Bremen-Huchting

Bremen-Huchting
Stadtteil von Bremen
Huchting
Stadt Bremen, Stadtteil Huchting hervorgehoben
Basisdaten  Rang 
Fläche: 13,73 km² 11/23
Einwohner: 29.557 10/23
Bevölkerungsdichte: 2.153 Einwohner je km² 13/23
Ausländeranteil: 14,1 % 10/23
Arbeitslosenquote: 21,4 % 11/23
(Stand der Angaben: 30. Juni 2005)
Koordinaten: 53° 3′ N, 8° 44′ O53.0488768.7394957Koordinaten: 53° 2′ 56″ N, 8° 44′ 22″ O
Ortsteile: Mittelshuchting
Sodenmatt
Kirchhuchting
Grolland
Postleitzahl: 28259
Stadtbezirk: Süd
Ortsamt: Huchting
Website: Ortsamt Huchting

Huchting ist ein Stadtteil von Bremen und gehört zum Bremer Stadtbezirk Süd.

Inhaltsverzeichnis

Geografie und Ortsteile

Huchting liegt auf der westlichen, linken Seite der Weser. Der Stadtteil ist ca. 6 km vom Zentrum von Bremen entfernt. Nachbarstadtteil ist die Neustadt. Es grenzt im Süden an die Gemeinde Stuhr und im Westen an Delmenhorst. Huchting besteht heute aus vier Ortsteilen: Kirchhuchting, Mittelshuchting, Sodenmatt und Grolland. Seit ca. 1975 entwickelt sich für ganz Huchting nur sehr mühsam ein Zentrum in Kirchhuchting im Bereich des Roland-Center. Durch mangelnde Unterstützung von Bremen verbunden mit zu geringem Einfluss der Ortskräfte kann der Prozess der Zentrumsbildung noch recht lange dauern.

Kirchhuchting

St. Georgskirche in Kirchuchting

Gesamtfläche: 348,1 ha, Bevölkerung 2007:  8.127, Wohnungen 3.654 (10,5 WE/ha).

Bereits 1201 findet der Bau einer Kirche Erwähnung. Kirchhuchting wird 1288 als Kerchhoytiggen erstmals urkundlich genannt. Durch Kirche, Schule (1649), Dorfkrug (1867), Bahnhof (1910), Feuerwehr, Sporteinrichtungen und Ortsamt wird Kirchhuchting zum Zentrum der Ortsteile.

Die Mitte von Kirchhuchting bildete lange Zeit der Bereich um den Dorfkrug und die St.-Georgs-Kirche, die 1878–1879 im neugotischen Stil an Stelle der baufällig gewordenen alten Dorfkirche) nach Plänen der Architekten Eduard Gildemeister und Henrich Deetjen gebaut wurde. Das daneben stehende Gemeindezentrum wurde um 1963 von Carsten Schröck geplant. Nach dem Zweiten Weltkrieg fanden in der Nähe das Ortsamt, das Polizeirevier und die Sparkasse hier ihren Standort. Das Ortsamt wurde 1989 aufgestockt.

Diese traditionelle, historische Mitte, so wie man sie in vielen Dörfern und Städten findet, hat sich zunehmend verlagert. Das nahegelegene Roland-Center und die dort befindliche Endstation der Straßenbahnlinien 1 und 8 bilden die heutige Mitte von Handel und Verkehr im Stadtteil Huchting.

Verkehrlich wird Kirchhuchting durch die Bundesstraße 75 mit Bremen, Delmenhorst sowie mit Grolland und Mittelshuchting verbunden. Der Öffentliche Personennahverkehr erfolgt durch Busse und durch die Stadtbahn mit den Linien 1 und 8, die noch verlängert werden sollen. Zudem wird ein Anschluss Brokhuchtings und Mittelshuchtings an das für 2010 geplante S-Bahn-Netz erwogen.

Kirchhuchting hat drei Schulen, die öffentliche Grundschule Kirchhuchting (neben der Kirche), die Grundschule St'Johann/St'Pius und die integrierte Stadtteilschule an der Hermannsburg.

Mittelshuchting

Mittelshuchting: Bonhoeffergemeinde

Gesamtfläche: 670,2 ha, Bevölkerung 2007:  10.842, Wohnungen: 4.927 (7,4WE/ha)

Mittelshuchting wird 1384 als Myddelshuchtinghe erstmals urkundlich genannt. Hunderte Jahre bis nach dem Zweiten Weltkrieg behält es seinen dörflichen Charakter, besonders um die Mittelshuchtinger Dorfstraße. Von 1932 bis 1935 entstehen am Roggenkamp und am Heidkruger Weg neue Siedlerstellen. In den Jahren von 1955 bis 1970 werden zumeist als sozialer Wohnungsbau sehr viele Geschosswohnungsbauten hauptssächlich von der GEWOBA (früher Neue Heimat) errichtet. Der Bereich der Bauernschaften um Brokhuchting wird in früheren Jahren als weitere Landgemeinde genannt. Brokhuchting ist heute ein Teil des Ortsteiles Mittelshuchting.

Im Osten wird die Grenze zum Huchtinger Ortsteil Grolland durch den Grollander Deich gebildet. Im Süden stellt die Bundesstraße 75 die Grenze Mittelshuchtings dar. Östlich der Kleinbahnstrecke der Bremen-Thedinghauser-Bahn zum Huchtinger Ortsteil Kirchhuchting, westlich davon zum Huchtinger Ortsteil Sodenmatt. Die Westgrenze stellt die Varreler Bäke, der dortige Name des Klosterbachs, dar.

Mittelshuchting gliedert sich in drei Gebiete: das eigentliche Mittelshuchting um die Mittelshuchtinger Dorfstraße, die Gebiete westlich der Heinrich-Plett-Allee, die als Varrelgraben bezeichnet werden und Brokhuchting das sich nördlich der Huchtinger Heerstraße befindet.

