Brücke/Most-Zentrum

Brücke/Most-Zentrum
Brücke/Most-Villa
Dresden-Blasewitz, Reinhold-Becker-Straße 5

Das Brücke/Most-Zentrum ist die Bildungs- und Begegnungsstätte der Brücke/Most-Stiftung in Dresden. Es besteht aus der Brücke-Villa, dem Uferhaus und dem Gästehaus Elbe/Labe.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte der Villa

Erbaut wurde die Villa zu Beginn des 20. Jahrhunderts (1905/1906). Im gleichen Zeitraum entstanden die Seitengebäude, welche als Wagenremise und Pferdestall sowie als Wohnung für die Kutscher dienten. Die vom Blasewitzer Architekten Max Große errichtete Villa hieß bis 1920 Villa Marienheim.

In den folgenden Jahrzehnten kam es zu einer Reihe von Eigentümerwechseln und zahlreichen Um- und Erweiterungsbauten. Der aufwändig gestaltete Zaun des Grundstücks stammt noch aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg.

Seit 1914 wohnten die Kunstmalerin Aenny Volkert und der Privatsekretär Franz Sturm im Haus, die es als Eheleute Sturm von 1917 bis 1925 besaßen. 1925 folgten die Eheleute Margarethe und (Kaufmann) Rudolf Petrun. Für die Mitmieter entstand ein separater Eingang, abgetrennt vom Herrschaftseingang.

Um 1929 erfolgte ein weiterer Eigentümerwechsel – das Haus gehörte jetzt dem Roßlebener Bergwerksdirektor Richard Ebeling (bis 1943/44) – wovon das Monogramm „ER“ über dem hinteren Eingang zeugt.

Nach 1945 wurde das Haus zeitweilig nicht nur als Wohnhaus genutzt, sondern beherbergte auch das Technische Museum.

Sanierung

Nach dem Zweiten Weltkrieg verfiel das Gebäude zusehends, sodass es im Jahre 1996 in einem stark sanierungsbedürftigen Zustand war. Dennoch fiel auf der Suche nach einem geeigneten Domizil für die Brücke/Most-Stiftung die Wahl des Stifters Helmut Köser auf eben jene Villa in Dresden-Blasewitz.

Der zum Teil verwahrloste Eindruck der Räume, der durch abblätternde Farbe, sich lösende Tapeten, Wasserschäden und Schwammbefall sowie Veränderungen für die Zwecke des Technischen Museums hervorgerufen wurde, überdeckte den im ganzen überraschenden Bestand an originaler Substanz. Zu ihm gehörten in erster Linie die gut erhaltenen Stuckprofile an Decken und Wänden, das Parkett und der Mosaikbelag der Fußböden, sowie Fenster und Türen – und, nicht zuletzt, zum Großteil das beeindruckende Badezimmer im ersten Stock.

Nach einer zweijährigen grundlegenden und aufwändigen Sanierung, bei der ein besonderes Augenmerk auf zahlreiche architektonische Details gelegt wurde, erstrahlte die denkmalgeschützte Jugendstil-Villa wieder in altem Glanz. Der herausragende Blickfang dieses Schmuckstücks ist der restaurierte Turm der Villa.

Das Gelände heute

1997 wurde der Turm auf das Haus gesetzt. Die Turmkugel auf der Turmspitze enthält die im gleichen Jahr unterzeichnete deutsch-tschechische Versöhnungserklärung. Damit wurde die Aufgabe der Brücke-Villa vorgegeben: Eine Brücke zu schlagen zwischen Ost und West, zwischen Deutschen und Tschechen, zwischen Sachsen und Böhmen.

Heute ist das Haus Bildungs- und Begegnungszentrum. Im Jahre 2003 entstanden mit dem Gästehaus und dem Uferhaus zwei Neubauten, welche die Kapazitäten des Studienzentrums noch erweiterten.

Weblinks

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