Brüsseler Platz

Brüsseler Platz

Der Brüsseler Platz ist das Zentrum des Belgischen Viertels in Köln mit der katholischen Pfarrkirche St. Michael als markantem Wahrzeichen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der von 1881 bis 1898 als Stadtbaumeister wirkende Hermann Josef Stübben erhielt im ersten Jahr seiner Tätigkeit den Auftrag, die Mauern der mittelalterlichen Stadtbefestigung mit ihren 12 Toren und 24 Pforten weitgehend abzureißen und an ihrer Stelle einen großzügigen und prächtigen Ringboulevard anzulegen. Mit dem ersten Durchbruch der Stadtmauer am Gereonswall am 11. Juni 1881 und deren weiterem Abriss hatte die stetig wachsende Stadt die Möglichkeit, sich in das davor liegende Terrain – Gebiet der heutigen Kölner Neustadt –, für das bis dahin ein Bebauungsverbot bestand, ausdehnen zu können. Im Mai 1889 erwarb das Erzbistum das Grundstück auf dem Brüsseler Platz. Da sämtliche Kirchen Kölns nach dem Willen Stübbens auf den Dom ausgerichtet sein sollten, entstand 1894 nach Plänen von Heinrich Krings innerhalb von 100 Tagen zunächst ein provisorischer Backsteinbau, der am 29. September 1894 konsekriert wurde. Zwischen 1902 und 1907 wurde der Platz als große Freifläche konzipiert, im Zentrum stand die Kirche. In den Jahren 1981 und 1982 bekam der Brüsseler Platz seine heutige Gestalt.

Kirche St. Michael

In nur zehn Jahren hatte sich die Gemeinde fast verdreifacht, sodass der Bau einer größeren Kirche erforderlich wurde. Nach den Plänen des Kölner Architekten Eduard Endler entstand 1902 bis 1906 der heutige neuromanische Bau, der am 29. September 1906, dem Michaelstag, geweiht wurde. Nach dem Dom und St. Agnes ist die Kirche St. Michael die drittgrößte Kirche Kölns. Im Zweiten Weltkrieg fielen Bomben auf das Belgische Viertel. Am 28. September 1944, genau 50 Jahre nach der Pfarrgründung, wurde die Kirche St. Michael bei Luftangriffen bombardiert und dabei der Vierungsturm sowie die Kuppel zerstört. Beim 1956 abgeschlossenen Wiederaufbau der Kirche wurde auf jenen Vierungsturm verzichtet. Das Schiff erhielt aus Gründen der besseren Akustik eine Holzdecke. Die monumentale Krippe wurde restauriert, eine neue Orgel im gleichen Jahre installiert.

Zentrum des Belgischen Viertels

Der platanenbestandene Platz und die Kirche bilden das Zentrum des Belgischen Viertels. Im Westen und Osten von der Moltkestraße bzw. Brüsseler Straße umringt, zweigt die Neue Maastrichter Straße am Platz schräg ab in Richtung Nordwest. Seit dem Jahr 2005 wird der Brüsseler Platz am Wochenende abends im Sommer verstärkt für spontane Partys von bis zu 1.000 Jugendlichen genutzt. Nach einigen Anstrengungen der Stadt Köln im Jahre 2010, die spontanen Partys zu unterbinden, ist das Phänomen nach wie vor ungebrochen. In den Medien wurde dieses Phänomen mehrfach erwähnt, vor allem bezüglich der Lärmbelästigung von Anwohnern. Die meisten Anwohner sind diesem Phänomen aber positiv gegenüber eingestellt.[1]

Weblinks

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Einzelnachweise

  1. Kölner Stadtanzeiger vom 6. Juni 2010, Insel fürs Feiervolk

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