Verkehrstechnisch ist Mittelshuchting relativ gut angebunden. Über die B 75 sind sowohl die Bremer Innenstadt als auch Delmenhorst und die A 28 zügig zu erreichen. Mit dem geplanten Ausbau des überregionalen Straßenbahnnetzes nach Delmenhorst und Nordenham über die vorhandene Eisenbahnstrecke soll Mittelshuchting eine Bahnstation erhalten. Die Straßenbahnlinien 1 und 8, die in Kirchhuchting enden, sollen nach Mittelshuchting und der Nachbargemeinde Stuhr verlängert werden.

Bemerkenswert ist die neue Kirche der Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde, geplant in den 1960er Jahren von dem Architekten Carsten Schröck.

Erwähnenswert ist an der Brokhuchtinger Landstraße das Huchtinger Siel aus dem 18. Jahrhundert.

Mittelshuchting hat zwei Schulen, die Grundschule an der Robinsbalje und das Schulzentrum (Sek I) an der Flämischen Straße.

Sodenmatt

Park um den Sodenmattsee

Gesamtfläche: 180,4 ha, Bevölkerung 2007:  6.909, Wohnungen: 3.192 (18 WE/ha)

Sodenmatt entwickelt sich erst nach dem Zweiten Weltkrieg. Hauptsächlich durch die GEWOBA (früher Neue Heimat) wurden über 3000 Wohnungen, vorwiegend für den sozialen Wohnungsbau, in den 50er und 60er Jahren errichtet. Zugleich entstand in den Jahren 1960 bis 1964 im Zuge des Neuausbaus der Bundesstraße 75 der sieben Hektar große Sodenmattsee und der den See umschließende Park. Der nahezu kreisrunde See mit Badebucht dient Wassersportzwecken.

Am Rande des Parks um den Sodenmattsee liegen fast alle Senioreneinreichtungen Huchtings (Bremische Heimstiftung, Arbeiterwohlfahrt, Gewoba, Senioren Wohnpark Weser). Hier ist auch das Hallenbad in Huchting, gebaut 1980, angesiedelt.

An der Amersfoorter Straße befindet sich in einer ehemaligen Schule das Bürger- und Sozialzentrum Huchting, kurz auch BuS genannt. An diesem Ort finden sich u.a. zusammen: Der Kulturladen, das Bürgerhaus, das Behinderten-Zentrum der AWO, der Verein Arbeit und Ökologie, das Haus der Familie und Sozialeinrichtungen der Stadt, sowie Einrichtungen der Volkshochschule, der Pfadfinder, von Selbsthilfegruppen, des Sportvereins, für Ausbildung, von Musikgruppen, des Mädchentreffs, des Mütterzentrums, des Kinderladens.

Sodenmatt hat eine Kirche (St.Johannes/Sodenmatt)[1], zwei Schulen, die Grundschule Delfter Straße mit einem Förderzentrum und das Schulzentrum an der Delfter Straße mit einer gymnasialen Mittelstufe, einer gymnasialen Oberstufe, einem Berufsgymnasium und einer Fachoberschule.

Grolland

Grolland: St.Lukas-Kirche

Gesamtfläche: 174,1 ha, Bevölkerung 2007: 3.335; Wohnungen: 1.649 (9,5 WE/ha)

Chronik

Grolland – Gronland = grünes Land – führt auch heute noch seinen Namen zu Recht. Gronland fand 1189 erstmals Erwähnung. Es war eine Kolonialgründung des welfischen Ministerialen Friedrich von Mackenstedt, der auch das Kloster Heiligenrode gründete. Er und der Erzbischof von Bremen waren die Grundherren. Nach dem Stedinger Krieg von 1233 bis 1234 haben die Grafen von Oldenburg stärkeren Einfluss auf das Gebiet genommen, während Bremer Bürger als Grundherren auftraten. Die noch sehr kleine Siedlung lag an der Grollander Straße, die auch Schwarzer Weg hieß. 1803 wurde das Dorf bremisch und ab 1870 gehörte es zur bremischen Landgemeinde Huchting. Kirchlich gehörte Grolland zunächst zu Stuhr und seit 1914 zu Huchting.

Im 16. Jahrhundert entstand das befestigte Gut Grolland aus Oldenburgischen und Heiligenroder Ländereien. Das Gut wurde 1653 an den Bremer Ratskellermeister Wilken Meyer verkauft und wechselte danach mehrfach seinen Besitzer, um 1742 an Christian Eberhard Niemeyer zu gelangen, der ein zweigeschossiges Herrenhaus baute. Das Herrenhaus, in dem 1795 der Bruder des Königs von Frankreich Ludwig XVI., der Graf von Artois - später König von Frankreich - nächtigte, stand noch bis 1965. 1919 wurde das Gut aufgegeben und Teile der Ländereien verkauft.

1909 wurde eine neue Straße von Bremen über Grolland nach Huchting gebaut. Nach dem Ersten Weltkrieg entstanden nach Vorkriegsplänen verstärkt neue Häuser, so auch der Grollander Krug. Es entwickelte sich aus dem Dorf eine Vorstadtsiedlung am Reißbrett zwischen Storchennest und Gut Grolland. Als erste größere bremische Siedlung bauten die Bürger in den Jahren von 1935 bis 1940, betreut durch die gemeinnützige Siedlungs- und Baugenossenschaft Grolland e.G. (ab 1938 „Brebau“), „eine inszenierte Ländlichkeit“ als Gartenstadt-Projekt für kinderreiche Familien, für rd. 5.000 Einwohner, bestehend aus 42 verschiedenen Siedlerhaustypen. Nach dem Zweiten Weltkrieg, von 1950 bis 1970 wird die Bebauung durch die Brebau und private Bauherren weitergeführt. Grolland ist baulich geprägt durch seine Einfamilien- und Reihenhäuser mit seiner eher bürgerlichen, sozial mittelständigen Bewohnerschaft.

