- Heidenheimer Zeitung
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Heidenheimer Zeitung Beschreibung deutsche Tageszeitung Verlag Heidenheimer Zeitung GmbH & Co. KG Erstausgabe 3. Januar 1849 Verkaufte Auflage (IVW 2/2011, Mo–Sa) 26.412[1] Exemplare Chefredakteur Dr. Hendrik Rupp (Redaktionsleiter) Herausgeber Dipl.-Kfm. Hans-Jörg Wilhelm Weblink www.hz-online.de Die Heidenheimer Zeitung ist eine regionale Tageszeitung, die im Landkreis Heidenheim (Baden-Württemberg) erscheint. Die verkaufte Auflage der drei Titel des HZ-Anzeigenverbundes (Heidenheimer Zeitung, Heidenheimer Neue Presse, Brenztal-Bote) beträgt 26.412 Exemplare.[2] Eine Auflagenzahl für die Heidenheimer Zeitung allein wird nicht mehr ausgewiesen, sie ergibt sich aber aus der Differenz zur Neuen Presse (Auflage: 6560)[3] und Brenztal-Boten (1499)[4]. Der Landkreis hat eine Einwohnerzahl von 134.000 Menschen.
Inhaltsverzeichnis
Redaktionen
Die Heidenheimer Zeitung arbeitet seit Dezember 2009 mit der Heidenheimer Neuen Presse zusammen. Neben einer Stadtredaktion für Heidenheim gibt es eine eigenständige Online-Redaktion, eine Kulturredaktion, eine Kreisredaktion, eine Sportredaktion, eine Wirtschaftsredaktion sowie jeweils eine Lokalredaktion für die Städte Giengen und Herbrechtingen.
Seit 2009 betreibt das Pressehaus Heidenheim ein eigenes Jugendmagazin mit dem Titel NOISE. Die NOISE erscheint monatlich als eigenständiges Magazin und wöchentlich als NOISE-weekly innerhalb der Heidenheimer Zeitung. Das Magazin besitzt zudem einen eigenständigen Online-Auftritt in Form eines Blogs.[5]
Zeitungsverbund
Die Heidenheimer Zeitung ist Mitglied im Verband der vom Verlag Neue Pressegesellschaft mbh & Co. KG (Sitz: Ulm) herausgegebenen Südwest Presse. Diese produziert Mantel-Seiten (Ressorts: Internationale und Bundespolitik, Südwest-Umschau, Feuilleton, Kulturspiegel, Brennpunkt, Blick in die Welt, überregionaler Sport, Wochenendbeilage, Sonderveröffentlichungen), die die angeschlossenen Zeitungsverlage für ihre Blätter übernehmen.
Zeitung in der Schule
Zusammen mit dem IZOP-Institut, genehmigt vom Kultusministerium Baden-Württemberg, bietet die Heidenheimer Zeitung seit 1996 regelmäßig das pädagogische Projekt Zeitung in der Schule (ZiSch) zur Leseförderung von Schülern an. Ein Leitmotto hierbei lautet „Wer lesen kann, lernt leichter“. Die Schüler sollen über einen Zeitraum von vier bis sechs Wochen die gesamte Arbeit des Pressehauses - von der Redaktion bis hin zum Vertrieb - kennenlernen. Damit das möglichst anschaulich geschieht, können Schüler das Pressehaus in Heidenheim oder das Druckhaus in Oberschwaben besuchen, oder aber Besuch von einem Redakteur in der Klasse erhalten und sich dann mit dem Zeitungsmacher über seine Arbeit unterhalten. Die Schüler zeigen sich oft überrascht, mit welchen Schwierigkeiten sie zu kämpfen haben, wenn sie selbst eine Meldung, einen Bericht oder gar eine Reportage verfassen müssen.
Geschichte
Am 13. Januar 1830 erschien erstmals eine Zeitung in Heidenheim. Das Amtsblatt wurde einmal in der Woche gedruckt und ausgeliefert. Anfangs fanden die Leser, die dafür vier Gulden im Jahr bezahlen mussten, in dem Amtsblatt kaum lokale Nachrichten. Buchdrucker Fack bediente sie mit unpolitischen Artikeln, die er zum größten Teil von anderen Publikationen übernahm. Das allgemeine Interesse an diesem Blatt war deshalb nicht sonderlich groß. 1833 war Fack am Ende seiner finanziellen Kräfte und stellte die Produktion ein.
1835 übernahm Christian Friedrich Krauß die Druckerei. Der Verfechter demokratischer Ideen legte sich in seinem Blatt, das unter dem Titel Der Bote vom Brenztal dreimal wöchentlich erschien, immer wieder mit der Obrigkeit und der Kirche an. Vor der Revolution von 1848 wurde der mutige Zeitungsmann für sein offenes Wort mehrmals mit Gefängnis- und Geldbußen bestraft. Während der Revolution kämpfte er nachdrücklich für „Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit“. Mit der Rückkehr der Regierung an die Macht kam das Aus für den Boten vom Brenztal. Krauß musste ins Gefängnis, seiner Zeitung wurde 1851 die Genehmigung als Amtsblatt entzogen.
Die Nachfolge trat der bereits Anfang 1849 von W. F. Hehl und Christian Meebold in Giengen gegründete Gränzbote an. 1857 starb Hehl überraschend an einer Lungenentzündung. Seine Witwe holte den Bekannten ihres Mannes, Carl Friedrich Rees, als Geschäftsführer nach Heidenheim. Die beiden heirateten und Rees übernahm am 24. November 1857 das Geschäft. 1864 baute er in der Olgastraße 15 ein neues Geschäftshaus, in dem sich bis heute die Heidenheimer Zeitung (HZ), die Heidenheimer Neue Presse (HNP) und der Brenztal-Bote (BB) befinden.
