Breuninger

Breuninger
E. Breuninger GmbH & Co.
Breuninger-Logo
Rechtsform GmbH & Co.
Gründung 1881
Sitz Stuttgart, Deutschland
Leitung Willem G. van Agtmael
Mitarbeiter 4.300 (2010)
Umsatz 436,7 Mio. EUR (2009)[1]
Branche Warenhaus/Einzelhandel
Website www.e-breuninger.de

Die E. Breuninger GmbH & Co., Stuttgart, betreibt unter dem Namen Breuninger Warenhäuser in Deutschland. Das Unternehmen positioniert sich im gehobenen Marktsegment. Es bietet Waren von Einstiegspreislagen über eine sehr starke Mitte bis hin zu Luxusmarken an. Der Schwerpunkt des Warenangebots liegt bei Textilien.

Inhaltsverzeichnis

Stammhaus

Breuninger Flagship Store Stuttgart
Innenansicht Breuninger Stuttgart
Breuninger Herrenabteilung, Stuttgart
Abteilung Damenschuhe, Stuttgart

Das Breuninger-Stammhaus befindet sich seit 1881 am Stuttgarter Marktplatz. Heute ist es mit 35.000 m² Verkaufsfläche eines der größten Kaufhäuser Deutschlands. Die Außenfassade des Hauses ist architektonisch schlicht, hat einen grauen Verputz und im EG Schaufensterfronten. Regelmäßig wird die Außenfassade mit neuen Motiven verkleidet und deckt dabei eine 65 Meter breite und 10 Meter hohe Fläche ab.

1989 wurde das Stammhaus um die Karlspassage erweitert. Seitdem führt eine öffentliche Fußgängerzone durch das Kaufhaus hindurch, die auch nach Ladenschluss benutzt werden kann.

Warenhäuser

Geschichte

Das Stammhaus wurde im Jahr 1881 von Eduard Breuninger in Stuttgart eröffnet, nachdem er das am Marktplatz gelegene Haus der E. L. Ostermayer (Münzstraße 1) übernommen hatte. Innerhalb weniger Jahre wurden die oberen Stockwerke des Hauses als weitere Verkaufsfläche genutzt, 1888 zog Breuninger zunächst in das Haus Münzstraße 7 um, nutzte jedoch aufgrund von Platzmangel bereits nach kurzer Zeit beide Häuser.

Bis 1903 wurde das alte Haus in der Münzstraße 7 durch ein neues, großzügigeres Gebäude ersetzt. Fünf Jahre später wurde ein drittes Haus (Sporerstraße 7) gebaut. Während des 1. Weltkriegs erweiterte Breuninger sein neues Geschäftshaus bis an den Marktplatz heran. Trotz der Schwierigkeiten der Weltwirtschaftskrise baute Eduard Breuninger ab 1929 das neue Haus Marktstraße 3, entworfen von den Stuttgarter Architekten Eisenlohr & Pfennig. Die Einweihung fand 1931 statt.

Nachdem Eduard Breuninger 1932 starb, übernahm sein Sohn Alfred das Unternehmen.

Im 2. Weltkrieg wurden sämtliche Häuser des Unternehmens zerstört. Nach dem Tod Alfred Breuningers 1947 wechselte die Unternehmensleitung in die dritte Generation an Heinz Breuninger. Aufgrund der Finanzknappheit gelang es Breuninger erst allmählich, seine Verkaufsräume wieder aufzubauen.

1952 wurde der Bär Breuni eingeführt, der bis heute Maskottchen des Unternehmens ist.

1968 gründete Heinz Breuninger mit seiner Tochter Helga Breuninger die Breuninger Stiftung.[2]

In den 1960er Jahren wandelte sich Breuninger von einem reinen Textilien-Verkäufer zum Vollsortimenter. Da jedoch die Anzahl der Kunden, die von außerhalb Stuttgarts kommen, um bei Breuninger einzukaufen, spürbar rückläufig war, entschloss sich das Unternehmen in den 1970er Jahren, auch außerhalb der Stadt zu expandieren. Zunächst wurde 1973 das erste Breuningerland in Ludwigsburg eröffnet, 1980 folgte das Sindelfinger Breuningerland. Das Breuningerland-Konzept besteht aus einem Einkaufszentrum mit weiteren angeschlossenen Handelsgeschäften und Gastronomiebetrieben. Sowohl Ludwigsburg als auch Sindelfingen sind bis heute die ertragsstärksten Niederlassungen von Breuninger.

In den 1970er Jahren baute Heinz Breuninger den neu ins Unternehmen eingetretenen Willem G. van Agtmael zu seinem Nachfolger auf. Nachdem Heinz Breuninger 1980 im Alter von 60 Jahren starb, übernahm van Agtmael die Geschäftsleitung. Er forciert seitdem den Expansionskurs von Breuninger; bereits kurz nach der Wende eröffnete Breuninger Niederlassungen in Dresden und Leipzig. Seitdem folgten neun weitere Niederlassungen.

Seit März 2006 bezeichnet das Unternehmen sein Stammhaus in Stuttgart als Flagship Store.

