- Josef Stübben
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Hermann Josef Stübben (* 10. Februar 1845 in Hülchrath, Kreis Grevenbroich; † 8. Dezember 1936 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Architekt, Stadtplaner und Hochschullehrer.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Josef Stübben begann 1871 als Regierungsbaumeister beim Eisenbahnbau in Elberfeld und Holzminden, ging dann 1876 bis 1881 als Stadtbaumeister nach Aachen und trat die Nachfolge von Friedrich Joseph Ark an. Am längsten, nämlich 17 Jahre, war er danach als Stadtbaumeister bzw. Stadtbaurat und Beigeordneter in Köln zwischen 1881 und 1898 tätig. Von 1892 bis 1898 war er Vorsitzender der Kommission der Stadterweiterung Posen. 1898 bis 1902 war er im Vorstand der Elektrizitätsgesellschaft „Helios“, 1904 bis 1920 Geheimer Oberbaurat in Berlin, ab 1920 verbrachte er seinen Ruhestand in Münster.
Stübben nahm wesentlichen Einfluss auf die Stadtentwicklung Kölns im ausgehenden 19. Jahrhundert. Nach seinen Plänen wurden nach dem Abriss der acht Kilometer langen mittelalterlichen Stadtmauer in Köln die Neustadt aufgebaut und Bauwerke wie die Hahnentorburg, Eigelsteintorburg und der Bayenturm restauriert. Er konzipierte den prachtvollen Kölner Ringboulevard und schlug vor, diesen nach deutschen Herrscherfamilien zu benennen. Am 14. Mai 1891 wird Stübben von den Kölner Stadtverordneten für 6 Jahre zum unbesoldeten Beigeordneten "in Anerkennung seiner Verdienste in bezug auf die Stadterweiterung" gewählt. Der vorgesehenen Gratifikation von 50.000 Mark versagt der Bezirksausschuss die Genehmigung[1]. Stübben und Karl Henrici erarbeiteten 1880 einen Vorschlag für den Bau des Rheinauhafens. Die 1884 gegründete „Hafenreform-Commission“ wurde von Stübben geleitet und unterstützte die Pläne für den Hafenbau, der 1898 abgeschlossen werden konnte.
Zudem war er unter anderem Ehrenmitglied in den Architektenvereinen in Köln, Aachen und Paris. Eine von dem österreichischen Bildhauer Wolfgang Wallner geschaffene Gedenkplakette an der Hahnentorburg in Köln erinnert an Stübben. In Dortmund ist eine Straße nach ihm benannt. In Berlin erinnern eine Straße und eine Gedenktafel an ihn.
Josef Stübben wurde in vielen Städten in Deutschland und im Ausland zu Rate gezogen. Nach seinen städtebaulichen Entwürfen wurden Bauwerke und Stadtteile erbaut, restauriert und verändert. Er gewann viele Wettbewerbe und erhielt für seine Arbeit zahlreiche Auszeichnungen.
Werk
städtebauliche Planungen (in Auswahl)
- Berlin
- Bromberg
- Düsseldorf
- Dortmund
- Koblenz (Stübben-Plan, 1889)
- Düsseldorf-Oberkassel
- Saarlouis
- Kiel (Stübben-Plan, 1901)
- Luxemburg
- Posen
Bauwerke in Köln
Schriften
- 1890: Der Städtebau im Handbuch der Architektur
- 1895: Der Bau der Städte in Geschichte und Gegenwart
- 1896: Hygiene des Städtebaues
- 1902: Die Bedeutung der Bauordnungen und Stadtbauplänen für das Wohnungswesen
- 1912: Vom englischen Städtebau
- 1915: Vom französischen Städtebau
Literatur
- Oliver Karnau: Hermann Josef Stübben. Städtebau 1876–1930. Vieweg, Braunschweig / Wiesbaden 1996, ISBN 3-528-08110-4.
Weblinks
Commons: Josef Stübben – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Literatur von und über Josef Stübben im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Informationen über Josef Stübben
Einzelnachweise
- ↑ Peter Fuchs, „Chronik zur Geschichte der Stadt Köln“, Band 2, 1991, S. 160, ISBN 3-7743-0261-8
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