A Raymond

A Raymond

Die A Raymond Group ist eine internationale Unternehmensgruppe der Automobil-Zulieferindustrie im Geschäftsfeld Befestigungstechnik. Hauptkunde ist Ford, beliefert werden jedoch alle internationalen Hersteller.

Hauptsitz der A Raymond SCS, Mutterfirma der bis heute im Familienbesitz befindlichen Gruppe, ist Grenoble (Frankreich), ihre Rechtsform die „Société en commandite simple“ (SCS, Kommanditgesellschaft). Die deutsche Tochtergesellschaft ist die A Raymond GmbH & Co. KG mit Sitz in Lörrach. CEO der A Raymond-Gruppe ist Antoine Raymond aus der fünften Generation der Familie.

Die Gruppe beschäftigt heute weltweit in 12 Produktionsstätten etwa 2700 Mitarbeiter (davon allein in Lörrach und Weil am Rhein über 1500) ist auf ihrem Geschäftsfeld Marktführer in Europa und weltweit die Nummer zwei. Jährlich werden etwa sechs Milliarden Teile hergestellt und von 10 Entwicklungsbüros 3500 Neuheiten entwickelt, von denen jedes Jahr 800 als neue Produkte auf den Markt gelangen. A Raymond hält derzeit weit über 800 Patente. Die deutsche A Raymond GmbH & Co. KG wird durch CEO Dirk Hoffmann geführt.

Heute umfasst das Produktportfolio etwa 6300 verschiedene Artikel. Raymond liefert zu 90% an die Automobilindustrie, hauptsächlich Schnellbefestigungen von Innenverkleidungen, Scheinwerfern, Sonnenblenden, Kabeln usw.. Für ein einziges Automodell werden teilweise 500 bis zu 1000 Schnellbefestiger in über 200 unterschiedlichen Formen eingesetzt. Bei Automobilen aus deutscher Produktion stammt ungefähr die Hälfte der verwendeten Schnellbefestiger von den Raymond-Produktionsstätten in Lörrach und Weil am Rhein.

Der Jahresumsatz der A Raymond Gruppe liegt bei etwa 170 Millionen Euro.

Geschichte

1865 gründete Albert-Pierre Raymond eine Fabrik zur Herstellung von Befestigungselementen für die Schuh-, Handschuh-, und Lederwarenindustrie. 1886 erfand und patentierte Raymond den ersten Kronenfeder-Druckknopf, eine Verbesserung des 1885 von Heribert Bauer aus Pforzheim erfundenen und patentierten ersten Druckknopfes. Für diese Erfindung erhielt Raymond bereits 1900 auf der Weltausstellung in Paris eine Goldmedaille. (Anmerkung: Der Kronenfeder-Druckknopf von Hans Prym wurde erst 1903 auf den Markt gebracht).

1887 wurde ein deutsches Zweigunternehmen in Lörrach gegründet. In den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts wurden die Geschäftsfelder auf die Zulieferung von Befestigungselementen für die Radio- und später auch die Automobilindustrie ausgedehnt. 1936 wurden erstmals gehärtete Stahlclipse zur schnellen Befestigung von Auto-Türfüllungen hergestellt. 1955 erfolgte der Einstieg in die Produktion von Spritzgussteilen aus Kunststoff. In den nächsten Jahrzehnten wurden weitere Produktionsstätten in Spanien und Italien errichtet. 1987 wurde der Schritt in die Nachbarschaft des Ford-Stammsitzes in Detroit, USA, gewagt, Anfang der 1990er Jahre Werke in Großbritannien, Tschechien und ein Verkaufsbüro in Japan gegründet. In der zweiten Hälfte der 1990er expandierte Raymond die Produktion nach China, Brasilien und Japan und stieg mittels einer französischen Tochterfirma in die Technologie der Klebesysteme ein. Nach dem Jahrtausendwechsel expandierte Raymond weiter, und ging dazu Kooperationen mit anderen Zulieferern der Autoindustrie ein.

2009 übernahm das Unternehmen die amerikanische Firma Tinnerman Palnut Engineered Products in Brunswick, Ohio. A Raymond beschäftigt nun insgesamt 3.700 Mitarbeiter in 21 Ländern weltweit.

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