- Endlagerung
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Endlagerung ist der politisch geprägte Begriff für die Entsorgung von Abfällen durch Unterbringung in einer speziell dafür angelegten Einrichtung, dem Endlager. Dieser Lagertyp ist politisch abgegrenzt von der Zwischenlagerung. Der Unterschied besteht in der Regel in der Laufzeit der politisch erteilten Genehmigung. Die technische Qualität der Lagerung muss bei beiden Typen technisch vergleichbar sein, bei beiden besteht die Notwendigkeit von Überwachung, Kontrolle und Reparaturen eventuell auftretender Schäden.
Der Begriff „Endlagerung“ wird überwiegend im Zusammenhang mit der Lagerung radioaktiver Abfälle – der atomaren Endlagerung – verwendet, er gilt aber grundsätzlich für die - zumindest so geplante - endgültige Entsorgung aller Arten von Abfällen wie z. B. auch CO2.
Definitionsgemäß ist eine Wiederaufarbeitung der Abfälle im Falle der Endlagerung normalerweise nicht vorgesehen, es sei denn, man trifft gezielte Vorkehrungen, um die Abfälle bei Bedarf wieder aus dem Endlager holen zu können; in diesem Falle spricht man politisch auch von rückholbarer Endlagerung.
Im Falle später erkannter Untauglichkeit der Lagermethode wandelt sich das Endlager technisch und tatsächlich wieder in ein Zwischenlager, wie im Beispiel der Schachtanlage Asse des Helmholtz Zentrum München – Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt eingetreten.
Inhaltsverzeichnis
Grundlagen
Seit dem Beginn des Industriezeitalters und auch durch das starke Bevölkerungswachstum in den letzten zweihundert Jahren sind auf der Erde vermehrt giftige Stoffe im Einsatz, entstehen als Nebenprodukt von Wirtschaftsgütern oder bleiben am Ende der Nutzungsdauer eines Produktes über, wenn es keine Wiederverwendung oder -verwertung gibt. Diese Abfälle werden abhängig von ihrer Gefährlichkeit unterschiedlich entsorgt. Früher wurden sie teilweise auch entsorgt, indem man sie in Gewässer schüttete ("Verklappung") oder warf oder indem man flüssige Abfälle im Erdreich versickern ließ. Dies führte zu Gewässerverschmutzung und belasteten Böden (siehe Altlast, Bodensanierung). Das erste deutsche Abfallgesetz ("Gesetz zur Vermeidung und Entsorgung von Abfällen ") wurde am 7. Juni 1972 verabschiedet; es wurde vier Mal novelliert (vor allem 1986). Sein Nachfolger ist das Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz (seit 1996 in Kraft). In Deutschland entstand eine Abfallwirtschaft; viele früher deponierte Abfälle werden heute recycelt oder verbrannt. Dabei entstehen hochgiftige Stoffe; diese sind sogenannte Gefährliche Abfälle (umgangssprachlich "Sondermüll").
In Deutschland werden die Deponieklassen 0 bis IV unterschieden.
Für die Endlagerung hochtoxischer (hochgiftiger) konventioneller und radioaktiver Abfälle hat sich weltweit das Einbringen der Abfälle in tiefe geologische Formationen (ca. 300–1.000 m Tiefe) durchgesetzt.
Die Endlagerung beruht auf dem Mehrbarrierensystem. Es besteht aus verschiedenen Barrieren, die jeweils ihren Anteil an der Rückhaltung der Schadstoffe aufweisen und insgesamt die Isolation der Schadstoffe gewährleisten sollen. Die Barrieren sind technischer und natürlicher Art. Als technische Barrieren gelten beispielsweise Verpackungen der Abfälle und Schachtverschlüsse. Natürliche Barrieren werden durch die das Endlager umschließenden geologischen Formationen mit sehr geringer Durchlässigkeit für Wasser gebildet (der einschlusswirksame Gebirgsbereich). Ein Versagen aller Barrieren ist unwahrscheinlich.
Das Hauptproblem der Endlagerung liegt im möglichen langsamen Transport der endgelagerten Schadstoffe mit dem Grundwasser durch Advektion und/oder Diffusion vom Endlager in Richtung Biosphäre. Um auch im Falle eines Eindringens von Wasser ins Endlager einen Rücktransport der Schadstoffe in die Biosphäre möglichst klein zu halten, wird versucht, die verschiedenen Barrieren optimal aufeinander abzustimmen. Sicherheitsbetrachtungen zeigen dennoch, dass über sehr lange Zeiträume ein langsamer Austritt von Schadstoffen mit dem Grundwasser aus dem Endlager nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden kann. Weitgehend unerforscht sind bislang die Folgen der Radiolyse in Steinsalz. Geplante Großversuche mit hochradioaktivem Atommüll, die in der Schachtanlage Asse II geplant waren, wurden 1992 abgebrochen.
