Burg Einsiedlerstein

Burg Einsiedlerstein
Einsiedlerstein 1831
Einsiedlerstein

Die Felsenburg Sloup (deutsch: Einsiedlerstein) ist die bedeutendste Felsenburg in Nordböhmen (Tschechien). Sie wurde in einen alleinstehenden Sandsteinfelsen gebaut, welcher sich 40 Meter über dem Talboden inmitten der Gemeinde Sloup v Čechách (Bürgstein) erhebt. Der Burgfelsen ist der größte freistehende Fels in der Bürgstein-Schwoikaer Schweiz.

Geschichte

Die Burg stammt vermutlich aus dem späten 13. Jahrhundert als sie durch die Herrschaft der Ronauer zum Schutz der Leipaer Straße errichtet wurde und der Name leitet sich vermutlich von "Birkenstein" ab. Im 14. Jh. wird sie dann Eigentum der Berka von der Duba, denen sie bis zum Jahr 1412 gehört. Danach ist sie kurzzeitig im Besitz eines Hanus Welfl aus Varnsdorf. Während der Hussitenzeit ermächtigt sich der böhmische Edelmann Mikeš Pancíř ihrer. Er muss sich im Jahr 1445 dem Herr des Sechsstädtebund geschlagen geben, nachdem er mehrere Beutezüge gegen die Oberlausitz geführt hat. Seine Söhne verkaufen 1471 die Burg erneut an die Berka von der Duba. Nachdem Adam Berka 1607 gestorben war vermählte sich seine Witwe Anna wieder. Die Felsenburg ging in den Besitz des aus Meißen stammenden Johann Abraham von Saalhausen über, dessen Bruder Wolf sie später übernahm. Nach der Schlacht am Weißen Berg (8. Nov. 1620) musste Wolf von Saalhausen Böhmen verlassen, da er und sein Bruder den katholischen Habsburgern feindschaftlich gegenüber standen. Seit 1596 war die Burg unbewohnt und im Jahre 1639 wurde sie während der Herrschaft des Zdenek Lev Libštejnský von den Schweden in Brand geschossen.

Ab dem Jahr 1690 wurde die Burg unter Graf Ferdinand Hroznata von Kokořovský zur Einsiedelei. Bis 1785 wurde die Burg Wohnstätte von Eremiten, welche die Höhlen, Tunnel und Hallen im Felsen bedeutend erweiterten und umbauten. Daraus leitet sich auch der heute gebräuchliche Name Einsiedlerstein ab. Die 6 Namen von Einsiedlern die hier weilten waren:

  • Konstantin (Baumeister, wahrscheinlich stammten von ihm die baulichen Veränd.),
  • Wenzel/Vaclav (Maler, Bruder des Konstantin),
  • Jakob Borovanský,
  • Anton Hölzel (ab 1720),
  • Samuel Görner (Glaslinsenschleifer, ab 1735) und
  • Anton Müller (Weber, aus Reichstadt/Zákupy stammend).

Im Jahre 1785 hob Kaiser Josef II. die Einsiedelei auf.

Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Burganlage für die Öffentlichkeit zugängig gemacht.

Weblinks

Literatur

  • Andreas Bültemeier: Wanderungen - Lausitzer Gebirge und Böhmisches Niederland; Oberlausitzer Verlag, 2002, ISBN 3-933827-29-9

50.73555555555614.5805555555567Koordinaten: 50° 44′ 8″ N, 14° 34′ 50″ O


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