Grolland heute

Grolland liegt an zwei Armen der Ochtum zwischen der Neustadt und Huchting. Es orientieren sich in großem Maße auf die Innenstadt von Bremen. Der städtebauliche Zusammenhang zwischen den Huchtinger Ortsteilen und Grolland wird gebildet durch die beiden Verkehrsachsen Bundesstraße 75 und Straßenbahnlinie 1 und 8 und den gemeinsamen Park links der Weser. Dieser Park wurde seit 1976 zwischen Grolland und Huchting entlang der Ochtum angelegt, und entwickelt sich zu einem vielgenutzten Naherholungsgebiet.

In der Straße Am Vorfeld befindet sich die St.Lukas-Kirche, eine Stahlnetzkonstruktion, geplant von dem Bremer Architekten Carsten Schröck mit Beratung durch Frei Otto. Sie steht, obwohl erst 1962–64 gebaut, unter Denkmalschutz. Die Kirche hat Ähnlichkeit mit der Kongresshalle in Berlin. Im Gegensatz zur Kongresshalle, bei der die Dachbügel aus Beton von konventionellen Wänden getragen werden, werden hier die Bügel aus Leimholzbindern nur von dem Stahlnetz verbunden.

Um den Grollander See befindet sich einige Straßen, die direkt an Grolland angrenzen, jedoch zum Landkreis Diepholz gehören. Das Gebiet „Kuhlen“ mit seinen Straßen bilden eine Art Enklave. Es ist nur von Bremer Gebiet aus erreichbar und es wird auch nach Süden hin von der Startbahn und Flughafengrenze des Bremer Flughafens, die hier auf niedersächsischem Gebiet verläuft, vom Rest des Landkreises getrennt.

Politik, Verwaltung

Huchting: Ortsamt u. Polizei

Beirat

Der Beirat Huchting tagt regelmäßig und in der Regel öffentlich im Ortsamt oder in anderen Einrichtungen wie z. B. Schulen. Der Beirat setzt sich aus den auf Stadtteilebene gewählten Vertretern der politischen Parteien zusammen. Die Beiratswahlen finden alle 4 Jahre statt, zeitgleich mit den Wahlen zur Bremischen Bürgerschaft. Der Beirat diskutieren über alle Belange des Stadtteils, die von öffentlichem Interesse sind und fast hierzu Beschlüsse, die an die Verwaltung, die Landesregierung und die Stadtbürgerschaft weitergeleitet werden. Für seine Arbeit bildet er Fachausschüsse.
Siehe auch: Sitzverteilung im Beirat
Beiratssprecher: Ralf Selter (SPD)

Ortsamt

Das Ortsamt Huchting ist seit 1946 eine örtliche Verwaltungsbehörde. Es befindet sich am Franz-Löbert-Platz in Kirchhuchting. Es unterstützt den Beirat bei seiner politischen Arbeit. Es soll bei allen örtlichen Aufgaben, die von öffentlichen Interesse sind, mitwirken. Es wird von einem vom Beirat vorgeschlagenen und vom Senat bestätigten Ortsamtsleiter geführt.
Ortsamtsleiter ist Uwe Martin.

Geschichte

Namen

Der Name Huchting bezieht sich vermutlich auf einen hochgelegenen Thingplatz (Gerichtsplatz) oder auch eine hochgelegene Heimstatt der Chauken, die hier ab 300-200 v. Chr. auf der im Vergleich mit der kilometerbreiten Flussmarsch zwischen Weser und Ochtum höhergelegenen und damit weitgehend hochwasserfreien Vorgeest siedelten. Der Name wandelte sich von Huhtinge (1171), Huchtinge (1189) zu Huchtyghe (1259) und Huchthingehe (1362) und schließlich zu Huchting (1385).
Kerchhoytiggen (1288) oder Kerchutinghen (1348) oder Kerchuchtighe (1368) und Miydeddelshuchtinghe (1384) oder Myddelshuchtinghe (1420) werden im 13. bzw. 14. Jahrhundert die Dorfteile genannt. Das Gebiet Brokhuchtings kommt schon 1062 als "Huchtinghebroch" vor, also als ein Huchtinger Bruchland.
Der Name des Ortsteils Grolland steht für Gronland, also für ein sehr grünes Land.
Der Ortsteil Sodenmatt hat seinen Namen von einer alten Flurbezeichnung. Es war ein torfiges Wiesengrundstück, auf dem Soden gestochen wurden.

Urgeschichte

Gestaltet wurde die Landschaft von den verschiedenen Eiszeiten - das Pleistozän - und den dazwischen liegenden Wärmeperioden. Die Eiszeiten gestaltete die Landschaft völlig neu und beeinflusste auch den Verlauf der Weser und Ochtum. Die zurückziehenden Eiszeiten gaben den Weg für das Urstromtal der Weser nach Norden wieder frei. Das Urstromtal prägte auch die Huchtinger Landschaft. Die Vorgeest zum Urstromtal der Weser wurde durch Sandplatten, Sümpfe, Kleinmoore und Dünenreste geformt.

In der jüngeren Steinzeit - etwa ab 4000 v. Chr. ist eine frühe Besiedlung der Marschen durch Steinzeitfunde belegt. Huchting ist ein Durchgangs- und Siedlungsland während Stein-, Bronze- und Eisenzeit, wie Bodenfunde z.B. auf dem Hohen Horst beweisen. In der Umgebung wurden Großsteingräber (7000-2000 v. Chr.) gefunden. [1]

300-200 v.Chr. erfolgte die Besiedlung durch die Germanischen Chauken. Von 12 v. Chr. bis 15 n.Chr. unterwarfen sich die Chauken den Römern kurzfristig. Es gab Handelskontakte mit den Römern, auch belegt durch Fund auf dem Hohen Horst. 47 n.Chr. scheiterte ein römische Eroberungsfeldzug zur Unterwerfung der Küstenregion (Bericht 50 n. Chr. durch Plinius der Ältere). Um 350 verfällt der Chaukenstaat und geht in den Stammesverband der Sachsen (ab 16. Jh. Niedersachsen) auf.

