehrbetrieb auf. Sie wurde auf bis zu 20.000 Studenten erweitert.
Auf den Unigelände wurde 1978 das Reichsbund-Berufsbildungswerk für Behinderte eröffnet.
Die Fertigstellung des Fallturms im Norden der Uni erfolgte 1990. In den Jahren von 1990 bis 2008 siedelte sich eine Vielzahl von Betrieben und Institut der Wissenschaft im Technologiepark neu an.
1999 erfolgte der Baubeginn des Universum im Süd-West-Bereich der Uni. In dem ungewöhnlichen, walartigen Gebäude soll Naturwissenschaft anschaulich und mit spielerischen Elementen vermittelt werden.
Stadtbahn
1972 erfolgte die Einstellung der Straßenbahnlinie 4 vom Domshof nach Horn. 1998 wurde eine neuen Linie 4 eingeweiht, die bis zum Leher Kreisel führt. Auch die Erweiterung der Straßenbahnlinie 6 von Riensberg bis zur Universität ging in Betrieb.
2002 erfolgte die Verlängerung der Linie 4 vom Leher Kreisel über das Leher Feld bis Borgfeld.
Die Eröffnung der Botanika, einer Gewächshausanlage mit verschiedenen ostasiatischen Pflanzenlandschaften im Rhododendronpark erfolgte 2003.
Einwohnerentwicklung
Orts-/Stadtteil 1813 1855 1975 1995 2007 Ortsteil Horn 190 805 2.857 4.081 4.600 Ortsteil Lehe ≈300 in Horn 5.303 7.027 8.177 Lehesterdeich 151 12.597 10.664 11.591 Stadtteil ≈640 20.756 21.772 24.369 Ab 1975 durchschnittliche Jahresbevölkerung als Angaben vom Statistischen Landesamt Bremen
Lehesterdeich: Angabe bei 1813 von 1818Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Das Borgward-Haus – früher Landhaus Focke-Fritze – wurde 1750 gebaut und 1819–1820 von Johann Georg Poppe sowie 1921 von Rudolf Alexander Schröder umgebaut.
- Die evangelische Kirche Zum Hl. Kreuz wurde 1823–1824 gebaut.
- Die Horner Mühle in Lehe wurde 1848 gebaut.
- Das Landhaus Louisenthal in Lehe an der Leher Heerstraße entstand im Stil des Klassizismus um 1815.
Denkmale
Siehe dazu die Liste der Kulturdenkmäler in Horn-Lehe.
Museum
- Das Universum Science-Center an der Universitätsallee
Parks, Grünanlagen
- Rhododendron-Park Bremen mit dem Botanischen Garten
- Stadtwald mit dem Stadtwaldsee (Uni-See) und einem Naturschutzgebiet
- Naturschutzgebiet Westliches Hollerland mit dem Kuhgrabensee
- kleiner Menkepark an der Leher Heerstraße
Öffentliche Einrichtungen
Allgemein
- Ortsamt Horn-Lehe, Berckstraße 10
- Polizeirevier Horn, Berckstraße 10
- Landesarchäologe Bremen, Ronzelenstraße 51, als obere Dienststelle für Bodendenkmalpflege
- Freiwillige Feuerwehr Horn c/o Werner Früchtnicht, Am Lehester Deich 101
Schulen
- Schule Leher Feld, Werner-von-Siemens-Straße 57, ist ein Förderzentrum
- Schule an der Horner Heerstraße 17 ist eine Grundschule
- Schule an der Curiestraße 2A ist eine Grundschule
- Schule an der Philipp-Reis-Straße, Werner-von-Siemens-Straße 57, ist eine Grundschule
- Schulzentrum (Sek. I) an der Ronzelenstraße 51 ist eine Ganztagsschule
- Integrierte Stadtteilschule an der Bergiusstraße 125 ist eine Ganztagsschule
- Schulzentrum Horn, Vorkampsweg 97, ist eine Schule des Sekundarbereichs II, ein Gymnasium und eine Berufliche Schulen für den Einzelhandel
Soziales
- ca. 12 Kindergärten
- Dienstleistungszentrum Horn der Paritätische Gesellschaft für soziale Dienste, Brucknerstraße 15
- Altentagesstätte und Altenheim des Johanniterhauses Bremen, Seiffertstr. 95
- Stiftungsresidenz Luisental der Bremer Heimstiftung, Brucknerstraße 15
- Stiftungsresidenz Riensberg der Bremer Heimstiftung, Riekestraße 2
- Gehörlosenfreizeitheim Bremen, Schwachhauser Heerstraße 266
- Sowie Gesundheitsberatung, Jugendberatung, Nachbarschaftshilfen, Selbsthilfegruppen etc.
