- Brenztal
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Brenz Lage Baden-Württemberg, Schwäbische Alb; Bayern, Bayerisch-Schwaben Gewässerkennzahl 1172 Länge 55 km Quelle Königsbronn
48° 44′ 17″ N, 10° 6′ 48″ O48.73805555555610.113333333333500Quellhöhe ca. 500 m ü. NN Mündung Westlich von Lauingen in die Donau48.56055555555610.420277777778430Koordinaten: 48° 33′ 38″ N, 10° 25′ 13″ O
48° 33′ 38″ N, 10° 25′ 13″ O48.56055555555610.420277777778430Mündungshöhe ca. 430 m ü. NN Höhenunterschied ca. 70 m Abfluss über Donau Rechte Nebenflüsse Hürbe Mittelstädte Heidenheim, Giengen Kleinstädte Gundelfingen, Herbrechtingen Die Brenz ist ein etwa 55 km langer, linker bzw. nördlicher Nebenfluss der Donau in Baden-Württemberg und Bayern.
Inhaltsverzeichnis
Verlauf
Die Quelle der Brenz befindet sich im Landkreis Heidenheim auf der östlichen Schwäbischen Alb. Ihr Wasser entfließt dem Brenztopf in Königsbronn, einer typischen Karstquelle mit einer großen Schüttung, die leicht erreichbar an einer Felswand auf etwa 500 m ü. NN liegt.
Die gesamte Wasserfläche beträgt etwa 456 km² und die Pegelhöhe liegt in Bolheim bei 3,9 m. Die Brenz zählt bezüglich des Grundtyps zu den karbonatischen Bächen und kleinen Flüssen.
Bereits kurz nach ihrer Quelle ist die Brenz zum Itzelberger See aufgestaut, an dessen Südende das alte Härtsfeld-Albuch-Wasserwerk steht. Von dort verläuft das Brenztal in südlicher und südöstlicher Richtung durch den Landkreis Heidenheim. Zwischen Faimingen und Lauingen im Landkreis Dillingen an der Donau mündet die Brenz schließlich in die Donau. .
Die Brenz weist zwischen Quelle und Mündung nur etwa 70 m Gefälle auf, entsprechend gemächlich ist ihre Fließgeschwindigkeit. Oft mäandriert die Brenz noch naturbelassen durch die Talwiesen. Teilweise, hauptsächlich im verstädterten Bereich zwischen Schnaitheim und Bolheim, verläuft sie auch kanalisiert, überbaut und begradigt.
Auf Höhe von Bolheim versickert ein Teil des Wassers und nimmt eine unterirdische Abkürzung nach Herbrechtingen. Dies kommt dadurch zu Stande, da das Tal an dieser Stelle recht eben ist und eine wasserführende Schicht diese Abkürzung ermöglicht.
Nebenflüsse
- Pfeffer (Mündung in Königsbronn)
- Klosterbach (Mündung auf der Gemarkung Bolheim bei Anhausen-Riedmühle)
- Hürbe (Mündung zwischen Hermaringen und Bergenweiler)
- Siechenbach (Mündung zwischen Sontheim und Bächingen)
Naturraum
Da sich die Brenz durch die Juralandschaft der Schwäbischen Alb schlängelt, findet man am Rand des Brenztals eine Reihe von markanten Kalkfelsen. Die Hänge des Tals sind oft von Laubwald bestanden. In diesen steilen und deswegen weitgehend naturbelassenen Laubwäldern finden sich eine Reihe von seltenen und geschützten Pflanzen. An den freien beweideten Hängen findet man nicht selten eine typische Wacholderheide.
Einige Karsthöhlen sind im Brenztal zu finden, darunter die Spitzbubenhöhle bei Eselsburg. Ein Teil des Brenztales steht unter Naturschutz, zum Beispiel die Brenzschleife bei Eselsburg.
Entlang der Brenz hat sich der Biber wieder angesiedelt, was an seinen Fraßspuren entlang des Flusses gut erkennbar ist.
Das Brenzwehr in Bolheim wurde jetzt umgebaut und modernisiert. Es entstand an der linken Flussseite eine einzigartige Fischtreppe. Sie ermöglicht den verschiedenen Fischarten ein ungehindertes Auf- und Abschwimmen. Früher war das durch das Wehr nicht möglich.
