- Bruchband
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Ein Bruchband ist ein medizinisches Hilfsmittel, das am ehesten mit einer Korsage verglichen werden kann.
Es dient dazu, einen Leistenbruch am Prolabieren zu hindern, und soll die darunterliegende Bauchdecke so weit stabilisieren, dass eine Besserung eintritt beziehungsweise der Patient beschwerdefrei damit leben kann.
Dazu besteht das Bruchband meistens aus einem straffen Ledergürtel, manchmal auch mit Gummizug, an dem die Pelotte, eine Platte (zunächst aus Holz, später Metall), angebracht ist. Diese wird auf die Bruchpforte gesetzt und soll den Bruch zurückdrängen.
Heutzutage wird diese Maßnahme nicht mehr angewandt, da der Nutzen gering ist, das Schadpotential hingegen sehr hoch. Meistens kommt es unter dem Einfluss des Bruchbandes zu einer Hodenatrophie mit Verödung des jeweiligen Hodens. Auch schädigt der ständig anliegende Druck das Gewebe und führt zu Hautulzerazionen, bis die Hernie durch die Haut bricht.
Therapie der Wahl beim Leistenbruch ist die alsbaldige Operation. Hierfür stehen neben den klassischen offenen Verfahren (Operation nach Bassini und ihre Variationen, Operation nach Shouldice oder Stoppa) auch offene und minimal invasive Verfahren mit Verstärkung der Leiste durch ein Polypropylen-Netz (offen: Lichtenstein-Operation; minimal-invasiv: TAPP oder TEP) zur Verfügung.
Bruchbänder wurden bereits sehr früh zur Linderung dieses Krankheitsbildes entwickelt. Aus archäologischen Ausgrabungen liegen mehr als 22 Funde von Bruchbändern in Mitteleuropa vor (Stand 1992), wobei nahezu alle aus einem begrenzten Zeitraum, der Merowingerzeit stammen.[1]
Einzelnachweise
- ↑ Alt KW (1992) Archäologie und frühmittelalterliche Heilkunde. Zum ersten Fund eines Bruchbandes in Deutschland. Medizin-hist J 27, S. 363–367.
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