Im 5/6. Jahrhundert fielen die Sachsen in England ein. Englische Prägestempel auf Gefäßen sind auch in Huchting nachweisbar.

Mittelalter

Spätestens seit dem Mittelalter wurde die Verengung der Flussniederung der Huchtinger Geest bis hin zum Weserufer bei Bremen im Fernhandel als Querung benutzt - als Teil des Handelsweges Flämische Straße und östlicher Zugang zur Friesischen Straße.

1062 war die erste urkundliche Erwähnung Brokhuchtings als Huchtinghebroch. Das Gebiet wird von König Heinrich IV. der bremischen Kirche vermacht.

Ab dem 12. Jahrhundert ist auf dem Gebiet Huchtings eine verstärkte Besiedelung zu verzeichnen. Aus dem Jahr 1171 soll dort ein aus vier Bauernschaften bestehendes Kirchspiel des Namens Huhtinge überliefert sein, das dem Lokator Friedrich von Mackenstedt zugeordnet war.

1158 wurde die Ochtum erstmals als "Ochtmund" = Ochtummündung erwähnt.
1171 wurde dann auch Huhtinge erwähnt. Neben den Erzbischöfen von Bremen haben vor allem die Grafen von Oldenburg und Delmenhorst Einfluss in Huchting und im Vieland.

1200 erhielt der "Unternehmer" Hermann die Erlaubnis zur Urbarmachung im Huchtinger Gebiet. Seine Wohnstelle befand sich wahrscheinlich bei der Flur "Hermannsburg".
1201 findet der Bau einer Kirche Erwähnung.
Erstmalig wurde 1288 Kirchhuchting als Kerchhoytiggen und 1384 Mittelshuchting als Myddelshuchtinghe urkundlich genannt.

Hansezeit und Reformation

Seit dem 14. Jahrhundert – zeitgleich mit dem Höhepunkt der territorialen Ausdehnung des Einflusses der Hanse – stand Huchting unter den Einfluss des danach alle Grundherrschafts-, Schutz- und Wegerechte ausübenden Rates von Bremen. Nach der Reformation wurde auch das zuvor für Huchting bestehende Patronat des Kapitels des Domes zu Bremen beendet mit Übernahme aller Episkopatsrechte durch den Bremer Rat. Dieses ist eine bemerkenswert zu bezeichnende Verbundenheit mit Bremen, da die geographische Entfernung relativ groß war und in der Besiedelungsgeschichte die Anbindung an die niedersächsischen Grafschaften Hoya und Delmenhorst bestanden. Eine große Zahl der Umlandgemeinden Bremens des Domkapitels unterstanden auch nach der Reformation weiterhin dem lutherischen Dom, später dem Dom zu Verden, darauf folgend dem Stader Konsistorium der Hannoverschen Landeskirche, ehe sie dem Rat zu Bremen unterstellt wurden.

30 jähriger Krieg

Als außerhalb der Verteidigungsanlagen gelegenes "buten-bremisches" Dorf entbehrte Huchting nicht zuletzt aufgrund der Neutralität Bremens den Schutz einer starken Kriegspartei und war marodierenden Söldnern jeglicher Provenienz ausgeliefert. Schon aus dem Jahr 1624 ist von der Klage der Huchtinger überliefert "das ein Stein in der Erde zum Mitleiden bewogen werden konnen". 1631 sei etwa die Hälfte der Einwohner elendig verdorben und gestorben, danach zeitweilig völlig unbewohnt.

18. Jahrhundert

In der Folgezeit war Huchting wieder weitgehend landwirtschaftlich geprägt. Selbst die wenigen, die sich eines ausreichend großen eigenen Grundbesitzes erfreuen und - abgesehen von Seuchen und Hochwassergefahren - erfolgreich wirtschaften konnten, waren politisch in Bremen kaum repräsentiert.

19. und 20. Jahrhundert

Die Eisenbahn

Jahrhunderte lang behielt der Ort seine dörfliche Idylle. Der Anschluss an das Eisenbahnnetz Bremen-Oldenburg mit dem Bahnhof von 1867 sowie der Anschluss an die Bremen-Thedinghauser Kleinbahn (BTE-Trasse) 1908-1910 machte den Huchtinger Bahnhof zum Umschlagplatz für Rinder und Schweine, die für den Bremer Schlachthof bestimmt waren. Als das Gleisnetz zweigleisig ausgebaut wurde musste um 1900 auch der Bahnhof erneuert werden. 1881 siedelte sich Phillipp Bayer u. a. mit dem Bahnhofshotel an, dieses wurde 1897 umgebaut und ist im Wesentlichen noch so erhalten. Seit 1967 halten in Huchting keine Personenzüge mehr und der Bahnhof wurde teilweise abgerissen.
Die Kleinbahn führte vom Huchtinger Bahnhof 1910 nach Thedinghausen. Sie hatte einen Haltepunkt an der Obervielander Straße. Hier befand sich ein Bahnhofsrestaurant. 1955 wurde die Personenbeförderung aufgegeben und der Güterverkehr war sehr geringfügig. Die Bahntrasse ist aktuell als Trasse für eine Verlängerung der Stadtbahnlinien sehr kritisch in der Diskussion und im Planfeststellungsverfahren.

