Burg Häme

Burg Häme

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Burg Häme
Burg Häme im Winter

Burg Häme im Winter

Alternativname(n): Hämeen linna (Finnisch),
Tavastehus slott (Schwedisch)
Entstehungszeit: um 1260
Burgentyp: Niederungsburg, Ortslage
Erhaltungszustand: Erhalten
Ständische Stellung: Reichsburg
Bauweise: Backstein
Ort: Hämeenlinna
Geographische Lage 61° 0′ 12″ N, 24° 27′ 34,9″ O61.00333333333324.459694444444Koordinaten: 61° 0′ 12″ N, 24° 27′ 34,9″ O
Burg Häme (Finnland)
Burg Häme

Die Burg Häme ist eine Burg in Hämeenlinna (schwedisch Tavastehus), Finnland. Sie ist eines der wenigen Beispiele mittelalterlicher Backsteingotik in Finnland.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Die Burg steht an der Küste des Vanajavesi-Sees im Stadtzentrum auf einem steil ansteigenden Moränenhügel. Die Burg stand ursprünglich auf einer Insel. Sie ist von einer großzügigen Grünfläche umgeben.

Geschichte

In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts unternahmen die Schweden unter Birger Jarl mehrere Kreuzzüge nach Finnland. Um die Ergebnisse dieses Kreuzzuges zu sichern, wurde die Burg von Häme erbaut. Die erste urkundliche Erwähnung der Burg datiert von 1308.

Wahrscheinlich war die Burg, gemeinsam mit der 10 km entfernten Burg Hakoinen sowie der Burg Wyborg (Wyborg) und der Burg Turku Teil eines großen Bauprogramms, mit dem die Folkunger die schwedische Herrschaft über Finnland stärken wollten.

Burg Häme von Westen. Illustration aus Suecia antiqua et hodierna (1710)

Burg Häme entwickelte sich vom einfachen Kastell (ca. 1260) über eine Feldsteinburg (ca. 1270) zur Backsteinburg (ca. 1300-1450). Die Ecktürme wurden etwa 1480 - 1520 errichtet. Burg Häme war Sitz der Verwaltung der Region Häme.

Unter der Regierung von Gustav I. Wasa wurde die Burg modernisiert und zur Artilleriefestung ausgebaut. Im Jahr 1634 wurde die Verwaltung nach Helsinki verlegt. Damit verlor die Burg ihre Bedeutung. Bei einem Besuch der Burg im Jahr 1639 ordnete Per Brahe die Gründung der Stadt Hämeenlinna, nördlich der Burg, an.

Im nordischen Krieg wurde die Burg 1711 kampflos den anrückenden russischen Truppen übergeben. Nach dem Krieg wurde die Burg in den 1720er Jahren zur zentralen Kornkammer der Armee umgebaut und neben der Burg das Staatsbackhaus errichtet. Im Russisch-Schwedischem Krieg wurde die Burg am 8. März 1808 von russischen Truppen kampflos übernommen. Die russischen Truppen begannen die Burg wieder zur Verteidigungsanlage auszubauen. Mit dem Friedensschluss fiel die Burg wieder an Schweden, das die begonnenen Bauarbeiten fortführte.

Im Jahr 1837 wurde in der Burg ein Gefängnis eingerichtet. Hierfür wurde die Burg umgebaut, auch das Umfeld der Burg wurde stark verändert. Die Verteidigungswälle aus dem 18. Jahrhundert wurden eingeebnet. Im Jahr 1871 wurde das neue Gebäude des Zentralgefängnisses neben der Burg errichtet. Das Gefängnis bestand bis 1953.

Beschreibung

Rechnungsbücher der Burgverwaltung sind ab dem Jahr 1539 erhalten. Aussagen über den früheren Bauzustand basieren auf archäologischen Untersuchungen.

Kastell (um 1260)

Das ursprüngliche Kastell bestand aus einer im Quadrat angelegten Ringmauer und drei Ecktürmen. Die Seitenlänge betrug 33 m, die Höhe 7 m. Das Kastell verfügte über einen Brunnen.

Feldsteinburg (um 1270)

Nachdem die Burg Hakoinen zu Gunsten der Burg Häme aufgegeben wurde, wurde das Kastell zur Burg ausgebaut. Zwischen die vorhandenen Ecktürme wurden Steingebäude errichtet. Es entstand ein Innenhof mit den Abmessungen von 13 bis 14 m. Die Räume dieser Bauepoche bilden immer noch den Kern der Burg.

Backsteinburg (ab 1300)

Um die Verteidigung der Burg zu verbessern, wurde ab 1300 der Hahnenturm errichtet. Dieser diente auch als Wohnturm. Er war das erste Bauelement aus Backstein. Auch für die Aufstockung der Burg wurden Backsteine verwendet. Es zeigen sich deutliche bauliche Gemeinsamkeiten mit Burgen in Mecklenburg. Diese sind vor allem in der Ornamentik vorhanden.

Die Außenmauer der Burg
Fenster in der Außenmauer

Die letzte mittelalterliche Bauphase begann ab 1480. Anlass war der Einsturz der Nordecke. Die Fundamente der Feldsteinburg hatten die Belastung nicht mehr ausgehalten. Neben dem Wiederaufbau der Nordecke wurde auch der Nordwesttrakt umgestaltet und die übrigen Ecktürme verstärkt und aufgestockt.

Von 1539 bis 1570 wurde die Burg auf Anweisung von Gustav I. Wasa erweitert. Es wurden Kanonentürme errichtet, die äußeren Verteidigungsanlagen und die Wirtschaftsgebäude in Stand gesetzt. 1599 zerstört eine Pulverexplosion den Südturm, das anschließende Feuer vernichtet alle Holzbauwerke in der Burg. In den Jahren 1606 - 1611 folgt der Wiederaufbau der Burg.

Am 5. Juni 1659 beschädigte ein Feuer erneut die Burg. Die Burg wurde jedoch umgehend renoviert.

Die Ringmauer hatte nach dieser Ausbauphase eine Höhe von 8 m und eine Stärke von 1,5 m erreicht.

Heutige Nutzung

Ab dem Jahr 1956 wurde die Burg renoviert. Hierbei wurde das Ziel verfolgt, die mittelalterliche Burg wieder hervorzuheben. Im Jahr 1979 wurde die Burg zu einem Museum. Im Gebäude des Zentralgefängnisses ist das Historische Museum von Hämeenlinna eingerichtet.

Literatur

  • Elias Härö, Vilma Vaikonpää: Die Burg Hämeenlinna. Nationalamt für Antiquitäten, Finnland, Helsinki 1982, ISBN 951-9074-71-6

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Burg Häme – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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