Endlagerung radioaktiver Abfälle
Allgemeines
Ein dauerhaftes Endlager für hochradioaktive Abfälle aus der Kernenergienutzung ist weltweit noch nirgendwo verwirklicht worden. In Finnland ist ein solches Endlager im Bau, das Endlager Olkiluoto.[1] Für Transuranabfälle aus der Kernwaffenproduktion besteht ein Lager in New Mexico (s. WIPP in der Liste der Endlagerung radioaktiver Abfälle in anderen Staaten). In Deutschland wird nach einer Versuchsendlagerung in Asse dafür seit langem der Salzstock Gorleben diskutiert; 2011 wird dieses Thema im Zusammenhang mit dem Atomausstieg wieder diskutiert. Kurzlebige radioaktive Abfälle (Halbwertszeit < 30 Jahre) werden in tiefen geologischen Formationen endgelagert oder oberflächennah deponiert. In Deutschland befindet sich dafür Schacht Konrad in der Errichtung.
Im Juli 2011 beschloss die EU-Kommission eine neue Richtlinie. Demnach müssen alle 14 kernenergie-nutzenden EU-Länder bis 2015 eine Lösung für die Atommüll-Endlagerung finden. Andernfalls kann Brüssel rechtlich gegen säumige Staaten vorgehen und vor dem Europäischen Gerichtshof ein Vertragsverletzungsverfahren anstrengen.[2]
Für die Endlagerung radioaktiver Stoffe entscheidend sind vor allem die Menge der hochradioaktiven sowie der alpha-strahlenden Abfälle und der zeitliche Verlauf ihrer Radioaktivität. Beides hängt wesentlich vom Vorgehen ab:
- Im Falle der direkten Endlagerung der abgebrannten Brennelemente fallen bei einem großen Kernkraftwerk etwa 50 m³ hochradioaktive Abfälle pro Jahr an (das entspricht etwa einem Würfel mit knapp 4 m Seitenlänge) ;
- im Falle der Wiederaufarbeitung sind es etwa 7 m³ pro Jahr (das entspricht einem Würfel von knapp 2 m Seitenlänge); dafür ist hier allerdings die Menge der schwach- und mittelaktiven Abfälle deutlich größer als bei der direkten Endlagerung.
Wie die Erfahrungen im Falle des Naturreaktors in Oklo zeigen, kann es unter speziellen standortspezifischen Adsorptions- und Desorptionsprozessen an Umgebungsmaterialien zu einer geringen Ausbreitung in der Umgebung (in Oklo in den 2 Milliarden Jahren bis heute weniger als 50 m) kommen. Die Radiotoxizität nimmt (zum Unterschied von der Toxizität vieler chemischer Abfälle, die zeitlich konstant bleibt) entsprechend der Halbwertszeiten ab. Wenn die Radiotoxizität das entsprechende rechnerische Niveau eines Uranerzlagers vor dem Abbau durch den Menschen erreicht, wird eine mögliche Gefährdung von manchen Personen akzeptiert. Gleichwohl bleibt dann immer noch ein Restrisiko. Bei einigen der endzulagernden Radionuklide (z. B. J-129, Np-237) beträgt der Gefährdungszeitraum viele Millionen Jahre:
- der Betastrahler Iod 129I hat eine Halbwertszeit von 15.700.000 Jahren;
- Neptunium 237 hat eine Halbwertszeit von 2,144 Millionen Jahren (Näheres siehe Neptunium-Reihe[3]
Im Falle der Wiederaufarbeitung, bei der im Wesentlichen nur Spaltprodukte endgelagert werden, wird dies nach etwa 1000 Jahren erreicht. Allerdings müssen auch die langlebigen Radionuklide irgendwann endgelagert werden. Insofern ist das Problem nur aufgeschoben. Bei der direkten Endlagerung, bei der auch die langlebigen Stoffe Uran und Plutonium endgelagert werden, dauert das mehr als 1000 Mal länger (> 1 Million Jahre). Bei der Wiederaufarbeitung verbleiben zwischen 0,1 % und 1 % der langlebigen Nuklide im Abfallprodukt. Eine Endlagerung über die oben genannten 1000 Jahre hinaus ist somit auch dort zwingend erforderlich.