Neue Siedlungen

1934 entstanden am Hohenhorster Weg Siedlerstellen. Die unmittelbare Nähe zum Flughafen im Neuenlander Feld und die nunmehr verstärkte Luftfahrt- und Rüstungsindustrie spielen für die Entwicklung Huchtings seitdem eine bedeutende Rolle. Im Einzelnen handelt es sich insbesondere um die Betriebe

  • Forschungsinstitut der Reichsmarine, Obervielander Str. 32, Kirchhuchting - später ebenda: Fa. Heinrich August Schulte, heute: Thyssen Krupp Schulte
  • Metallwarenfabrik Th. Klatte (incl. betriebseigenem Lager für Zwangsarbeiter bis 1945): Zum Huchtinger Bahnhof 25, Kirchhuchting, heute: ZF Lenksysteme Nacam GmbH
  • sowie das Focke-Wulf-Werk im nahen Neuenlander Feld, später: Vereinigte Flugtechnische Werke, heute: Airbus;

Um 1934 wurde an der Varreler Bäke in Mittelshuchting für Arbeiter der in der Bremer Neustadt befindlichen Brauerei Beck & Co. ein Siedlungsgebiet erschlossen, der Ortsteil Grolland entstand als Gartenstadt.
In den 1950er bis 1970er Jahren wurden, zumeist als sozialer Wohnungsbau, viele Geschosswohnungsbauten hauptsächlich von der GEWOBA (früher Neue Heimat ) errichtet. Vorwiegend Reihenhäuser entstanden von 1954 bis 1958 in Kirchhuchting an der Hermannsburg und 1964 bis 1968 in den Flutgeschädigtensiedlungen „Blanker Hans I und II“.

Kirchengeschichte

Die älteste Kirche in Huchting ist die heute evangelische Kirche St. Georg in Kirchhuchting. Sie wurde an Stelle einer mittelalterlichen Kirche 1877–1879 errichtet. Patronatsherr war das Domkapitel.
Die evangelische Dietrich Bonhoeffer-Gemeinde gründete sich 1964 als Gemeinde an der Vareler Bäke und 1971 entstand die moderne Kirche an der Luxenburger Straße in Mittelshuchting von Carsten Schröck. Der kritische und antiautoritäre Pastor Wolfgang Schiesches prägte von 1964 bis zu seiner Suspendierung 1972 das Geschehen.
St. Johann gründete sich 1964 in einem Privathaus bis 1972 nach Plänen von Fritz Schumacher und Claus Hübner eine kleine Kirche Im Sodenmatt errichtet wurde.
Die Lukas-Kirche in Grolland wurde 1963 nach Plänen von Carsten Schröck gebaut. Der moderne Kirchenneubau ist mehrfach ausgezeichnet worden
Die evangelische St. Mattheus-Gemeinde entstand 1960. Ihr Kirchenneubau von 1966 (Architekt Carsten Schröck) befindet sich an der Herrmannsburg in Kirchhuchting.
Die katholische Kirchengemeinde St. Pius begann 1959 und errichtet ihre Kirche bis 1963 nach Plänen von K.H. Bruns Am Willakedamm in Kirchhuchting.

Einwohnerentwicklung

Um 1812 hat Huchting mit Grolland lediglich 637, um 1885 schon über 1.000, um 1905 bereits 1.361, um 1920 über 2000 und 1933 dann 2.726 sowie 1940 schließlich 7.500 Einwohner. Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg lebten 6.327 Einwohner in Huchting, 1955 sind es 10.377. Durch den sozialen Wohnungsbau wächst Huchting rasant und hat 1965 bereits 23.957 Es erreicht 1970 seinen Höchststand mit 37.259 Einwohnern. Danach wird in Huchting zwar noch in bescheidenem Maße gebaut, aber die Familien werden kleiner, die Anzahl der Bewohner pro Wohnung verringert sich erheblich und die von jedem Einwohner durchschnittlich in Anspruch genommene Wohnfläche wächst in den Jahren von 1965 bis 2004 von rd. 24 auf ca. 36 m² WF/Einw. 1980 wohnen deshalb noch 33.046, im Jahr 1995 sind es noch 29.675 Einwohner in Huchting mit gleichbleibender Tendenz.

Orts-/Stadtteil 1812 1885 1905 1955 1975 1995 2007
Mittelshuchting 147 12.167 10.905 10.984
- Brokhuchting 226 348
Sodenmatt 0 0 8.821 6.923 6.921
Kirchhuchting 242 548 9.959 8.382 8.126
Grolland 22 4.523 4.306 3.465 3.337
Stadtteil 637 1.000 1.361 10.377 35.252 29.675 29.369

Angaben ab 1975 als Jahresmittelwerte vom Statistischen Landesamt
Grolland: Angabe bei 1955 von 1960
Stadtteil Huchting: Angabe 1885: Schätzung; Angabe 1905: ohne Grolland

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Denkmale

→ Siehe dazu die Liste der Kulturdenkmäler in Huchting

Parks und Grünanlagen

Park links der Weser an der Ochtum
Sodenmattsee

Folgende Parks und Grünanlagen befinden sich in und um Huchting:

Der Park links der Weser

Der Park links der Weser liegt im Stadtteil Bremen-Huchting zwischen den Ortsteilen Huchting und Grolland sowie der Gemeinde Stuhr, ca. 4 Kilometer westlich vom Zentrum Bremens auf der linken Weserseite. Der Park wird durchschnitten von der Bundesstraße 75 und der daneben verlaufenden Straßenbahnlinie. Nördlich wird er tangiert von der Eisenbahnlinie Bremen-Oldenburg und findet danach seine Ergänzung in einem Naturschutzgebiet. Durch die Verlegung der Ochtum – ein schlängelnder Flusslauf mit naturnah gestalteten Ufer- und Flachwasserzonen, begleitet von Wegen – entstand das gestalterische Rückgrat des „Ochtumparks“. Der Landschaftspark ist etwa 300 Hektar groß. Er entstand seit etwa 1978 und ist noch immer in der Weiterentwicklung. Im Landschaftsplan heißt es: „Übergeordneter für die Entwicklung des Planungsraumes ist die Erhaltung und Weiterentwicklung einer siedlungsnahen, durch Grünlandnutzung geprägten Kulturlandschaft.“

Park um den Sodenmattsee

Der Park um den Sodenmattsee entstand um 1964 im Zusammenhang mit dem Ausbau der B75. Ein Hallenbad, mehrere Altenzentren, zwei Schulen und die Stadtteilfarm ergänzten die Bebauung um diesen Bereich. Um 2002 bis 2004 wurde die Parkanlagen durch neue Grünflächen, Wege, Spielplätze, Erholungszonen erheblich aufgewertet. Neue Wohngebiete und Seniorenwohnanlagen begrenzen nun das Gebiet im Südosten.

