Aachener Steinkohlenrevier

Aachener Steinkohlenrevier

Das Aachener Revier ist der nordöstliche Teil des limburgischen Kohlereviers, das sich von Belgien über die Niederlande bis nach Deutschland erstreckt. Andere Namen sind – je nach Sichtweise – Aachen-Hückelhovener Revier (wegen der geografischen Ausdehnung) oder Aachen-Eschweiler Revier (wegen des EBV). Wenn auch in erster Linie Steinkohle das Revier prägte, so werden auch die Lagerstätten und der Abbau der Blei-, Cadmium-, Eisen- und Zinkerze in der Region Aachen hinzugezählt.

Ebenfalls können die Braunkohlentagebaue im Bereich Eschweiler/Inden und Herzogenrath dazugezählt werden.

Inhaltsverzeichnis

Steinkohle im Aachener Revier

Es gilt als das älteste Steinkohlenrevier Europas, da sich in Kohlscheid und in den Urkunden des Klosters Rolduc in Kerkrade (NL) schon Belege von 1113 und aus dem 13. Jahrhundert finden. Die erste urkundliche Erwähnung des Eschweiler Kohlbergs, die auf Kohleabbau schließen lässt, stammt aus dem Jahr 1394 als "Koylberg zu Eschwylre". Ferner finden sich erste Zeichen für den Gebrauch von Kohle schon bei Kelten und Römern wie beispielsweise bei der Propsteier Villa und im Korkus.

Seine Ursprünge liegen in den Flusstälern von Inde und Wurm, welche die Flöze anschnitten. Die Zahl der im Lauf der Jahrhunderte betriebenen Gruben ist nicht genau festzustellen. Ab dem Beginn des 20. Jahrhunderts gehörten die meisten Bergwerke zum Besitz des von Christine Englerth gegründeten Eschweiler Bergwerksvereins (EBV). Der Abbau endete 1997 mit der Schließung des nördlichsten Bergwerks, der Grube Sophia-Jacoba in Hückelhoven. Heute erinnern noch die zahlreichen Bergehalden und Zechensiedlungen sowie vier Museen in Aldenhoven, Alsdorf, Kerkrade (NL) und Hückelhoven an den jahrhundertelangen Bergbau in der Region. Einzelne Zeugnisse der Bergbaugeschichte sind als industriegeschichtliche Museen hergerichtet worden. Landmarken wie die Millicher Halde werden als Naherholungsgebiet Teil einer grenzüberschreitenden Haldenroute („Route de terrils“) der Euregionale.

Steinkohlegruben (Region Aachen)

In der Region Aachen unterscheidet man Inderevier, Wurmrevier und den Raum Hückelhoven.

Hückelhoven

Hückelhovener Zeche in den 50er Jahren

Inderevier

Wurmrevier

Zechendenkmäler im Alsdorfer Annapark

Steinkohlegruben (Limburg (Niederlande)) ab dem 19. Jahrhundert

Förderturm von Schacht Nulland in Kerkrade
  • 1911 - 1973, Staatsmijn Emma, DSM, Hoensbroek, 4 Schächte
  • 1915 - 1963, Staatsmijn Hendrik, DSM, Brunssum, 4 Schächte
  • 1917 - 1973, Oranje Nassau Mijn III, Heerlenerheide, 1 Schacht
  • 1927 - 1966, Oranje Nassau Mijn IV, Heerlen, 1 Schacht
  • 1899 - 1974, Oranje Nassau Mijn I, Heerlen, 3 Schächte
  • 1904 - 1971, Oranje Nassau Mijn II, Schaesberg, 2 Schächte
  • 1906 - 1969, Staatsmijn Wilhelmina, Terwinselen, Kerkrade, 2 Schächte
  • 1902 - 1970, Wilhelm-Sophia Mijn, DSM, Spekholzerheide, Kerkrade, 5 Schächte
  • 1815 - 1969, Domaniale Mijn, Kerkrade, 6 Schächte
  • 1905 - 1968, Laura Mijn, Eygelshoven, 2 Schächte
  • 1926 - 1974, Julia Mijn, Eygelshoven, 2 Schächte
  • 1926 - 1967, Staatsmijn Maurits, Lutterade/Geleen, 3 Schächte
  • 1962 , Staatsmijn Beatrix, Herkenbosch

Produktionszeitraum und Menge:

Erze im Aachener Revier

Zinkhütte Birkengang in Eschweiler

Siehe

Braunkohle im Aachener Revier

Siehe

Siehe auch

Literatur

  • Friedrich Schunder:Geschichte des Aachener Steinkohlenbergbaus. Verlag Glückauf. Essen 1968

weblinks


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