Browning-Petter-System

Browning-Petter-System

Das Browning-Petter-Verschluss-System für Feuerwaffen ist konstruktiv sehr ähnlich den Systemen:

Funktionsweise

Beim Browning-Petter-Verschlusssystem laufen, ähnlich wie beim Browning-System, Schlitten und Lauf nach der Schussabgabe auf der sog. Unterstellstrecke kurz gemeinsam nach hinten. Das ältere Browning verwendet zur Entriegelung ein gelenkig gelagertes Kettenglied, das Browning-Petter-System eine geschlossene Steuerkulisse, welche fest unterhalb des Patronenlagers angebracht ist. Nach einigen Millimetern Rücklauf wird der Lauf im ursprünglichen Browningsystem durch das Kettenglied, bei den SIG- und FN-Pistolen durch eine feste, geschlossene Steuerkulisse mit Verriegelungskurve nach unten gezogen und vom Schlitten gelöst. Bei der SIG 210 Pistole und ihren Vorgängern, inklusive der Petter-Pistole werden Lauf und Schlitten durch zwei Verschlusswarzen - bzw. den "Verrieglungskamm" - oberhalb des Patronenlagers in den entsprechenden Ausfräsungen des Schlitten formschlüssig verbunden.

Ab dem Modell der SIG P220 oder Walther P88 verriegelt der Lauf nur durch sein quaderförmiges Patronenlager mittels einer sehr exakt ausgelegten Verriegelungsschulter im Schlitten vorn, sowie hinten mit einer meist relativ breiten Nase im Stoßboden. Diese Verriegelungsart ist wesentlich "CNC"-freundlicher. Siehe hierzu das Browning-Petter-SIG-System.

Geschichte

Der Schweizer Ingenieur Charles Petter, welcher bei der französischen Firma SACM (Société Alsacienne de Constructions Mécaniques) arbeitete, entwickelte dort 1934 ein patentiertes Pistolenmodell, welches 1935 als Pistolet automatique modèle 1935 bei der französischen Armee eingeführt wurde. Hier wurde zum ersten Mal das o.a. modifizierte Browning System eingesetzt.

Bereits 1937 erwarb die Schweizerische Industrie Gesellschaft (SIG) eine Lizenz von SACM für die Petter Patente und begann mit der Entwicklung einer Armee-Pistole. Hieraus entstanden ab Anfang 1944 - noch unter deutscher Besetzung - über die Erprobungsmodelle SIG S.P. 44/8, -44/15 und 44/16 dann die schweizerische Armee- und Polizeipistole P49, welche heute mehr unter ihrer zivilen Typenbezeichnung SIG P210 bekannt ist. Diese verwendet ebenso das Browning-Petter-System.

Literatur


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