Der Bösepark

Der kleine Bösepark befindet sich im Zentrum von Kirchhuchting. Er entstand in den 60er Jahren durch die Initiative der Erbengemeinschaft des Kaufmanns Böse.

Grüne Bänder der Erholung sind
  • Das Naturschutzgebiet an der Ochtum, nordwestlich vom Park links der Weser hat eine Größe von ca. 375 ha. Die Fauna und Flora kann sich hier weitgehend ohne Beeinträchtigungen der Zivilisation eigenständig und entsprechend den natürlichen Gegebenheiten entwickeln. Das Gebiet ist zusammen mit dem Park links der Weser ein großer Freiraumkeil zwischen Stuhr und Strom.
  • Die Varreler Bäke bildet im Westen eine landschaftlich schöne Abgrenzung von Huchting. Der gerade Flusslauf wurde 1983 durch einige Flachwasserzonen ökologisch aufgewertet.
  • Von Bremen-Neustadt bis zur Varreler Bäke erstreckt sich ein grünes Band. Einbezogen sind die Kleingartengebiete, der Deich zwischen Grolland und Kuhlen, der Park links der Weser mit dem Heulandsweg und der Park am Sodenmattsee.
Die sieben Kleingartenanlagen in Huchting sind

Am Eichenhain, Asbrook, Hohe Feld, Hohenhorster Park, Klein Holland, Ochtum-Warfeld und Thurmkamp.

Öffentliche Einrichtungen

Allgemein

  • Das Ortsamt Huchting in Kirchhuchting, Franz-Löbert-Platz 1/Obervielander Straße
  • Die Stadteilbibliothek im Roland-Center in Kirchhuchting
  • Das Bürger- und Sozialzentrum (BUS) in Sodenmatt, Amerfoorter Straße (s. auch unten)
  • Das Polizeirevier Huchting in Kirchhuchting, Franz-Löbert-Platz 1
  • Die Freiwillige Feuerwehr Huchting in Kirchhuchting, Obervielander Str. 26

Schulen und Schulzentren

In Huchting gab es 2007 für ca. 4.000 Schüler 7 Schulstandorte mit 13 Schulen:

  • Das Förderzentrum Huchting, Flämische Straße 9 für rund 100 Schüler
  • Die Schule Grolland, Brakkämpe 4, ist eine Grundschule und ein Förderzentrum (FÖZ) für zusammen rd. 250 Schüler
  • Die Schule an der Robinsbalje 10 ist eine Grundschule und Ganztagsschule für rd. 340 Schüler
  • Die Schule Kirchhuchting, Kirchhuchtinger Landstraße 28 ist eine Grundschule für rund 150 Schüler
  • Die Schule an der Delfter Straße 10 ist eine Grundschule für rd. 400 Schüler
  • Die Integrierte Stadtteilschule an der Hermannsburg 32f ist eine Sekundarstufe I und Ganztagsschule für rd. 560 Schüler
  • Das Schulzentrum an der Flämischen Straße 9 ist ein Schulzentrum der Sekundarstufe I und Ganztagsschulen für rd. 560 Schüler
  • Die Schulen an der Delfter Straße 16 mit
    • dem Gymnasium Alexander-von-Humboldt-Schule für rd. 950 Schüler
    • der Wilhelm Wagenfeld Schule, Delfter Straße 16 mit
      • der Berufsschule für Gestaltung für rd. 700 Schüler, mit den Fachbereichen Medien und Drucktechnik, Fotografie, Körperpflege und Bekleidung/Orthopädieschuhtechnik
      • der Fachoberschule für Gestaltung (fos) für rd. 390 Schüler und
      • dem beruflichen Gymnasium für Gestaltung und Multimedia (bgy) mit rd. 140 Schüler
  • Die katholische, private Grundschule Sankt Pius Willakedamm 6, für rd. 100 Schüler

Soziales und Kultur

Bürger und Sozialzentrum-BUS

Der Stadtteil Huchting war – trotz seiner Größe von rund 30.000 Einwohnern – in den 1970er Jahren mit viel zu wenigen sozialen, kulturellen und freizeitlichen Einrichtungen ausgerüstet. Als Einrichtungen gibt es aber inzwischen:

  • Das Bürger- und Sozialzentrum Huchting (BuS) in Sodenmatt entstand Ende der 1980er Jahre. Hier fanden sich u.a. zusammen der Kulturladen, das Bürgerhaus, das Behinderten-Zentrum der AWO, ein Mütterzentrum, Selbsthilfegruppen und Initiativen gegen Arbeitslosigkeit für Ausbildung und für bessere Ökologie, das Haus der Familie, Kinderladen, Pfadfinder, Sportverein, Musikgruppen, Volkshochschule etc.
  • Es gibt in Huchting 22 Kindergärten, Kindertagesheime und Kindergruppen sowie ein Jugendfreizeitheim
  • Als Senioreneinrichtungen sind in Huchting vertreten: „Haus Huchting“ an der Tegeler Plate, die „Residenz am Sodemattsee“, altengerechte Wohnungen an der Tegeler Plate, der Kirchhuchtinger Landstraße und der Eindhover Straße, die Begegnungsstätte „An der Schüttenriehe“ und das Dienstleistungszentrum Huchting.
  • Die Stadtteilbibliothek Huchting befindet sich im 2. Obergeschoss des Roland-Centers.
  • Das Hallenbad am Sodenmattsee – gebaut 1980 – ist für diesen sozial betroffenen Stadtteil eine wichtige Einrichtung.
  • Die Stadtteilfarm für Kinder am Sodenmattsee entstand um 1987.
  • Das Huchtingarchiv in der St. Georggemeinde ist ein ehrenamtlich geführtes Stadtteilarchiv mit Biographien und Unterlagen zur Stadtteilgeschichte.