Kirchen
- evangelische Kirchengemeinde Horn, Horner Heerstraße 30
- evangelische Andreas-Gemeinde, Werner-von-Siemens-Straße 55
- katholische Kirchgemeinde Sankt Georg Horn, Ledaweg 2a
Sport
- Bezirkssportanlage Curiestraße in Lehesterdeich
- Uni-Sportpark, Badgasteiner Straße 1a
- Hallenbad Sportbad Uni, Badgasteiner Straße 1a
- Vereine
- Beach-Rugby im Uni-Sportpark
- Bremer Sportschützen Club, Lilienthaler Heerstr. 144
- Drachenfliegerclub Weser, Auf den Hornstücken 13
- Gehörlosen-Sportverein Bremen, Schwachhauser Heerstr. 266
- Hockey Club Horn, Berckstraße 91 B
- Kanu-Club Hanseat, Oberblockland 5
- Bremer Sporttaucher Noatun im Uni-Sportpark
- Reitclub St. Georg zu Bremen, Kuhgrabenweg 2
- Segelverein Wümme, Kuhgrabenweg 6
- Störtebeker Bremer Paddelsport, Auf dem Wummenstück 2
- TV Eiche Horn von 1899 Berckstraße 87, ist der älteste Sportverein in Horn
- Verein für Hochschulsport im Uni-Sportzenter
Wirtschaft und Verkehr
Wirtschaft
Horn-Lehe ist ein Wohnstandort des gehobenen Bedarfs mit einigen örtlichen Einkaufzonen.
Das Gewerbegebiet Horn-Lehe-West zwischen Haferwende und Leher Feld ist erreichbar über die Autobahn A 27, Abfahrt HB-Horn-Lehe und die Lilienthaler Heerstraße/BAB -Zubringer Horn-Lehe. Hier befindet sich auch der Sender Leher Feld.
Verkehr
- Entwicklung
Am 19. April 1876 wurde mit dem Bau der ersten Bremer Pferdebahn begonnen. Nur 6 Wochen später, am 4. Juni, begann mit der Eröffnung der Strecke vom Herdentor zur Vahrster Brücke (heute Bürgermeister-Spitta-Allee) das Zeitalter des innerstädtischen Massenverkehrs. 1877 wurde die Pferdebahn bis zum Horner Zentrum verlängert. 1892 wurde die Strecke elektrifiziert und bis 1972 als Linie 4 betrieben. Nach erheblichen politischen Auseinandersetzungen wurde die Strecke neu errichtet. Seit 1998 bindet die Straßenbahnlinie 4 Horn-Lehe erneut an das Bremer Zentrum an.
Von 1900 bis 1956 fuhr die Jan-Reiners-Kleinbahn auf einer Schmalspurstrecke vom Bremer Parkbahnhof (heutige Stadthalle) über Horn-Lehe nach Tarmstedt. Die zumeist von Dampfloks gezogenen Züge bedienten bis Horn-Lehe die folgenden Bahnhöfe: Parkbahnhof, Hemmstraße, Utbremen, Horn und Lehester Deich
Der Horner Bahnhof am Herzogenkamp – ehemals Gaststätte „Zur schönen Aussicht“ – existiert heute noch und wird als Pizzeria betrieben. Auf der Bahnstrecke wurde nach der Einstellung des Bahnbetriebes der „Jan-Reiners-Radweg“ errichtet – einer der meistbefahrenen Radwege Bremens.
