- Bure (Felslabor)
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In der Nähe des französischen Ortes Bure, gelegen im Département Meuse, wird ein Untertagelabor durch die französische Atommüllbehörde ANDRA (Agence Nationale pour la Gestion des Déchets Radioactifs) zur Erforschung der örtlichen geologischen Verhältnisse errichtet. Hintergrund dieser Maßnahme ist die Suche nach einer Lagerstätte für hochradioaktiven und langlebigen mittelradioaktiven Abfall. Ein Endlager für diese Art von radioaktiven Abfällen gibt es bis dato in Frankreich noch nicht. Mit der Einlagerung des hochradioaktiven Abfalls könnte nach der entsprechenden Planung im Jahr 2025 begonnen werden.[1]
Am 9. Dezember 1998 beschloss die französische Regierung, zwei Untertagelabors zu bauen, um dort durch Forschungsaktivitäten die wissenschaftlichen Voraussetzungen für den Betrieb eines atomaren Endlagers zu schaffen. Als einer der Standorte wurde in diesem Zusammenhang Bure ausgewählt, da die örtliche Tonformation aus relativ feinkörnigem Sedimentgestein als geeignet erschien.[2] Es wird die Eignung von Tongesteinen für die Endlagerung hochradioaktiver Abfälle untersucht.[3] Das Felslabor wird in einer Tiefe von 500 m errichtet. Im Falle einer Eignung soll das Forschungslabor zu einem Endlager ausgebaut werden. Dessen Auslegungskapazität könnte nach derzeitigem Stand bei 130.000 m³ mittelradioaktiven Abfalls (MAW) und 8.000 m³ hochradioaktiven Abfalls (HAW) liegen. Die Regierung Frankreichs betonte, dass die Endlagerung von radioaktiven Abfällen für einen noch nicht festgelegten Zeitraum (300 Jahre wurden vorgeschlagen) reversibel erfolgen solle.
Mit der Errichtung der beiden Zugangsschächte des Labors in Bure wurde im September 2000 begonnen. Die Bauarbeiten, die nach einem tödlichen Arbeitsunfall im Mai 2002[4] fast ein Jahr lang unterbrochen waren, werden nicht vor Ende 2011 abgeschlossen sein.
Bei dem Endlager für radioaktiven Müll handelt sich um ein unterirdisches Tunnelsystem mit einer Ausdehnung von 30 Quadratkilometern, es soll bis 2025 fertiggestellt sein.[5]
Einzelnachweise
- ↑ 3sat: Wieder auf der Suche: Drei EU-Länder arbeiten an neuen Endlagern vom 16. September 2010. Abgerufen am 25. Juli 2011.
- ↑ Technology Review - "Das wird Milliarden kosten", 9. Juli 2009
- ↑ dbe.de, DBE GmbH: Weltweite Aktivitäten
- ↑ castor.de, Gorleben Rundschau 2004, Januar Ausgabe Nr. 01: BURE: Die Zeit drängt
- ↑ badische-zeitung.de, Nachrichten, Ausland, 28. Juli 2011, Axel Veiel: Der einsame Kampf junger Franzosen gegen die Atomkraft (31. Juli 2011)
48.4844444444445.3563888888889Koordinaten: 48° 29′ 4″ N, 5° 21′ 23″ OKategorien:- Nuklearforschungszentrum
- Bauwerk in Lothringen
- Unterirdisches Bauwerk
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