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Boletus Steinpilz (Boletus edulis)
Systematik Klasse: Agaricomycetes Unterklasse: Hutpilze (Agaricomycetidae) Ordnung: Röhrenpilze (Boletales) Familie: Röhrlinge (Boletaceae) Gattung: Boletus Wissenschaftlicher Name Boletus L. 1753 Die Dickröhrlinge (Boletus) sind eine Gattung aus der Familie der Röhrlinge (Boletaceae).
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Die Dickröhrlinge bilden mittelgroße bis große Fruchtkörper, die durch dicke, basal meist verdickte Stiele, mit einer netzigen oder feinflockigen, seltener kahlen Oberfläche und röhrenförmiges Hymenophor gekennzeichnet sind. Der Hut ist meist polsterförmig, mit trockener, feinfilziger oder kahler Oberfläche, lediglich der Blutrote Hexenröhrling (Boletus dupainii) ist jung schleimig. Die Hutfarbe der einzelnen Arten reicht von weißlich über grau und verschiedene Brauntöne bis schwarzbraun, auch innerhalb einzelner Arten kann die Hutfärbung variieren. Die Röhrenschicht ist unterschiedlich, teilweise sehr bunt, gefärbt. Das Sporenpulver ist meist olivgrün, die Sporen sind glatt und spindelig. Die Trama (Fleisch) ist weiß bis gelblich, teilweise stark blauend, nie schwärzend oder rötend (nur in Ausnahmefällen am unteren Stielbereich), es kann mild oder bitter schmecken. Ein Velum ist nicht vorhanden.
Ökologie
Die Dickröhrlinge bilden Ectomykorrhiza mit verschiedenen Bäumen, wobei teilweise sehr stark spezialisierte Ökotypen vorkommen.
Verbreitung
Die Gattung Boletus ist weltweit verbreitet, besonders artenreich ist sie in den warm-gemäßigten Zonen.
Systematik
Die Abgrenzung der Gattung wird von verschiedenen Autoren unterschiedlich gehandhabt und auch die Artkonzepte innerhalb der Gattung unterscheiden sich zum Teil, wodurch sich auch unterschiedliche Angaben der Artenzahlen ergeben: Krieglsteiner, Gminder und Winterhoff geben eine Zahl von weltweit 150-200 Arten an, Dörfelt ca. 60. Teilweise werden u.a. die Gattungen Zwergröhrlinge und Filzröhrlinge zur Gattung Boletus gestellt. Zur Abtrennung von Sektionen innerhalb der Gattung wird vorrangig die Farbe der Röhrenmündungen verwendet, die am besten an jungen Fruchtkörpern ohne reife Sporen geprüft, bei älteren Fruchtkörpern wird die Farbe der Röhrenmündungen durch den Olivton der Sporen verfälscht.
Bedeutung
Zur Gattung Boletus gehören einige sehr beliebte Speisepilze, wie die Steinpilzarten. Andere Arten wie der Satansröhrling gelten als giftig, oder schmecken bitter.
Naturschutzaspekte
Alle Arten der Gattung Boletus stehen in Deutschland unter Naturschutz und dürfen nur in kleinen Mengen zum eigenen Bedarf gesammelt werden. Einige Arten wie der Bronzeröhrling sind vollständig geschützt und dürfen nicht zu Speisezwecken gesammelt werden. Die Deutsche Gesellschaft für Mykologie hat mit dem Bronzeröhrling 2008 und dem Satansröhrling bereits zwei Pilze der Gattung zum Pilz des Jahres gewählt.
Arten (Auswahl)
- Schwarzhütiger Steinpilz (B. aereus)
- Sommersteinpilz (B. aestivalis)
- Anhängselröhrling oder Gelber Bronzeröhrling (B. appendiculatus)
- Schönfußröhrling (B. calopus)
- Kahler Röhrling (B. depilatus)
- Blutroter Hexenröhrling (B. dupainii)
- Fichtensteinpilz oder Herrenpilz (B. edulis)
- Flockenstieliger Hexenröhrling (B. erythropus)
- Silberröhrling (B. fechtneri)
- Blauender Königsröhrling (B. fuscoroseus)
- Fahler Röhrling (B. impolitus)
- Primelgelber Röhrling (B. junquilleus)
- Falscher Satansröhrling (B. legaliae)
- Wolfsröhrling (B. lupinus)
- Netzstieliger Hexenröhrling (B. luridus)
- Kiefernsteinpilz (B. pinophilus)
- Schwarzblauender Röhrling (B. pulverulentus)
- Glattstieliger Hexenröhrling (B. queletii)
- Wurzelnder Bitterröhrling (B. radicans)
- (Echter) Königsröhrling (B. regius)
- Purpurröhrling (B. rhodopurpureus)
- Rosahütiger Röhrling oder Blaßhütiger Purpurröhrling (B. rhodoxanthus)
- Weinroter Röhrling (B. rubrosanguineus)
- Satansröhrling oder Satanspilz (B. satanas)
- Falscher Anhängselröhrling (B. subappendiculatus)
- Ochsenröhrling (B. torosus)
Folgende Arten werden von einigen Autoren zur Gattung Boletus gestellt:
- Maronenröhrling (B. badius, syn. Xerocomus badius)
Literatur
- G. J. Krieglsteiner, A. Gminder, W. Winterhoff: Die Großpilze Baden-Württembergs. Band 2, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3531-0
- H. Dörfelt, G. Jetschke: Wörterbuch der Mycologie. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg-Berlin 2001, ISBN 3-8274-0920-9
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