Kirchen

  • Die evangelische Kirchgemeinde Dietrich-Bonhoeffer in Mittelshuchting, Heinrich-Plett-Allee/Luxemburger Straße 29
  • Die evangelische Kirchgemeinde St. Georg in Kirchhuchting, Kirchhuchtinger Landstraße 24
  • Die evangelische Kirche St. Johannes, Am Sodenmatt 34
  • Die evangelische Kirchgemeinde St. Lukas in Grolland, Am Vorfeld 22
  • Die evangelische Kirchgemeinde St. Matthäus in Kirchhuchting, Hermannsburg 32e
  • Die katholische Kirchgemeinde Sankt Pius in Kirchhuchting, Willakedamm 6
  • Die Neuapostolische Kirche, Am Sodenmatt

Kirchen siehe auch bei Bauwerke

Sport

  • Die Bezirkssportanlage Huchting, Obervielander Straße 80
  • Die Sportanlage Grolland, Osterstader Straße 7
  • Das Hallenbad Huchting in Sodenmatt, Delfter Straße 22/24
Vereine
  • Der Fußball-Club Huchting in Kirchhuchting, Obervielander Straße 80
  • Der Reit- und Fahrclub Niedervieland, in Mittelshuchting, Brokhuchtinger Landstraße 76
  • Der Schützenverein Huchting in Kirchhuchting, Obervielander Straße 84
  • Der Sportangelverein Links der Weser in Grolland, Wardamm 99
  • Der Tennisverein Süd in Kirchhuchting, Hohenhorster Weg 63
  • Der Turn- und Sportverein Huchting (TuS Huchting ), in Kirchhuchting, Obervielander Straße 76, ist der älteste (von 1904) und größte Sportverein in Huchting
  • Der Turn- und Sportverein Grolland (TSV Grolland), Osterstader Straße 7

Wirtschaft und Verkehr

Wirtschaft

Huchting ist eine "Wohnstadt". Lediglich in Mittelshuchting an der Huchtinger Heerstraße und an der Kleinbahn in Kirchhuchting (Obervielander Straße, Dovemoor) befinden sich Gewerbegebiete, die bis zu 1.000 Arbeitsplätze aufweisen.

Verkehr

Straßenbahn in Huchting
Öffentlicher Personennahverkehr - ÖPNV

Die zentrale Umsteigehaltestelle aller Linien der Bremer Straßenbahn (BSAG) ist Kirchhuchting (Roland-Center). Folgende Linien treffen hier zusammen:

  • Stadtbahnlinie 1: Huchting - Grolland - Zentrum - Osterholz
  • Stadtbahnlinie 8: Huchting - Grolland - Zentrum - Kulenkampffallee
  • Nachtlinie N 1: Huchting - Grolland - Zentrum - Osterholz
  • Buslinien 52: (Kattenturm)
  • Buslinie 55: (Stuhr/Brinkum)
  • Buslinien 57 und 58: Beide als Ringverkehr in Huchting
Regionalverkehr

Buslinien 201 (Delmenhorst), 204 (Moordeich–Delmenhorst), 214 (Moordeich/Delmenhorst), 226 (Moordeich/Wildeshausen)

Straßen

Fernstraßen: Bundesstraße 75 (künftig A 282) - in südwestlicher Richtung nach Delmenhorst mit Anschluss auf die A 28 nach Oldenburg. - in nordöstlicher Richtung nach Bremen über das künftige Autobahnkreuz Bremen-Neustadt (A 281).

Örtliche Erschließungen: Kirchhuchtinger Landstraße nach Moordeich/Stuhr (dort Anschluss auf die A 1), Huchtinger Landstraße nach Delmenhorst, Heinrich-Plett-Allee nach Moordeich/Stuhr und Norderländer Straße (Grolland) nach Stuhr.

Rad- und Wanderwege
  • Von Mittelshuchting über Auf dem Klaukamp in den Park Links der Weser an der Ochtum nach Grolland.
  • Von Kirchhuchting über die Höhpost, Achterfeldweg durch den Park nach Grolland.
  • Von Kirchhuchting über den Hohenhorster Weg, Heulandsweg durch den Park nach Grolland.
  • Von Kirchhuchting über den Hohenhorster Weg vorbei am Hohenhorster See über den Schweinekamp nach Stuhr.
  • Von Mittelshuchting an der Varreler Bäke nach Sodenmatt, Varrel, Moordeich und Stuhr.
  • Von Mittelshuchting durch die Ochtumniederung zum Wardamm nach Grolland und Woltmershausen.
  • Von Grolland über die Deiche der Ochtum im Park Links der Weser vorbei am Flughafen Bremen nach Brinkum oder Altstuhr.
  • Von Grolland über die beiden Deiche der Grollander Ochtum zum Storchennest am Wardamm und zur Alten Ochtum oder nach Mittelshuchting sowie umgekehrt über den Westerlandweg zur Neustadt bzw. über den Deich zum Park Links der Weser.

Straßennamen und ihre Bedeutung

In Huchting gibt es einige Straßennamen, die sich auf die ländliche Geschichte des Ortsteils, die anliegenden Felder, oder die geographische Situation beziehen.

