- Hochradioaktiver Abfall
-
Hochradioaktive Abfälle (auch engl. „High Active Waste“ – kurz „HAW“) sind innerhalb der Gesamtmenge der radioaktiven Abfälle die Abfälle mit dem höchsten Gehalt an radioaktiven Stoffen und damit auch den höchsten Strahlungswerten. Im Unterschied zu den hochradioaktiven Abfällen gibt es auch die schwachradioaktiven (Low Active Waste – LAW) und die mittelradioaktiven Abfälle (Medium Active Waste – MAW).
Zu den hochradioaktiven Abfällen gehören vor allem die aus dem Kernreaktor entladenen abgebrannten Brennelemente, falls diese nicht wiederaufgearbeitet werden, sowie die bei der Wiederaufarbeitung anfallenden Spaltproduktlösungen, die anschließend verglast werden und als Glaskokillen in die Herkunftsländer zurückgebracht werden.
Der Begriff „Hochradioaktive Abfälle“ wird in den einzelnen Ländern zum Teil unterschiedlich definiert.[1] Die Internationale Atomenergie-Agentur IAEO hat die radioaktiven Abfälle in einer Veröffentlichung aus dem Jahre 1981 folgendermaßen klassifiziert:[2][3]
- Hochradioaktive Abfälle (> 1014 Bq pro m³):
- Hochradioaktive Flüssigkeiten, die hauptsächlich Spaltprodukte und einige Actinoide enthalten und die bei der Wiederaufarbeitung von den Kernbrennstoffen abgetrennt werden.
- Jede andere Art von Abfällen, die aufgrund ihres hohen Aktivitätsinventars eine signifikante Zerfallswärme erzeugen.
- Abgebrannte Brennelemente, wenn diese als Abfall deklariert werden.
- Mittelradioaktive Abfälle (1010 bis <1015 Bq pro m³):
- Abfälle, die aufgrund ihres Aktivitätsgehalts Abschirmmaßnahmen bei der Handhabung erfordern, bei denen aber kaum oder gar keine Kühlung erforderlich ist.
- Schwachradioaktive Abfälle (<1011 Bq pro m³):
- Abfälle, die aufgrund ihres geringen Aktivitätsgehalts keine Abschirmung bei der Handhabung oder beim Transport erfordern.
Innerhalb der mittelradioaktiven und schwachradioaktiven Abfälle unterschied die IAEO außerdem noch zwischen kurzlebigen und langlebigen Abfällen.
Typische Aktivätskonzentrationen für HAW liegen in der Größenordnung von 5 · 1016 bis 5 · 1017 Bequerel pro m³, was einer Wärmeerzeugung von 2 bis 20 Kilowatt pro m³ entspricht.
Quellen
Kategorien:- Nukleare Wiederaufarbeitung
- Radioaktiver Abfall
- Hochradioaktive Abfälle (> 1014 Bq pro m³):
Wikimedia Foundation.