Diese anhand von Uranerzlagerstätten vorgenommenen Berechnungen weisen allerdings eine große Unsicherheit auf. So kann je nach Art der betrachteten Uranerzlagerstätte ein wesentlich längerer oder auch kürzerer Isolationszeitraum resultieren. Heute geht man deshalb davon aus, dass für alle Arten radioaktiver Abfälle – mit Ausnahme kurzlebiger Abfälle – ein Isolationszeitraum von mindestens einer Million Jahre benötigt wird: „In Anlehnung an Anforderungen des AkEnd (2002) sowie der Sicherheitskriterien (Baltes et al. 2002) wurde von einem notwendigen Isolationszeitraum, d. h. der Zeitraum für den die Schadstoffe im einschlusswirksamen Gebirgsbereich des Endlagers zurückgehalten werden müssen, in der Größenordnung von 1 Mio. Jahre ausgegangen.“[4] Für diesen Zeitraum ist ein naturwissenschaftlich exakter Nachweis der Dichtheit eines Endlagers jedoch nicht möglich. Man kann vielfach nur Plausibilitätsaussagen machen oder Indiziennachweise versuchen. Zur Illustration der Probleme zwei Zeitvergleiche:
- die letzte Eiszeit in Norddeutschland, die die Berg- und Seenlandschaft entscheidend gestaltet hat, liegt weniger als 20.000 Jahre zurück; die geologische Sicherheit eines Endlagers muss also für das 50-fache der Zeit seit der letzten Eiszeit gesichert werden.
- Die menschliche Kultur lässt sich kaum mehr als 4000 Jahre zurückverfolgen; menschliche Sprachen ändern sich im Laufe weniger Jahrhunderte. Dennoch müssen nachfolgende Generationen über das Tausendfache der Lebensdauer von Sprachen und Sicherheitskennzeichen vor den Gefahren gewarnt und über sie informiert werden.
Planung und Vorgehensweise bei der Endlagerung liegen in der Verantwortung eines jeden Staates; es gibt international verbindliche Grundanforderungen durch die Internationale Atomenergieorganisation (IAEO).[5] Im Allgemeinen werden die radioaktiven Abfälle in Abhängigkeit von Aktivitätsgehalt und Halbwertszeit der Radionuklide in Gruppen eingeteilt, für die dann jeweils unterschiedliche Regelungen festgelegt werden. Meist wird zwischen schwach-, mittel- und hochaktiven Abfällen unterschieden. In Deutschland unterscheidet man zwischen stark wärmeentwickelnden und nicht beziehungsweise nur gering wärmeentwickelnden Abfällen. Im übrigen sagt die Einteilung der Abfälle nach schwach-, mittel- und hochradioaktiv nur bedingt etwas über die Gefährlichkeit der Abfälle aus. Auch schwachaktive Abfälle können – ebenso wie gering wärmeentwickelnde Abfälle – eine starke Radiotoxizität aufweisen (z. B. durch alpha-Strahler), weshalb man sie für extrem lange Zeiten isolieren muss.
Ein Endlager für hochradioaktive Abfälle ist bisher noch in keinem der 41 Kernenergie nutzenden Staaten in Betrieb, obwohl Planungen und Vorarbeiten in vielen Ländern seit etwa vier Jahrzehnten laufen. Aufgrund der geleisteten Vorarbeiten halten viele der damit befassten Experten die Machbarkeit für gegeben; dagegen bezweifeln andere Experten und Kernenergiegegner sie nach wie vor bzw. heute mehr denn je:
In den vergangenen zehn bis fünfzehn Jahren entdeckte man erhebliche neue Probleme, so z. B. Gasentwicklung im Endlager[6][7] oder Probleme mit dem Nachweis der Langzeitsicherheit.
Für kurzlebige schwach- und mittelradioaktive Abfälle existieren oberflächennahe Endlager (in etwa 5 bis mehrere 10 m Tiefe) in vielen Ländern, z. B. in Frankreich, Großbritannien, Spanien, Tschechien und in den USA.
In einigen wenigen Ländern laufen Forschungsarbeiten zur Abtrennung (Partitioning) der langlebigen Nuklide und Umwandlung dieser durch Neutronenbeschuss (Transmutation) in kurzlebige oder stabile Isotope. Ob und wann diese Arbeiten zu einem Erfolg führen, kann nicht vorhergesagt werden. Die bisherigen Erkenntnisse deuten darauf hin, dass Abtrennung und Transmutation keine Lösung für die Endlagerproblematik sein werden. Verändert werden lediglich Art und Umfang der endzulagernden Abfälle.
Neben den naturwissenschaftlich-technischen Problemen gibt es auch politische Probleme – in der Regel fehlt die Akzeptanz der Bevölkerung in den betroffenen Regionen für ein Endlager, wie sich beispielsweise in und um Gorleben zeigte und bis heute zeigt.