  • Auf die Geschichte, vor allem ländliche Geschichte, beziehen sich Namen wie:
    • An der Dingstätte erinnert an dem Ort des Things, Gerichtstätte der Chauken.
    • Der Alte Dorfweg war der Kern des alten Dorfes Kirchhuchting.
    • Die Mittelshuchtinger Dorfstraße führte durch den alten Dorfkern von Mittelshuchting.
    • Die Grollander Straße war der erste Siedlungsbereich weniger Häuser in Grolland.
  • Auf die bäuerliche Herkunft von Huchting, auf frühere Flurnamen und Grundstückseigner verweisen:
    • die Flurnamen wie Achterfeldweg (hinter dem Feld), Achterkampsweg (hinter dem Kamp), Am Hasskamp (Hase=Bodennebel), Am Pferdekamp, Am Sodenmatt, Asbrook (Brook = Feuchtland), Auf den Heidstücken, Auf dem hohen Ende, Auf den Kahlken, Auf dem Klaukamp (evtl. von Tierklaue), Bauerland, Bokellandsweg (Boclo = Buchengehölz), Braaklandsweg und Brakkämpe (Brachland), Dovemoor (Doves = taubes, also unfruchtbares Moor), Heulandsweg, Kielkämpe (nach der Kielform) , Kloßkampsweg, Kosterkamp (Feld des Kosters = Küster), Kötnerweide (Kötner = Kleinbauern, Krummacker, Küsterkamp (Feld des Küsters), Leerkämpe (Vorweide), Ortkampsweg, Roggenkamp, Ruggentun, Ruschkamp, Ruschkämpe, Schlängbaum (slenkboom = Schlagbaum), Trupen, Wehkamp (Wede = Weide), Willakedamm (Wilke = Weide, Lake = stehendes Wasser), Vorweide und in Grolland Am Vorfeld, Brakkämpe, Hemmelskamp, Vehrels (Verdel = Viertel);
    • die Eigner- oder Hofnamen wie Lampehof, Borchershof, Bi’n Eekhoff (beim Eichenhof).
  • Auf die lokale Landschaftsgeographie beziehen sich Namen wie Am Huchtinger See, Am Kirchdeich, An der Höhpost, An der Varreler Bäke, Grollander Deich, Hohenhorster Weg,.
  • Auf Straßenbedeutung, Orte oder Gebäude beziehen sich Straßennamen wie

Zumeist erhielten die neuen Straßen ihren Namen, als die großen Wohnsiedlungen nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden:

Namen von Personen als Straßennamen gibt es in Huchting nur selten:

  • Die Heinrich-Plett-Allee wurde nach dem ersten Vorsitzenden des Wohnungsunternehmens Neue Heimat benannt.
  • Carl-Hurtzig-Straße: Als erster Nichtlandwirt wurde Carl Hurtzig (SPD) zum Gemeindevorsteher in Huchting gewählt und 1933 durch die Nationalsozialisten entlassen.
  • Der Franz-Löbert-Platz ehrt den ersten Nachkriegsortsamtsleiter und Innensenator Franz Löbert (SPD).
  • In Grolland befinden sich aus der Zeit des Nationalsozialismus als Straßennamen von „de Stedinger Buren [de] streden for her billige Freedom un Vaderland unner dat Leit van Bolke van Bardenfleth, Tammo van Huntorp und Detmar tom Dyk“. 1234 wurden die Stedinger im Stedingerkrieg in der Schlacht bei Altenesch von einem Heer der Bündnispartner des Erzbischofs von Bremen, der Stadt Bremen und weiterer über 20 Grafen und Fürsten vernichtend geschlagen. Anführer des Heers der Stedinger waren Thammo von Huntorp, Detmar tom Dyk (tom Dieke) und Bolko von Bardenfleth. Die Stedingsehre hat denselben historischen Hintergrund.

Persönlichkeiten

Alphabetisch geordnet

  • Richard Boljahn (SPD) (1912-1992), in Huchting wohnhafter SPD-Fraktionsvorsitzender in der Bremer Bürgerschaft von 1951 bis 1969, DGB-Vorsitzender in Bremen und Aufsichtratsvorsitzender der GEWOBA.
  • Carl Dantz (1884-1967), Pädagoge, Schulreformer und Schriftsteller, wohnte in einem umgebauten Bauernhaus und war bis zum Ersten Weltkrieg Lehrer in Huchting.
  • Carl Hurtzig (SPD),Gemeindevorsteher in Huchting und 1933 durch die Nationalsozialisten entlassen.
  • Franz Löbert (SPD) (1906-1975), Nachkriegsbürgermeister und Ortsamtsleiter von Huchting bis 1948 sowie Bürgerschaftsabgeordneter von 1967 bis 1971 Innensenator von Bremen.
  • Moritz Thape (*1920), in Huchting politisch aktiver und wohnhafter Bürgerschaftsabgeordneter (SPD) sowie von 1965 bis 1985 Bildungs- und Finanzsenator und Bürgermeister von Bremen.

Literatur und Quellen

  • Herbert Schwarzwälder: Das große Bremen Lexikon, Edition Temmen, Bremen, 2003, ISBN 3-86108-693-X
  • Monika Porsch: Bremer Straßenlexikon, Band 6 · Woltmerhausen, Huchting, Carl Schünemann Verlag, Bremen, 1997, neue ISBN 3-7961-1840-2
  • Fetchenhauer, Andreas: Huchting 1860-1945, Ein photographischer Streifzug, Bremen, 2000
  • Hauschild, Wolf-Dieter: Kirchen- und Dogmengeschichte, Teile 1 und 2, Gütersloh, 1995 und 1999
  • Hinz, Ottmar: Grolland - Ein Dorf vom Reissbrett; Bremer Verlagsgesellschaft, Bremen, 1990, ISBN 3-926028-65-3
  • Kutzki, Roland: Der Huchtingplan; Stadtteilkonzept für Huchting, Bremen, 2006
  • Röpcke, Andreas [Hg]: Bremische Kirchengeschichte im 19.+ 20. Jh., Bremen,1994

Einzelnachweise

  1. Dr. Alfred Schweder: Sammlung im Privatbesitz

Weblinks


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