- Bronzeröhrling
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Bronze-Röhrling Systematik Unterklasse: Hutpilze (Agaricomycetidae) Ordnung: Röhrenpilze (Boletales) Familie: Röhrlinge (Boletaceae) Unterfamilie: Boletoideae Gattung: Dickröhrlinge (Boletus) Art: Bronze-Röhrling Wissenschaftlicher Name Boletus aereus Bull. Der Bronze-Röhrling oder Schwarzhütige Steinpilz (Boletus aereus) ist ein Pilz aus der Gattung der Dickröhrlinge (Boletus).
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Der Bronze-Röhrling bildet große, kompakte, zentral gestielte Fruchtkörper mit halbkugeligen bis polsterförmigen, 6-20 cm, in Ausnahmefällen auch bis 25 cm breitem Hut. Der Stiel ist 5-15 cm lang und 2-5 cm stark, dick bauchig bis keulig, seltener im Alter walzenförmig. Die Hutoberseite ist kaffee-, dunkel- bis bronzebraun, bisweilen fast schwarz, häufig mit gelbbraunen Flecken. Besonders jung ist der Hut fein wildlederartig, bei älteren Fruchtkörpern verkahlend. Der Stiel gleicht in der Farbe dem Hut, er ist lediglich etwas blasser dunkel- bis lederbraun und ist im oberen Teil von einem sehr feinen weiß- bis hellbräunlichen Netz bedeckt. Die Röhren sind zunächst weißlich und färben sich mit zunehmendem Alter über cremefarben nach grüngelb um. Die Poren sind jung kaum wahrnehmbar und gleichen farblich den Röhren.
Ökologie
Der Bronzeröhrling bevorzugt in Deutschland wärmebegünstigte Eichen-Hainbuchen-Mischwälder, bodensaure Eichenwälder und Buchenwälder, er kommt daneben gelegentlich in Parks, Friedhofsanlagen und ähnlichen Biotopen vor. Während im Mittelmeerraum die meisten Funde auf sauren Böden gemacht werden, kommt der Bronze-Röhrling in Mitteleuropa auch auf neutralem und basischem Untergrund vor, wobei trockene bis frische, lehmige Standorte bevorzugt und solche auf nassem Untergrund gemieden werden. Wie alle Dickröhrlinge ist der Bronze-Röhrling ein Mykorrhizabildner, wobei in Mitteleuropa nur Laubbäume in Betracht kommen, die meisten Funde wurden hier unter Eichenarten gemacht, deutlich seltener bei Buchen. Die Fruchtkörper erscheinen in Deutschland von Juli bis September.
Verbreitung
Die Art ist in mediterranen bis gemäßigten Gebieten in Europa und Nordamerika verbreitet, in Nordamerika liegt der Verbreitungsschwerpunkt im Süden, besonders in Florida. In Europa kommt der Bronzeröhrling im Verbreitungsgebiet von Eiche und Buche vor. In Deutschland ist er im Süden zerstreut, im Norden eher selten zu finden.
Gefährdung
Aufgrund seiner Seltenheit und des Wachstums in wärmebegünstigten älteren Eichen- und Buchenwäldern und des sehr zerstreuten Vorkommens, wobei häufig nur einzelne Fruchtkörper gebildet werden, ist der Bronzeröhrling in Deutschland vom Aussterben bedroht und deshalb vollständig geschützt und darf nicht gesammelt werden. Die Art wurde aufgrund ihrer Schönheit und Gefährdung von der Deutschen Gesellschaft für Mykologie 2008 zum Pilz des Jahres gewählt. Damit wurde nach dem Satansröhrling bereits zum 2. Mal eine Art aus der Gattung Boletus zum Pilz des Jahres bestimmt.
Literatur
- G. J. Krieglsteiner, A. Gminder, W. Winterhoff: Die Großpilze Baden-Württembergs. Band 2, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3531-0
Weblinks
Eichenrotkappe (1994) | Zunderschwamm (1995) | Habichtspilz (1996) | Frauentäubling (1997) | Purpurleistling (1998) | Satansröhrling (1999) | Königsfliegenpilz (2000) | Stachelsporige Mäandertrüffel (2001) | Orangefuchsiger Raukopf (2002) | Papageigrüner Saftling (2003) | Echter Hausschwamm (2004) | Wetterstern (2005) | Ästiger Stachelbart (2006) | Puppenkernkeule (2007) | Bronzeröhrling (2008) | Blauer Rindenpilz (2009)
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