Endlagerung radioaktiver Abfälle in Deutschland
Das deutsche Entsorgungskonzept sieht vor, alle Arten radioaktiver Abfälle (aus Kernkraftwerken, Medizin und Technik) in tiefen geologischen Formationen endzulagern. Umstritten ist, ob dies in einem einzigen Endlager oder getrennt für wärmeentwickelnde und nicht oder nur schwach wärmeentwickelnde Abfälle in unterschiedlichen Endlagern geschehen soll. Für wärmeentwickelnde Abfälle (Bestand: 2007 m³ am 31. Dezember 2001, BfS) besteht ein Endlagerbedarf frühestens ab etwa 2030 (die Nachzerfallswärme erfordert einige Jahrzehnte Abkühlung, um zu große Wärmeeinbringung zu vermeiden), für nicht wärmeentwickelnde Abfälle (Bestand: 118.841 m³ am 31. Dezember 2001, BfS) früher.
Weltweit werden Salz-, Ton- und Granitformationen auf ihre Eignung als Endlager untersucht. In Deutschland kommen die Salzstöcke Zwischenahn, Gorleben, Wahn (Hümmling), Gülze-Sumte und Wattekatt in Betracht.
Bei den Tonformationen konzentriert man sich ebenfalls auf norddeutsche Standorte, weil die süddeutschen Formationen entweder in seismisch aktiven Gebieten oder in Karstregionen liegen (Schwäbische Alb), die aufgrund des hohen Wasserzutritts nur bedingt geeignet erscheinen. Im Gegensatz zu den wenig gestörten Graniten Finnlands und Schwedens, die dort im Hinblick auf eine Nutzung als Endlager untersucht werden, sind die in Deutschland auftretenden Formationen in Süddeutschland, Sachsen, Thüringen, und in der Oberpfalz nach Aussagen der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) stärker zerklüftet und damit weniger geeignet. Der Vorteil von Salzformationen ist deren Verformbarkeit, mit denen sie auf mechanische Beanspruchung reagieren und das Endlager gegen die Umgebung abschirmen. Die möglichen Schäden durch eine Radiolyse des Salzes, wie sie von der Ionic Materials Group des Zernike Institute der Universität Groningen um den niederländischen Physiker H.W. den Hartog erzeugt wurden, sind nach Ansicht der Reaktorschutzkommission vernachlässigbar,[8] werden jedoch in der Wissenschaft noch kontrovers diskutiert.[9] Allerdings hat Salz den gravierenden Nachteil, dass es wasserlöslich ist. Bei Zutritt von Wässern besteht die Gefahr, dass das Barrierensystem im Salz versagt und die Radionuklide freigesetzt werden. Tonformationen haben wie Salz den Vorteil der Verformbarkeit. So wird die Uranlagerstätte Cigar Lake in Saskatchewan seit mehr als einer Milliarde Jahre durch Tonschichten von der Umgebung abgeschirmt. Bei tiefen Temperaturen können radioaktive Isotope zudem in den Zwischenschichten der Tonminerale adsorbiert werden. Durch die Wärmeentwicklung beim radioaktiven Zerfall des Atommülls geht diese Fähigkeit allerdings verloren. Dem könnte aber durch eine genügend große Entfernung zwischen den verschiedenen Wärme abstrahlenden Containern vorgebeugt werden. Ein gewisser Nachteil von Tonformationen ist die im Vergleich zu Salz geringere Standfestigkeit.[10] Ein großer Vorteil von Tonstein gegenüber Salz ist seine Nicht-Löslichkeit.
Mit Forschungs- und Entwicklungsarbeiten wurde frühzeitig begonnen. Im Rahmen des zweiten Atomprogramms der Bundesregierung (1963 bis 1967) wurden dann konkrete Schritte zur Realisierung einer Beseitigung der Abfälle unternommen. Im Salzbergwerk Asse führte man Forschungs- und Entwicklungsarbeiten für die Endlagerung durch und lagerte von 1967 bis 1978 im Rahmen von Versuchs- und Demonstrationsprogrammen auch radioaktive Abfälle ein (siehe dazu den Abschnitt Versuchsendlager Asse).
Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) stellte im Januar 2010 einen Plan vor, alle 126.000 Fässer mit radioaktiven und chemotoxischen Abfällen aus der Asse zurückzuholen. Zuvor waren die katastrophalen Standortverhältnisse und jahrelangen Fehleinschätzungen der beteiligten Institutionen bekannt geworden.[11]
Der Salzstock bei Gorleben
In Gorleben wurde von 1979 bis 2000 ein Salzstock auf seine Eignung als Endlagerstätte für alle Arten von radioaktiven Abfällen untersucht. Der Standort wurde vor allem aus politischen und regionalwirtschaftlichen Erwägungen festgelegt. Er gehörte nicht zu den von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe durch Prof. Gerd Lüttig im Auftrag der Kernbrennstoff-Wiederaufbereitungsgesellschaft zwischen 1972 und 1975 für die Lagerung atomarer Reststoffe untersuchten Salzstöcke.[12] Die Erkundung des Salzstockes wurde 2000 auf Veranlassung der damaligen rot-grünen Bundesregierung unterbrochen. Das auf drei bis zehn Jahre angelegte Moratorium sollte zur Klärung konzeptioneller und sicherheitsrelevanter Fragen zur Endlagerung genutzt werden. Eine wichtige Frage ist die, ob das Endlager über mehrere Jahrhunderttausende geologisch sicher ist. So dürfen beispielsweise tektonische Aktivitäten nicht zu einem Eindringen von Grundwasser in den Salzstock führen. Dieses und andere Szenarien können derzeit nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden. Das Moratorium wurde im März 2010 von der nunmehr schwarz-gelben Bundesregierung aufgehoben.[13] Inwieweit die damalige Regierung Kohl auf den Zwischenbericht der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt aus dem Jahr 1983 zur Standortuntersuchung Einfluss nahm, wurde von der schwarz-roten Koalition 2009 geprüft[14] und war Thema eines Untersuchungsausschusses.[15] Den formalen Sofortvollzug zur Wiederaufnahme der Erkundungsarbeiten ordnete das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie am 9. November 2010 an.[16] Die geplante Endlagerung von Atommüll im Gorlebener Salzstock und die damit verbundenen Castor-Transporte sind regelmäßig Anlass für heftige Proteste, Demonstrationen und Blockadeaktionen zehntausender Atomkraftgegner.
Schacht Konrad
Die ehemalige Eisenerzgrube Konrad soll in ein Endlager ("Schacht Konrad") für nicht oder nur schwach wärmeproduzierende radioaktive Abfälle umgebaut werden. Im Jahr 2002 wurde der Planfeststellungsbeschluss erteilt. Gegen die Genehmigung wurde vor Gericht geklagt; die Klage hatte aufschiebende Wirkung. Am 8. März 2006 wies das Oberverwaltungsgericht Lüneburg die Klage ab und ließ gegen diesen Beschluss keine Revision zu. Eine Nichtzulassungsbeschwerde der abgewiesenen Kläger vor dem Bundesverwaltungsgericht wurde endgültig abgewiesen; damit hat das Urteil des Oberverwaltungsgericht Rechtskraft erlangt. Daraufhin hat das zuständige Bundesamt für Strahlenschutz auf Anweisung des Bundesumweltministeriums am 30. Mai 2007 mit den Umrüstarbeiten begonnen. Eine Klage der Stadt Salzgitter vor dem Bundesverfassungsgericht wurde im März 2008 als nicht beschwerdefähig abgewiesen,[17] da das Oberverwaltungsgericht alleine entscheidungsbefugt sei. Die Fertigstellung des Endlagers und der Beginn der Einlagerung wurden im Jahr 2008 für Ende 2013 prognostiziert.[18] Nach Angaben der beauftragten Baufirma Deutsche Gesellschaft zum Bau und Betrieb von Endlagern für Abfallstoffe (DBE) im Jahr 2010 wurde von einer Fertigstellung und Inbetriebnahme nicht vor 2019 ausgegangen.[19]
Morsleben
1979 hatte die DDR mit der Nutzung des stillgelegten Salzbergwerks als Endlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle begonnen. Das Endlager wurde im Zusammenhang mit der deutschen Wiedervereinigung vom Bund übernommen. Bis zur Beendigung des Einlagerungsbetriebs im Jahr 1998 wurden insgesamt rund 37.000 m³ radioaktive Abfälle in Morsleben eingelagert. Derzeit läuft das Genehmigungsverfahren für die Stilllegung.
Versuchsendlager Asse
Im März 1964 wurde das Steinsalzbergwerk Asse II stillgelegt und anschließend von der Bundesregierung erworben. Zwischen 1967 und 1978 wurden im Forschungsbergwerk Asse im Rahmen von Versuchsprogrammen ca. 124.000 Behälter schwachaktiver Abfälle und ca. 1.300 Behälter mittelaktiver Abfälle eingelagert. Am 31. Dezember 1978 wurde die Genehmigung für die Einlagerung radioaktiver Abfälle unwirksam. In den Nachfolgejahren wurden eine Vielzahl von Experimenten für die Endlagerung in Salz durchgeführt.
