SIG P210

SIG P210
SIG P210
P210 LS Mag Mun.jpg
Allgemeine Information
Zivile Bezeichnung: P210
Militärische Bezeichnung: Pistole 49, M/49, Modèle 49
Einsatzland: Schweiz u.A.
Entwickler/Hersteller: SIG
Herstellerland: Schweiz
Produktionszeit: 1949 bis 2006
Modellvarianten: P210-1 bis -8
Waffenkategorie: Pistole
Ausstattung
Gesamtlänge: 215 mm
Gesamthöhe: 145 mm
Gewicht:
(ungeladen):
0,885 kg
Lauflänge:

120 mm

Technische Daten
Kaliber:

9 mm Parabellum, 7,65 × 21 mm Luger, .22 lfB

Mögliche Magazinfüllungen: 8 Patronen
Feuerarten: Einzelfeuer
Anzahl Züge: 6
Visier: Standvisier, Sportversionen: Mikrometer
Verschluss: verriegelt
Ladeprinzip: Rückstoßlader
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Die Pistole SIG P210 ist ein Rückstoßlader mit einer Verriegelung im Browning-Petter-System. Im Gegensatz zu den ersten Browning-Pistolen (Typisches Beispiel Colt M1911) geschieht die Entriegelung nicht durch ein Kettenglied, sondern durch eine Kulisse. Untypisch für eine für das Militär (Abbildung) gefertigte Pistole ist die geringe und präzise Fertigungstoleranz und die Herstellung mittels Ausfräsen aus Vollmaterial. Dadurch ist sie bei Sportschützen sehr beliebt. Die Militärversion wird seit längerer Zeit nicht mehr hergestellt und wurde 1975 durch die SIG P220 abgelöst. Die Versionen P210-5 HF und P210-6 HF werden mittlerweile nur noch für sportliche Zwecke gefertigt.

Die Waffe ist ein Beispiel technischer Superlative und von Schützen und Sammlern hoch bewertet. Selbst die Militärversion braucht den Vergleich mit Sportwaffen nicht zu scheuen, da lediglich die Visierung, die Feinabstimmung des Abzugs und minimale Detailänderungen bei den Wettkampfversionen ins Gewicht fallen.

Die SIG P210 wird ab Werk in den Kalibern 9 mm × 19 und 7,65 × 21 mm Luger sowie .22 lfB gefertigt. Im Gegensatz zum 9-mm- und 7,65-mm-System ist die .22 lfB-Variante unverriegelt. Die 3 Systeme sind untereinander austauschbar.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Nach der Entwicklung der SACM (Pistolet automatique modèle) 1935 durch den Schweizer Konstrukteur Charles Petter erwarb SIG 1937 eine Lizenz für das Browning-Petter-System, um eine neue Selbstladepistole zu entwickeln. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg auf Initiative des schweizerischen Armeekommandos, das die damalige Parabellum-Ordonnanzpistole im Kaliber 7,65 mm ersetzen wollte, wurde die Entwicklung beendet. Nach Erprobung diverser Versuchsmodelle wurde die P210-1 als Standardmodell (ursprüngliche Bezeichnung SP47/8) erstmals 1947 an die Schweizer Armee ausgeliefert. Eine erste Serie wurde an schwedische Sportschützen und an die dänische Armee geliefert. In der Schweizer Armee wurde die Pistole als Modell P49 eingeführt. Insgesamt fertigte die SIG 113'110 Pistolen dieses Typs.[1] Die letzte größere Bestellung durch Behörden ging im Jahr 1951 an den deutschen Bundesgrenzschutz. Erwähnenswert ist die Tatsache, dass zur Befreiung der Geiseln der Lufthansa-Maschine Landshut in Mogadischu durch die GSG 9 unter Führung von Ulrich K. Wegener diese Waffe (SIG P210-4) zum Einsatz kam.

Versionen

  • SIG P210-1 Die zivile Version in 9 × 19 und .30 Luger, mit Holzgriffschalen, fester Visierung, Schlitten und Griffstück sind poliert und brüniert.
  • SIG P210-2 Die Version der Schweizer Armee in 9 × 19 und .30 Luger, Mit Kunststoff- oder Holzgriffschalen, fester Visierung. Schlitten und Griffstück sind geschlichtet und brüniert.
  • SIG P210-3 Die Version der Schweizer Polizeikräfte in 9 × 19 und .30 Luger, mit Holzgriffschalen, fester Visierung, mit Ladeanzeiger, Schlitten und Griffstück sind poliert und brüniert
  • SIG P210-4 Die Bundesgrenzschutzausführung, in 9 × 19 eine abgeänderte Version der P210-3 mit Kunststoff- oder Holzgriffschalen, mit Ladeanzeiger ohne Fangriemenöse.
    16-schüssige SIG 44/16 der 6000er Vorserie
  • SIG P210-5 Die Sportversionen mit längeren Lauf (150 mm) in 9 × 19 und .30 Luger, Holzgriffschalen, einstellbarer Sportvisierung, verstellbarem Abzug, Schlitten und Griffstück sind geschlichtet und brüniert.
  • SIG P210-6 Die Sportversionen in 9 × 19 und .30 Luger, Holz- oder Kunststoffgriffschalen, einstellbarer oder fester Visierung, verstellbarem Abzug auf einem Standard oder Heavy Frame. Schlitten und Griffstück sind geschlichtet und brüniert
  • SIG P210-7 Die Ausführung in .22 LR Holz- oder Kunststoffgriffschalen, einstellbarer oder fester Visierung. Ein besonders gefertigter Schlitten, Lauf, Magazin und Federn sowie ein bearbeiter Hammer vervollständigen diese KK Ausführung. Lauf und Schlitten sind unverriegelt. Blowback.
  • SIG P210-8 Eine Luxus-Sportversion mit seitlichem Magazinauslöser, Holzgriffschalen, einstellbarem Abzug, einstellbarer Sportvisierung, Schlitten und Griffstück sind geschlichtet und brüniert, auf einem Heavy Frame. Von dieser Version wurden nur 250 Stück gefertigt, wobei 200 Stück im Auftrag eines arabischen Scheichs als Geschenk für seine Führungsoffiziere gekauft wurden
  • SIG P210-5LS Die 2003er Version in 9 × 19, welche über einen seitlichen Magazinauslöser, Holzgriffschalen, eine einstellbare Sportvisierung und einem längeren Schlitten und Lauf auf einem Heavy Frame verfügt. Schlitten und Griffstück sind geschlichtet und brüniert.
  • SIG M/49 Die dänische Armeeausführung in 9 × 19, eine besonders gekennzeichnete Version der P210-1 oder der P210-2.

Anfangs des Jahres 2006 beschloss die bisherige Herstellerfirma Swiss Arms AG, die Produktion der P210 einzustellen. Auf der Website der Swiss Arms AG ist die P210 deshalb nicht mehr zu finden.

  • Zur IWA 2010 in Nürnberg stellte SigSauer aus Eckernförde die neue P210 Legend, in serienmäßger Heavy Frame-Ausführung mit innenliegender Fallsicherung vor. Die Visierung hat neu einen eckigen Kimmenausschnitt, die frühere Magazinhalterung wurde durch einen links oben angebrachten Magazinhalteknopf ersetzt und der Magazinboden hat eine ergonomisch verbesserte Form.

Siehe auch

Weblinks

 Commons: SIG P210 – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. www.waffen-crottet.ch/frueh13.html

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