Folgende Stadtbahn- und Buslinien der Bremer Straßenbahn (BSAG) durchqueren Horn-Lehe:
- Stadtbahnlinie 4: Obervieland - Zentrum - Horn-Lehe - Borgfeld
- Stadtbahnlinie 5: Obervieland - Zentrum - Horner Mühle
- Stadtbahnlinie 6: Flughafen Bremen - Zentrum - Riensberg - Universität Bremen
- Buslinie 20: Universität - Horn - Oberneuland (Nedderland)
- Buslinie 21: Sebaldsbrück (Mercedes-Benz) - Vahr - Universität - Leher Feld
- Buslinie 22: Obervieland (Kattenturm) - Kirchbachstraße - Universität
- Buslinie 28: Universität - Findorff - Walle - Gewerbegebiet Bayernstraße - Hohweg
- Buslinie 30: Borgfeld - Lilienthal - Falkenberg
- Buslinien 33/34: Horn - Horn-Lehe - Oberneuland - Sebaldsbrück
- Straßen
Horn-Lehe kann erreicht werden
- über die Autobahn A27, Anschlussstelle Horn-Lehe/Universität,
- von Bremen-Mitte und Schwachhausen über Dobbenweg - Schwachhauser Heerstraße oder über die Parkallee,
- von Findorff über die Autobahn A 27 oder den Hochschulring,
- von der Vahr über die Bürgermeister-Spitta-Allee oder über die Autobahn A 27,
- von Oberneuland über die Autobahn A 27 oder die Rockwinkler Heerstraße.
- Rad- und Wanderwege
Zahlreiche Wege führen in Horn-Lehe u.a.
- über den Wetterungsweg zum Stadtwald und zum Stadtwaldsee (Uni-See),
- über den Kuhgrabenweg vorbei am Kuhgrabensee zur Wümme und zum Wümme-Radweg,
- über den Jan-Reiner-Wanderweg zur Wümme nach Borgfeld und Lilienthal,
- über Hinter dem Riensberg und die Achterstraße, vorbei am Riensberger Friedhof und der kleinen Wümme zum Stadtwald,
- über die Marcusallee, vorbei am Rhododendron-Park Bremen nach Oberneuland.
Langer Jammer
Die schnurgerade Lilienthaler Heerstraße heißt im Volksmund „Langer Jammer“. Die Siedlung an der Westseite des Langen Jammers wurde in den dreißiger Jahren erbaut; sie heißt im Volksmund „Rote Siedlung“, da die Häuser damals rot angestrichen waren. Es sind kleine Doppelhäuser mit Nebengebäuden für Tierhaltung, von denen jeweils drei um einen Hof gruppiert sind. Hinter den Häusern befinden sich Gartenflächen für den Obst- und Gemüseanbau, die ursprünglich für die Selbstversorgung vorgesehen waren.
Persönlichkeiten
- Rudolf Bergfeld (1883-1943), Gartenarchitekt in Horn-Lehe
- Andreas (Andrée) Bölken, (1901-1965), Landwirt und Kaufmann, Senator (1945-46), Präsident der Landwirtschaftskammer
- Friedrich Borchers, Ortsamtsleiter
- Carsten Dreßler (1843-1929), Aufgewachsen in Horn (Lehester Feld), Gründer der Germania-Brauerei
- Prof. Ernst Moritz Gorsemann (1886-1960), Bildhauer und Direktor der Kunsthochschule in Bremen, wohnhaft in Horn
- Bernd Kuhlwein (1911-1983), Gartenarchitekt, Betrieb und Wohnhaus in Horn-Lehe
- Dr. Jasper Oelrichs (1844-1923, Landgutbesitzer in Lehe, Senator (1878-1918)
- Carl Schütte (1839-1917), Landgutbesitzer in Horn, Kaufmann, Förderer verschiedener Einrichtungen
- Elisabeth Segelken (1888-1965), Lehrerin an der Grundschule in Horn
- Hans Stefan Seifriz (* 1927), Politiker (SPD), Bausenator von Bremen (1969-1979), wohnhaft in Lehesterdeich
Literatur
- Herbert Schwarzwälder: Das große Bremen Lexikon, Edition Temmen, Bremen, 2003, ISBN 3-86108-693-X
Weblinks
- Horn-Lehe auf www.bremen.de
- Chronik-Horn-Lehe: Geschichte des Stadtteils Horn-Lehe
- www.horn-lehe.de - Stadtteilportal
Einzelnachweise
Mitte | Häfen | Neustadt | Obervieland | Huchting | Woltmershausen | Seehausen | Strom | Östliche Vorstadt | Schwachhausen | Vahr | Horn-Lehe | Borgfeld | Oberneuland | Osterholz | Hemelingen | Blockland | Findorff | Walle | Gröpelingen | Burglesum | Vegesack | Blumenthal
Wikimedia Foundation.