Schon frühzeitig wurden die kritischen Punkte des Endlagers identifiziert,[20] der Betreiber des Versuchsendlagers und die zuständigen Behörden bestritten sie jedoch. Erst in den 1990er Jahren wurden die Gebirgsdeformationen, die Tragfähigkeitsprobleme des Grubengebäudes und die seit 1988 bekannten Lösungszutritte aus dem Nebengebirge ins Grubengebäude angemessen bewertet. Seitdem wird das Grubengebäude verfüllt, um seine Stabilität zu maximieren und weitere deformationsbedingte Lösungszutritte zu vermeiden. Diese Hoffnung hat sich bisher nicht erfüllt. Seit Anfang 2000 wird versucht, den Nachweis der Langzeitsicherheit für den Abschluss des Betriebes und seine Stilllegung zu erbringen. Dieser Langzeitsicherheitsnachweis ist vor dem Hintergrund der permanenten Lösungszuflüsse und der unzureichenden Standsicherheit des Grubengebäudes bisher nicht gelungen und scheint nach einem Gutachten[21] vom September 2007 nahezu ausgeschlossen. Die zuständigen Ministerien beziehen zur Verbesserung der Sicherheit deshalb seit November 2007[22] in die zu prüfenden Maßnahmen nunmehr auch die Rückholung der mittelradioaktiven Abfälle ein. Die Planungen für den Abschlussbetriebsplan verzögern sich um Jahre; mit einer endgültigen Schließung von Asse ist nicht vor 2017 zu rechnen. Mit dem 1. Januar 2009 ist das Bundesamt für Strahlenschutz neuer Betreiber von Asse geworden. Es löst den alten Betreiber Helmholtz Zentrum München (vormals GSF) ab.
Eine erneute Überprüfung des Inventars zeigt 2010 zusätzlich zu den bisher angenommenen ca. 1.300 weitere 14.800 undeklarierte Fässer, somit insgesamt 16.100 Abfallbehälter mit mittelradioaktivem Müll.[23]
Endlagerung radioaktiver Abfälle in anderen Staaten
Gegenwärtig sind in 19 der 41 Länder, die Kernenergie nutzen, Endlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle in Betrieb[1] Zumeist werden dabei Abfälle mit kurzer Halbwertszeit (< 30 Jahre) in oberflächennahe Kammern in bis zu 10 m Tiefe eingelagert. Nach Beendigung des Einlagerungsbetriebs schließt sich eine ca. 300 Jahre lange Überwachungsphase an, während deren die Nutzung des Geländes normalerweise eingeschränkt ist. In Schweden und Finnland gibt es Endlager in Form von oberflächennahen Felskavernen in Tiefen von etwa 70 bis 100 m unter der Erdoberfläche.
Für hochradioaktive und langlebige Abfälle wird weltweit die Endlagerung in tiefen geologischen Formationen angestrebt. In Yucca Mountain (USA), Olkiluoto (Finnland) und in Forsmark (Schweden) sind entsprechende Endlager konkret geplant. In Forsmark geht man dabei auch von der in Schweden gültigen Prämisse aus, abgebrannte Brennelemente so wenig wie möglich transportieren zu wollen.
Geplante Endlager für verschiedenste Arten radioaktiver Abfälle sowie bestehende Endlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle nennt die folgende (unvollständige) Liste (siehe auch Liste von Kernkraftanlagen):Land Name des Endlagers bzw. Region Abfallklasse Zustand Argentinien Sierra del Medio hochradioaktive Abfälle geplant Bulgarien Nowi Chan schwachradioaktive Abfälle in Betrieb China Kernwaffentestgelände Lop Nor hochradioaktive Abfälle geplant Finnland Loviisa schwach- und mittelradioaktive Abfälle in Betrieb Finnland Olkiluoto schwach- und mittelradioaktive Abfälle (hochradioaktive Abfälle in Bau) in Betrieb Frankreich Bure (Felslabor) mittel- und hochradioaktive Abfälle (reversible Versuchseinrichtung) geplant Frankreich Centre de l’Aube schwach- und mittelradioaktive Abfälle in Betrieb Frankreich Centre de la Manche schwach- und mittelradioaktive Abfälle stillgelegt Vereinigtes Königreich Drigg schwachradioaktive Abfälle in Betrieb Japan Rokkasho schwachradioaktive Abfälle in Betrieb Norwegen Himdalen in Betrieb Schweden SFR Forsmark schwach- und mittelradioaktive Abfälle (hochradioaktive Abfälle in Planung) in Betrieb Schweden Oskarshamn geplant Schweiz Zürich Nord-Ost (Weinland) schwach-, mittel- und hochradioaktive Abfälle in Evaluation (siehe auch unter NAGRA) Schweiz Südranden schwach- und mittelradioaktive Abfälle in Evaluation Schweiz Nördlich Lägern schwach-, mittel- und hochradioaktive Abfälle in Evaluation Schweiz Jura Südfuss schwach- und mittelradioaktive Abfälle in Evaluation Schweiz Wellenberg schwach- und mittelradioaktive Abfälle in Evaluation Schweiz Jura Ost (Bözberg) schwach-, mittel- und hochradioaktive Abfälle in Evaluation Spanien El Cabril schwach- und mittelradioaktive Abfälle in Betrieb Tschechien Bratrství Abfälle mit natürlichen Radionukliden in Betrieb Tschechien Dukovany schwach- und mittelradioaktive Abfälle in Betrieb Tschechien Richard Abfälle mit künstlich erzeugten Radionukliden in Betrieb Ungarn Püspökszilágy schwach- und mittelradioaktive Abfälle in Betrieb[24] Vereinigte Staaten WIPP Transuranabfälle in Betrieb Vereinigte Staaten Yucca Mountain hochradioaktive Abfälle geplant Endlagerung fester konventioneller Abfälle
An die Sicherheit eines Endlagers für besonders schädliche konventionelle Abfälle kann man die gleichen Anforderungen wie für atomare Endlager stellen. Ihre Gefährlichkeit nimmt nicht ab, weil sie keinem radioaktiven Zerfall unterliegen.