Kulturraum
Im Brenztal finden sich einige interessante Burgen und Ruinen. Die markanteste ist zweifelsohne die Burg Hellenstein in Heidenheim. In Anhausen und Herbrechtingen liegen zwei schöne alte Klöster, wobei letzteres aus der Karolingerzeit stammt. Die geschichtsträchtige Reichsstadt Giengen birgt manche Sehenswürdigkeiten, ebenso das Dorf Brenz mit seiner romanischen Basilika.
Obwohl die Brenz nur ein geringes Gefälle aufweist, finden sich einige interessante Mühlen. In Aufhausen steht eine Mühle mit einem noch im Betrieb befindlichen alten Wasserrad.
Die Straße der Staufer führt teilweise durch das Brenztal.
Folgende Schlösser, Burgen und Ruinen befinden sich im Brenztal:
- Ruine Herwartstein südlich von Königsbronn
- Schloss Hellenstein
- Ruine Hurwang zwischen Bolheim und Mergelstetten
- Ruine Hürgenstein oberhalb des Eselsburger Tals bei Dettingen, heute nahezu ganz verschwunden
- Domäne Falkenstein oberhalb des Eselsburger Tals bei Dettingen, eine ehemals stolze Burg, die heute nur noch zur Hälfte vorhanden ist; zugleich ein wunderbarer Aussichtspunkt über das Brenztal
- Ruine Eselsburg oberhalb des gleichnamigen Dörfleins im Eselsburger Tal, heute nahezu ganz verschwunden
- Burgruine Güssenburg bei Hermaringen, Stammsitz der Güssen, Teile des Palas und Bergfried sind noch erhalten
- Ruine Stronburg bei Hermaringen, heute nahezu komplett verschwunden
- Ruine Ravensburg zwischen Hermaringen und Bergenweiler, heute bis auf spärliche Reste der Burggräben verschwunden
- ehemaliges Wasserschloss Bergenweiler, 1932 abgebrannt und bis auf wenige Mauerreste abgetragen
- Schloss Brenz
- Wasserschloss Bächingen
- Schloss Schlachtegg in Gundelfingen
Als weitere Baudenkmäler im Brenztal sind erwähnenswert:
- ehemaliges Zisterzienserkloster Königsbronn
- ehemaliges Kloster Anhausen
- ehemaliges Kloster Herbrechtingen
- Stadtkirche in Giengen
- Galluskirche in Brenz
- ehemaliges Kloster Echenbrunn
- Apollo-Grannus-Tempel in Faimingen
Energiegewinnung und Wasserbewirtschaftung
Entlang der Brenz finden sich einige kleinere, teils nicht mehr in Betrieb befindliche Laufwasserkraftwerke, so unter anderem direkt am Brenztopf in der Königsbronner Hammerschmiede, in Bolheim, Herbrechtingen, Hermaringen und Bergenweiler. Auch nutzen einige der entlang der Brenz ansässigen Firmen das Brenzwasser zur Kühlung und zum Betrieb von Maschinen, wie z. B. die Vereinigten Filzfabriken in Giengen.
Das für die Brenz im württembergischen Bereich zuständige Wasserwirtschaftsamt befindet sich in Bolheim.
Verkehr
Durch das Brenztal verläuft teilweise die Eisenbahnlinie Ulm–Heidenheim–Aalen (Brenzbahn) und der „Radwanderweg Brenztal“. Die B 19 verläuft teilweise durch das Brenztal und weiter nach Aalen im Tal der Kocher. Das Brenztal wird bei Giengen an der Brenz von der A 7 Würzburg–Ulm gekreuzt (Brenztalbrücke, 376 m). Am Rand des Brenztals verläuft ein Abschnitt des Hauptwanderwegs 4 des Schwäbischen Albvereins.
Orte
Die Brenz fließt durch folgende Orte:
- Königsbronn
- Itzelberg
- Aufhausen
- Schnaitheim
- Heidenheim an der Brenz
- Mergelstetten
- Neubolheim
- Bolheim
- Anhausen (Riedmühle)
- Eselsburg
- Herbrechtingen
- Giengen an der Brenz
- Hermaringen
- Bergenweiler
- Brenz an der Brenz
- Sontheim an der Brenz
- Bächingen an der Brenz
- Gundelfingen an der Donau
- Echenbrunn
- Faimingen
Weblinks
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