Breuninger-Bad

Breuninger-Bad
E. Breuninger GmbH & Co.
Breuninger-Logo
Unternehmensform GmbH & Co.
Gründung 1881
Unternehmenssitz Stuttgart, Deutschland
Unternehmensleitung

Willem G. van Agtmael

Mitarbeiter 4.521 (2006)
Umsatz 468,5 Mio. EUR (2006)
Branche Warenhaus/Einzelhandel
Website

www.e-breuninger.de

Breuninger Stammhaus, Stuttgart
Breuninger in Erfurt
Blick auf die Stuttgarter Innenstadt und die Glaskuppel der Karlspassage des Breuninger Stammhauses
Breuningerland Ludwigsburg

Die E. Breuninger GmbH & Co., Stuttgart, betreibt unter dem Namen Breuninger Warenhäuser in Deutschland. Sie bedienen das gehobene Preissegment. Der Schwerpunkt des Warenangebots liegt bei Textilien.

Inhaltsverzeichnis

Stammhaus

Das Breuninger-Stammhaus befindet sich seit 1881 am Stuttgarter Marktplatz. Heute ist es mit 35.000 m² Verkaufsfläche eines der größten Kaufhäuser Deutschlands. Das Stammhaus in Stuttgart ist das zweitgrößte Kaufhaus Europas, das sich in Privatbesitz befindet (nach Harrods in London). Die Außenfassade des Hauses ist architektonisch schlicht, hat einen grauen Verputz und im EG Schaufensterfronten.

1989 wurde das Stammhaus um die Karlspassage erweitert. Seitdem führt eine öffentliche Fußgängerzone durch das Kaufhaus hindurch, die auch nach Ladenschluss benutzt werden kann.

Warenhäuser

Geschichte

Das Stammhaus wurde im Jahr 1881 von Eduard Breuninger in Stuttgart eröffnet, nachdem er das am Marktplatz gelegene Haus der E.L. Ostermayer (Münzstraße 1) übernommen hatte. Innerhalb weniger Jahre wurden die oberen Stockwerke des Hauses als weitere Verkaufsfläche genutzt, 1888 zog Breuninger zunächst in das Haus Münzstraße 7 um, nutzte jedoch aufgrund von Platzmangel bereits nach kurzer Zeit beide Häuser.

Bis 1903 wurde das alte Haus in der Münzstraße 7 durch ein neues, großzügigeres Gebäude ersetzt. Fünf Jahre später wurde ein drittes Haus (Sporerstraße 7) gebaut. Während des 1. Weltkriegs erweiterte Breuninger sein neues Geschäftshaus bis an den Marktplatz heran. Trotz der Schwierigkeiten der Weltwirtschaftskrise baute Eduard Breuninger ab 1929 das neue Haus Marktstraße 3, entworfen von den Stuttgarter Architekten Eisenlohr & Pfennig. Die Einweihung fand 1931 statt.

Nachdem Eduard Breuninger 1932 starb, übernahm sein Sohn Alfred das Unternehmen.

Im 2. Weltkrieg wurden sämtliche Häuser des Unternehmens zerstört. Nach dem Tod Alfred Breuningers 1947 wechselte die Unternehmensleitung in die dritte Generation an Heinz Breuninger. Aufgrund der Finanzknappheit gelang es Breuninger erst allmählich, seine Verkaufsräume wieder aufzubauen.

1952 wurde der Bär Breuni eingeführt, der bis heute Maskottchen des Unternehmens ist.

In den 1960er Jahren wandelte sich Breuninger von einem reinen Textilien-Verkäufer zum Vollsortimenter. Da jedoch die Anzahl der Kunden, die von außerhalb Stuttgarts kommen, um bei Breuninger einzukaufen, spürbar rückläufig war, entschloss sich das Unternehmen, den Kunden entgegenzukommen.

Seit den 1970er Jahren expandierte Breuninger daher auch außerhalb von Stuttgart. Zunächst wurde 1973 das erste Breuningerland in Ludwigsburg eröffnet, 1980 folgte das Sindelfinger Breuningerland. Das Breuningerland-Konzept besteht aus einem Einkaufszentrum mit weiteren angeschlossenen Handelsgeschäften und Gastronomiebetrieben. Sowohl Ludwigsburg als auch Sindelfingen sind bis heute die ertragsstärksten Niederlassungen von Breuninger.

In den 1970er Jahren baute Heinz Breuninger den neu ins Unternehmen eingetretenen Willem G. van Agtmael zu seinem Nachfolger auf. Nachdem Heinz Breuninger 1980 im Alter von 60 Jahren starb, übernahm van Agtmael die Geschäftsleitung. Er forciert seitdem den Expansionskurs von Breuninger; bereits kurz nach der Wende eröffnete Breuninger Niederlassungen in Dresden und Leipzig. Seitdem folgten neun weitere Niederlassungen.

Seit März 2006 bezeichnet das Unternehmen sein Stammhaus in Stuttgart als Flagshipstore. Dort werden seitdem hauptsächlich Luxusmarken angeboten.

Einzelne Filialen des Unternehmens, wie beispielsweise die in Würzburg, wurden 2006 geschlossen. Im Februar 2008 folgte die Schließung der Filiale in Dresden.

Trivia

  • Bereits in den 1950ern verfügte Breuninger über Fahrstühle und Rolltreppen.
  • 1959 war Breuninger das erste deutsche Handelsunternehmen, das mit der Breuninger Card (damals Breuninger Kundenkarte genannt) eine Kundenkarte einführte, mit der Stammkunden auf Kredit mit regelmäßiger Abrechnung einkaufen konnten.
  • Auch verfügte das Haus als erstes Warenhaus über ein eigenes Parkhaus für seine Kunden. Die Idee hierzu brachte der damalige geschäftsführende Gesellschafter Heinz Breuninger von einer USA-Reise mit.
  • Seit den 1920er Jahren ist es für sämtliche Mitarbeiter im Kundenbereich Pflicht, nur Kleidung in den Farben Weiß, Schwarz und Grau zu tragen.
  • Im Untergeschoss des Hauses in Stuttgart - Bezeichnung Breuninger U - waren verbilligte Waren erhältlich.
  • Von 1971 bis 1988 gab es im Dachgeschoss des Stuttgarter Kaufhauses am Marktplatz das Breuninger-Bad. Beim Ausheben der Baugrube für das Kaufhaus waren die Arbeiter 1971 auf eine Quelle gestoßen. Da es sich um eine mineralhaltige Schüttung handelte, wurde das Kaufhaus im Dachgeschoss um ein Mineralbad mit 25-Meter-Becken, Sauna und Fitnessbereich erweitert. Rückläufige Besucherzahlen und steigende Kosten führten im Frühjahr 1988 zur Schließung des Bades, zumal das Defizit auf mehr als eine Million Mark im Jahr angewachsen war. Aus dem Bad wurde zunächst ein Fitnessclub, der nach einigen Jahren ebenfalls geschlossen wurde. Inzwischen befindet sich in diesem Bereich des Hauses die Mitarbeiterkantine.

Siehe auch

  • Harrods London Europas größtes Kaufhaus im Privatbesitz
  • Macy’s Weltweit größtes Kaufhaus
  • KaDeWe Kaufhaus in Berlin

Weblinks


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