Deutschland
In Deutschland existieren an vier Standorten Möglichkeiten, konventionelle Abfälle langzeitsicher von der Biosphäre abzuschließen:
- Herfa-Neurode (Hessen) mit der UTD Herfa-Neurode,
- Heilbronn (Baden-Württemberg),
- Zielitz (Sachsen-Anhalt),
- Untertagedeponie Niederrhein in Borth, Nordrhein-Westfalen,
- Untertagedeponie Niedersachsen in Riedel,
- Untertagedeponie Sondershausen im stillgelegten Kaliwerk Glückauf Sondershausen, Thüringen.
In Herfa-Neurode und Zielitz werden Grubenbaue von Kalibergwerken als Endlager genutzt.
Eingebracht werden können unter anderem folgende Abfälle:
- arsen-, cyanid- oder quecksilberhaltige Abfälle
- Filterstäube aus der Rauchgasreinigung von Haus- und Sondermüllverbrennung (dioxinhaltig)
- PCB-haltige Transformatoren und Kondensatoren
- Abfälle aus der chemischen Industrie
- verfestigte Metallhydridschlämme
Die jährliche Kapazität dieser Lagerstätten beträgt mehrere hunderttausend Tonnen, die bisher eingelagerte Menge an Giftmüll hat die Menge von 2,5 Mio. Tonnen schon überschritten.
Österreich
Die Deponie Rautenweg ist die größte Deponie Österreichs und einzige kommunale Deponie der Stadt Wien.
Endlagerung von Kohlenstoffdioxid
Neben der Endlagerung radioaktiver Abfälle ist zunehmend die Lagerung oder Speicherung von Kohlenstoffdioxid, meist Kohlendioxid genannt, im Gespräch. Inwieweit die bisherigen Konzepte als Endlagerung bezeichnet werden können, ist wissenschaftlich noch unsicher. Im Zuge der Bemühungen um Klimaschutz und der Verminderung des CO2-Ausstoßes bei der Verbrennung von Kohle wird die Möglichkeit einer dauerhaften Lagerung von Kohlenstoffdioxid untersucht. Bergwerkshohlräume oder künstliche Kavernen in Salzstöcken haben hierzu keine ausreichende Kapazität. Auch der Raum in ausgebeuteten Gaslagerstätten scheint in Deutschland zu gering. Zumindest entsteht bei der Stromerzeugung aus Kohle hier neben der Reichweitenproblematik auf der Versorgungsseite ein ebensolches auf der Entsorgungsseite. Die ebenfalls in Erwägung gezogene Endlagerung oder Sequestration in tiefen Aquiferen scheint Umweltprobleme zu beinhalten und steht in Widerspruch zu anderweitiger Nutzung dieser Grundwasserleiter ("Aquifere"), zum Beispiel zur Stromerzeugung aus Geothermie. Die Lagerung in Meeren oder Ozeanen, in der Wassersäule oder im Meeresboden, ist noch ein Forschungsgegenstand, die Lagerung in der Wassersäule derzeit untersagt (siehe: Londoner Konvention von 1972 und OSPAR-Abkommen).[25]
Es gibt einige größere natürliche CO₂-Vorkommen in der Tiefsee, in der Regel nahe bei Hydrothermalfeldern, die je nach vorherrschenden Druck- (Tiefe) und Temperaturverhältnissen große Kohlendioxid-Seen (flüssiges CO₂) oder Lagerstätten (CO₂-Hydrat bzw. "CO₂-Eis") bilden.[26]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ a b Weltweite Aktivitäten zur Errichtung von Endlagern, DBE GmbH
- ↑ Brüssel erzwingt Antwort auf die deutsche Endlagerfrage
- ↑ Eine Tonne abgebrannter Kernbrennstoff soll 500 Gramm Neptunium enthalten; Quelle: Klaus Hoffmann: Kann man Gold machen? Gauner, Gaukler und Gelehrte. Aus der Geschichte der chemischen Elemente. Urania-Verlag, Leipzig, Jena, Berlin 1979, S. 233.
