- Bund der Kommunisten Jugoslawiens
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Der Bund der Kommunisten Jugoslawiens (BdKJ, serbokroatisch Savez komunista Jugoslavije, SKJ; mazedonisch Sojuz na Komunistite na Jugoslavija, SKJ; slowenisch Zveza komunistov Jugoslavije, ZKJ) war von 1945 bis 1991 die Regierungspartei in Jugoslawien. Bis 1952 nannte sie sich Kommunistische Partei Jugoslawiens.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Kommunistische Partei Jugoslawiens (KPJ) wurde 1919 gegründet. Bei den ersten Wahlen im neu entstandenen Königreich Jugoslawien konnten die Kommunisten ein überraschend gutes Ergebnis erzielen, obwohl die Partei noch kaum organisatorische Strukturen hatte. 1921 wurde die KPJ als staatsfeindliche Organisation verboten. Die kaum 1.000 Mitglieder agierten bis zum Zweiten Weltkrieg aus der Illegalität heraus, ohne größeren Einfluss auf die Bevölkerung gewinnen zu können. Parteikongresse fanden während dieser Zeit im Ausland statt (1922, 1923 und 1926 in Wien, 1928 in Dresden). Innerparteilich war diese Zeit von erbitterten Kämpfen verschiedener kommunistischer Strömungen gekennzeichnet.
Im Zweiten Weltkrieg rückte die KPJ ab etwa 1942 innerhalb der jugoslawischen Partisanenbewegung an die erste Stelle, die kommunistische Volksbefreiungsarmee war stärkste Kraft im Kampf gegen die deutschen und italienischen Besatzer. 1944/45 übernahmen die Kommunisten die Macht und wandelten Jugoslawien in einen Einparteienstaat um.
Während des VII. Parteikongresses im Jahr 1952, als unter Tito die förmliche Abkehr vom Stalinismus vollzogen wurde, bekam die Partei auch ihren neuen Namen Bund der Kommunisten, der dem föderalen Staatsaufbau des sozialistischen Jugoslawien auch im Namen der herrschenden Partei zum Ausdruck bringen sollte. Bis 1952 hieß die Partei Kommunistische Partei Jugoslawiens (serbokroat. Komunistička partija Jugoslavije, mazedon. Komunistička partija na Jugoslavija, slowen. Komunistična partija Jugoslavije).
Im Jahr 1952 wurden für jede Teilrepublik entsprechende Parteien gegründet:
- Bund der Kommunisten Bosnien und Herzegowinas
- Bund der Kommunisten Kroatiens
- Bund der Kommunisten Makedoniens
- Bund der Kommunisten Montenegros
- Bund der Kommunisten Serbiens
- Bund der Kommunisten Kosovos
- Bund der Kommunisten der Vojvodina
- Bund der Kommunisten Sloweniens
Vorsitzende
Parteivorsitzender von 1937 bis zu seinem Tod 1980 war Josip Broz Tito. Zunächst war er dies als Generalsekretär, ab 1963 dann als Präsident des Präsidiums des BdKJ. Bereits ab Oktober 1978 übernahmen jedoch aufgrund des Gesundheitszustandes von Tito amtierende Präsidenten dieses Amt für jeweils ein Jahr war. Nach Titos Tod wurde dieses System des jährlichen turnusmäßigen Wechsels beibehalten.
- 1978-1979 Branko Mikulić (1928-1994)
- 1979-1980 Stevan Doronjski (1919-1981)
- 1980-1981 Lazar Mojsov (* 1920)
- 1981-1982 Dušan Dragosavac (* 1919)
- 1982-1983 Mitja Ribičić (* 1919)
- 1983-1984 Dragoslav Marković (1920-2005)
- 1984-1985 Ali Shukri (1919-2005)
- 1985-1986 Vidoje Žarković (1927-2000)
- 1986-1987 Milanko Renovica (* 1928)
- 1987-1988 Boško Krunić (* 1929)
- 1988-1989 Stipe Šuvar (1936-2004)
- 1989-1990 Milan Pančevski (* 1935)
Literatur
Sekundärliteratur
Überblick
- Holm Sundhaussen, Jugoslawien, in: Lexikon zur Geschichte der Parteien in Europa, hrsg. v. Frank Wende, 1981, ISBN 3-520-81001-8, S. 335-338
- League of Communists of Yugoslavia, in: Communist and Marxist parties of the world, 2nd ed., 1990, ISBN 0-582-06038-9, S. 229-234
- Savez Komunista Jugoslavije, in: Enciklopedija Jugoslavije, 1. Ausg., Band 7 (1968)
einzelne Aspekte
- Othmar Nikola Haberl, Die Emanzipation der KP Jugoslawiens von der Kontrolle der Komintern/KPdSU. (= Untersuchungen zur Gegenwartskunde Südosteuropas. 8), 1974
- Dejan Jovic, The breakdown of elite ideological consensus. The prelude to the disintegration of Yugoslavia (1974-1990), 1999
- Harold Lydall, Yugoslav socialism. Theory and practice, 1984, ISBN 0-19-828481-0
- Pierre Maurer: The Tito-Stalin split in historical perspective. (=Bradford studies on Yugoslavia. 11). Bradford 1987.
- Kosta Nikolic: Komunisti u Kraljevini Jugoslaviji. Od socijal-demokratije do staljinizma. Beograd 2000.
- Richard West: Tito and the rise and fall of Yugoslavia. London 1996. ISBN 1-85619-741-7
- Fred Warner Neal, The Communist Party of Yugoslavia, in: The American Political Science Review, Jg. 51.1957, S. 88-111
Quellen
- Program of the Communist Party of Yugoslavia. Beograd 1948.
- Statement of the Central Committee of the Communist Party of Yugoslavia in regard to the resolution of the Information Bureau of Communist Parties on the situation in the Communist Party of Yugoslavia, hrsg. v.: Savez komunista Jugoslavije. Centralni komitet. [Beograd] 1948
Weblinks
Commons: Bund der Kommunisten Jugoslawiens – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Historische Partei (Jugoslawien)
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