40 Jahre lang, von 1854 bis 1894, war der Grenzbote die einzige Zeitung in der Oberamtsstadt Heidenheim. Mehrere „Angriffe“ von Konkurrenzblättern konnte der Grenzbote mit Erfolg abwehren.
Erst als am 4. Juli 1894 die erste Ausgabe des Heidenheimer Tagblatts erschien, war dem Grenzboten eine ernsthafte Konkurrenz erwachsen. Herausgeber Adolf Härlen hatte bei Rees das Buchdruckerhandwerk gelernt und stellte um das Jahr 1910 die erste Setzmaschine in Heidenheim auf. Härlen nutzte diesen wirtschaftlichen und technischen Vorteil aus. Der Abonnementspreis für seine Zeitung lag mit 1,10 Mark um 15 Pfennig unter dem des Grenzboten, der noch in alter Tradition von Hand gesetzt wurde.
Auch in der äußeren Form und im Inhalt unterschieden sich die beiden Zeitungen. Während der Grenzbote eine konservative Richtung vertrat, sprach das Tagblatt die inzwischen in Heidenheim zahlenmäßig gewachsene Arbeiterschaft mit volksparteilichen Ideen an.
In Giengen und Gerstetten waren inzwischen mit dem Brenztal-Boten (gegründet 1867) und der Gerstetter Albzeitung (gegründet 1878) weitere Blätter erschienen.
Die Nationalsozialisten fanden 1933 im Kreis eine reiche Zeitungslandschaft vor, die es für sie gleichzuschalten galt. Nach und nach verschwanden die Zeitungen und innerhalb kurzer Zeit war die „Linkspresse“ verschwunden. Auch das Heidenheimer Tagblatt war bedroht. Verleger Härlen wehrte sich zunächst erfolgreich. Seine Zeitung erschien noch bis 1935, bis die NS-Presse in Stuttgart die Geschäftsführung übernahm.
Erst am 1. Dezember 1948 gab es wieder eine echte „Heidenheimer Zeitung“. Sie wurde von Professor Dr. Kliefoth und C. E. Conrads herausgegeben, die von der amerikanischen Besatzungsmacht die Lizenz erhalten hatten. Damals gab es auch noch die Lokalausgabe der Schwäbischen Donauzeitung, die unter dem Titel Heidenheimer Volksblatt erschien.
1951 gelang Diplom-Kaufmann Karl-Heinz Wilhelm, nach schwierigen Verhandlungen, die Zusammenlegung des alteingesessenen Grenzboten mit der Heidenheimer Zeitung.
Das neue Blatt hatte eine Auflage von 13.500 Exemplaren. Die Schwäbische Post gab den Heidenheimer Markt auf. 1953 riefen Helmut Braun und Edgar Grueber die Heidenheimer Neuesten Nachrichten (HNN), die in Göppingen gedruckt wurden, ins Leben. Den überregionalen Teil lieferte die Neue Württembergische Zeitung.
1961 folgte die Fusion von HNN und HZ, 1962 der Vertrag mit der damaligen Schwäbischen Donauzeitung (heute Südwest-Presse), die seit dieser Zeit die Mantelseiten liefert und die HZ auch druckt. Am 1. Oktober 1962 brachte die Göppinger NWZ mit der Heidenheimer Neuen Presse eine Konkurrenz zur HZ heraus.
Steigende Kosten bei der Zeitungsherstellung führten schließlich zu einer weiteren Kooperation. Für drei konkurrierende Zeitungen (Brenztal-Bote, HNP und HZ) gab es im Kreis Heidenheim keine wirtschaftliche Grundlage. Deshalb wurden Verlagsgemeinschaften gebildet: 1969 (Brenztal-Bote und HZ) und 1975 (HNP und HZ). Es entstand der „Anzeigenverbund Heidenheimer Zeitung“ mit einer Gesamtauflage von 34.000 Exemplaren.
Ebenfalls einem Trend folgend, gründete die HZ im Jahr 1972 ein Anzeigenblatt, das als Heidenheimer Wochenblatt (heute Neue Woche) mit einer Auflage von 68.000 Exemplaren kostenlos auch in den Randgebieten der Nachbarkreise Göppingen, Ostalbkreis und Dillingen erscheint.
Seit dem 29. Oktober 1996 führt Dipl.-Kfm. Hans-Jörg Wilhelm den Verlag.
Hendrik Rupp ist seit Juli 2008 Redaktionsleiter der Heidenheimer Zeitung, seit Dezember 2009 auch der Heidenheimer Neuen Presse. Ebenso verantwortet er den Lokalteil des Brenztal-Boten in Giengen an der Brenz.
Etwa 120 Personen, zuzüglich 300 Austräger, sind im Verlagsverbund beschäftigt.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ inklusive Heidenheimer Neue Presse und Brenztal-Bote
- ↑ laut IVW, zweites Quartal 2011, Mo–Sa (Details und Quartalsvergleich auf ivw.eu)
- ↑ laut IVW, zweites Quartal 2011, Mo–Sa (Details und Quartalsvergleich auf ivw.eu)
- ↑ laut IVW, zweites Quartal 2011, Mo–Sa (Details und Quartalsvergleich auf ivw.eu)
- ↑ NOISE-Online
Kategorien:- Deutschsprachige Tageszeitung
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