- ↑ Konzeptionelle und sicherheitstechnische Fragen der Endlagerung radioaktiver Abfälle. Wirtsgesteine im Vergleich. Synthesebericht des Bundesamtes für Strahlenschutz, Salzgitter, 4. November 2005, S. 39.
- ↑ Radioactive Waste Disposal Facilities. IAEO, abgerufen am 17. März 2011.
- ↑ Bundesamt für Strahlenschutz (2005): Untersuchung der Gasbildungsmechanismen in einem Endlager für radioaktive Abfälle und der damit verbundenen Auswirkungen auf die Führung des Nachweises der Endlagersicherheit: Abschlussbericht (PDF). bfs.de. Abgerufen am 10. Juli 2011.
- ↑ Gase im Endlager – Stellungnahme des RSK (PDF). rskonline.de (27. Januar 2005). Abgerufen am 10. Juli 2011.
- ↑ Strahlenschäden im Steinsalz
- ↑ Stand der Wissenschaft
- ↑ Deutschlandfunk - Wissenschaft im Brennpunkt - Drum prüfe, wer sich ewig bindet
- ↑ endlager-asse.de
- ↑ Interview mit Prof. Lüttig zum Thema Gorleben mit Frontal21 im April 2010, ZDFmediathek
- ↑ Gorleben wird weiter erkundet: Transparenz und Verlässlichkeit des Entscheidungsprozesses stehen im Vordergrund
- ↑ Pressemitteilung (10. September 2009) des BMU zur Vereinbarung zwischen Kanzleramt, BMU, BMWi und BMBF die Gorleben-Akten zu überprüfen. Die Regierung wurde kurz darauf abgewählt (Bundestagswahl 2009).
- ↑ 1. Untersuchungsausschuss (Gorleben)
- ↑ Endlager Gorleben kann weiter erkundet werden
- ↑ Artikel Schacht Konrad: Stadt nicht beschwerdefähig, Webseite der Stadt Salzgitter mit weiterführenden Belegen
- ↑ Bis zum genehmigten Endlager ein langer Weg. In: Pressemitteilungen. Bundesamt für Strahlenschutz, 15. Mai 2008, abgerufen am 24. März 2011.
- ↑ M. Bauchmüller: Atommüll-Endlager wird nicht rechtzeitig fertig. Atompolitik: Schacht Konrad. sueddeutsche.de, 23. September 2010, abgerufen am 25. März 2011.
- ↑ Atommülldeponie Salzbergwerk Asse II: Gefährdung der Biosphäre durch mangelnde Standsicherheit und das Ersaufen des Grubengebäudes.- Asse-Gruppe, Hans-Helge Jürgens, Braunschweig, Januar 1979
- ↑ Tragfähigkeitsanalyse des Gesamtsystems der Schachtanlage Asse in der Betriebsphase, Instituts für Gebirgsmechanik (IfG), Leipzig 2007 Gutachten des IfG Leipzig und zwei weitere Gutachten zum Download auf der Seite des Helmholtz-Zentrums München
- ↑ Gemeinsame Pressemitteilung mit dem BMBF und dem Niedersächsischen Ministerium für Umwelt (NMU) Pressemitteilung auf der Seite des BMU
- ↑ Müll in der Asse stärker radioaktiv: Inventur offenbart Fehler- taz. September 2010
- ↑ Seit die ungarische Sicherheitsbehörde vor einigen Jahren die Rückholbarkeit der Abfälle angeordnet hat werden die Abfälle nicht mehr mit Zement fixiert. Die Anlage dient nur noch als Zwischenlager. Vgl. DBE GmbH: Weltweite Aktivitäten
- ↑ Londoner Konvention und Protokoll, Internationale Seeschifffahrts-Organisation
- ↑ Ein See flüssigen Kohlendioxids in 1300 Meter Tiefe. Bericht vom Max-Planck-Institut für marine Mikrobiologie
Weblinks
- Dokumentation des WDR aus der Senderreihe Quarks & Co über Endlagerung im Salzstock
- Informationen des Bundesamtes für Strahlenschutz zu Endlagern
- Informationen der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit zur Bewertung von Endlagerkonzepten
- Atommüll-Endlager
- Ionic Materials Group im Zernike Institute der Universität Groningen
Kategorien:- Nukleare Wiederaufarbeitung
- Radioaktiver Abfall
- Abfallwirtschaft
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