Drei Filialen des Unternehmens in Würzburg, Pforzheim und Düsseldorf wurden 2006 geschlossen.[3] Im Februar 2008 folgte die Schließung der Filiale in Dresden.

Breuninger Card

Die Breuninger Card

1959 war Breuninger das erste deutsche Handelsunternehmen, das mit der Breuninger Kundenkarte (heute Breuninger Card) eine Kundenkarte einführte, mit der Stammkunden auf Kredit mit regelmäßiger Abrechnung einkaufen konnten. Heute hat Breuninger über 1 Million Card-Kunden.

Trivia

  • Der E-Shop von Breuninger verfügt über ein eigenes WebTV-Format. Es ist Preisträger des Intermedia-globe Silver Award 2009 in der Kategorie WebTV & Infotainment. In mehreren Channels zeigt das Format Videos zu Modetrends oder präsentiert Servicebeiträge, immer mit der Möglichkeit, das Gesehene gleich online zu kaufen.
  • Seit dem 1. Januar 1936 hält die E. Breuninger GmbH eine Firmenmitgliedschaft beim VfB Stuttgart 1893 e.V.. Seit 1. Juli 1992 ist das Unternehmen offizieller Sponsor- und Werbepartner.
  • In allen Standorten bietet Breuninger das Personal Shopping an. Speziell ausgebildete Stilberater stellen hier kostenlos eine persönliche Wunschkollektion auf Basis von Konfektionsgröße, Stilvorlieben, Farbvorstellungen oder Anlass vorab zusammen. In dem Stammhaus in Stuttgart wird dieses Angebot als Special Service bezeichnet.
  • Das Stammhaus in Stuttgart bietet seinen Kunden einen kostenlosen Shuttle Service an, mit dem man sich im Großraum Stuttgart abholen und wieder nach Hause bringen lassen kann.
  • In den Häusern in Stuttgart, Sindelfingen, Ludwigsburg und Freiburg findet sich zusätzlich die Breuninger Confiserie. Seit 1951 stellt die Breuninger Confiserie ihre eigenen Trüffelkreationen, Tartes, Torten und Gebäck in einer hauseigenen Manufaktur in Sindelfingen her.
  • Als einziges Einzelhandelsunternehmen in Deutschland besitzt Breuninger seine eigenen Friseurbetriebe. In dem Stammhaus in Stuttgart (seit 1962), sowie in den Breuningerländern in Ludwigsburg (seit 1973) und Sindelfingen (seit 1980) sind die Damen- und Herren-Friseursalons Breuninger les coiffeurs mit rund 130 Mitarbeitern auf insgesamt 1.100 Quadratmetern vertreten. Außerdem verfügt Breuninger les coiffeurs über seine eigenen Kinderfriseursalons an allen drei Standorten.
  • Bereits in den 1950ern verfügte Breuninger über Fahrstühle und Rolltreppen.
  • Auch verfügte das Haus als erstes Warenhaus über ein eigenes Parkhaus für seine Kunden. Die Idee hierzu brachte der damalige geschäftsführende Gesellschafter Heinz Breuninger von einer USA-Reise mit.
  • Seit den 1920er Jahren ist es für sämtliche Mitarbeiter im Kundenbereich Pflicht, nur Kleidung in den Farben Weiß, Schwarz und Grau zu tragen.
  • Im Untergeschoss des Hauses in Stuttgart - Bezeichnung Breuninger U - waren verbilligte Waren erhältlich. Heute befindet sich in diesem Bereich Breuninger Subway. Hier ist vor allem Casual und Jeans Wear erhältlich.
  • Von 1971 bis 1988 gab es im Dachgeschoss des Stuttgarter Kaufhauses am Marktplatz das Breuninger-Bad. Beim Ausheben der Baugrube für das Kaufhaus waren die Arbeiter 1971 auf eine Quelle gestoßen. Da es sich um eine mineralhaltige Schüttung handelte, wurde das Kaufhaus im Dachgeschoss um ein Mineralbad mit 25-Meter-Becken, Sauna und Fitnessbereich erweitert. Rückläufige Besucherzahlen und steigende Kosten führten im Frühjahr 1988 zur Schließung des Bades, das Defizit war auf mehr als eine Million Mark im Jahr angewachsen. Aus dem Bad wurde zunächst ein Fitnessclub, der nach einigen Jahren ebenfalls geschlossen wurde. Inzwischen befindet sich in diesem Bereich des Hauses die Mitarbeiterkantine.
  • Das Untergeschoss des Erfurter Hauses ist seit einigen Jahren an die Leipziger Feinkostkette Gourmétage vermietet, die dort hochwertige Lebens- und Genussmittel anbietet.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Bundesministerium der Justiz: Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2009, 17. November 2010, abgerufen am 9. Oktober 2011.
  2. Die Geschichte der Breuninger Stiftung. Abgerufen am 19. November 2010.
  3. textilwirtschaft.de: Breuninger schließt drei Häuser. 24. Februar 2006, abgerufen am 19. September 2011.

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