Burg Straußberg

Burg Straußberg
Staußberg
Burg Straußberg - Hof der Kernburg, Blick zur Burgküche

Burg Straußberg - Hof der Kernburg, Blick zur Burgküche

Entstehungszeit: um 1200
Burgentyp: Höhenburg, Spornlage
Erhaltungszustand: Ruine
Ständische Stellung: Ministeriale
Ort: Sondershausen-Straußberg
Geographische Lage 51° 23′ 19″ N, 10° 44′ 42″ O51.38861111111110.745390Koordinaten: 51° 23′ 19″ N, 10° 44′ 42″ O
Höhe: 390 m ü. NN
Staußberg (Thüringen)
Staußberg
Bergfried
Kernburg, Ringmauer

Burg Straußberg ist eine Burganlage in Sondershausener Ortsteil Straußberg im Kyffhäuserkreis in Thüringen. Der Bergfried ist besteigbar, die Gebäude sind offensichtlich erst in den letzten 50 Jahren zu Ruinen geworden. Ein engagierter Verein bemüht sich unter fachkundiger Anleitung um die Wiederherstellung der Burg. Die bisher erzielten Ergebnisse der Restaurierung können sich sehen lassen.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Die Burg steht auf einem Bergsporn unmittelbar in Straußberg.

Geschichte

Die Burg entstand um 1200 als Ministerialensitz, möglicherweise als die Landgrafen von Thüringen Besitz von Gebieten ergriffen haben, die mit der Ächtung Heinrich des Löwen frei geworden waren. Stilistisch ist der Bergfried mit dem Bergfried der Ebersburg (Harz) verwandt, der bald nach 1180 errichtet wurde. Eine erste urkundliche Erwähnung fand sie 1267, als der Truchsess des Landgrafen, Berthold von Schlotheim auf der Burg urkundete. Von 1285 bis 1316 urkundeten die Kämmerer von Mühlhausen dort. Seit 1318 war die Burg im Besitz der Grafen von Hohnstein. Durch Erbfall ging sie 1356 an die Grafen von Schwarzburg. Es wird vermutet, dass die gotischen Bauten durch die Grafen errichtet wurden. Der Palas verfügt über sonst im Burgenbau nicht übliche spitzbögige Arkaden. Gleichartige Arkaden sind auf der benachbarten Arnsburg vorhanden, die ebenfalls schwarzburgisches Eigentum war.

1421 trugen die Grafen die Herrschaft dem Erzbischof von Mainz zum Lehen auf. Das ist sicher im Zusammenhang mit Auseinandersetzungen mit dem Landgrafen von Thüringen zu sehen, die versuchten, reichsunmittelbare Herrschaften in ihre Lehnsabhängigkeit zu bringen.

1465–1548 war die Herrschaft an die Herren von Tütcheroda verpfändet. Nach der Auslösung machte Graf Wilhelm von Schwarzburg die Burg 1552–1598 zu seiner Residenz. Bei baulichen Veränderungen 1581 unter seiner Herrschaft entstanden Burgküche und Torhaus. Nach Wilhelms Tod wurde die Herrschaft zu einer Domäne. Die Burg diente fortan nur noch als Getreidespeicher. Der Einbau von Stützpfeilern in einigen Gewölben erfolgte in dieser Zeit.

Seit den 1950er Jahren war die Burg dem Verfall ausgesetzt. Erst seit 1990 werden durch den örtlichen Verein bauerhaltende Maßnahmen durchgeführt. Berühmt ist die fast vollständig rekonstruierte Lanzensammlung (Spitz-, Dick-, Krumm- und Lance-Lanzen).

Anlage

Die Burganlage ist von außen frei zugänglich. Eine Besichtigung der Gebäude ist über den örtlichen Burgverein möglich.

Anfahrt

Auf der A 38 bis Abfahrt Nordhausen fahren. Auf der B 4 zirka 7 km in südliche Richtung bis zum Abzweig nach Hain/Kleinfurra weiterfahren. Dort rechts nach Hain abbiegen. Der Straße bis Straußberg folgen. In der Ortsmitte rechts auf den Burghof einbiegen.

Literatur

  • Thomas Bienert: «Schernberg, OT Straußberg - Burgruine Straußberg» - Mittelalterliche Burgen in Thüringen. Wartberg Verlag, Gudensberg-Gleichen 2000, ISBN 3-86134-631-1, S. 159–160.
  • Michael Köhler: «Straußberg» - Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze. Jenzig-Verlag, Jena 2001, ISBN 3-910141-43-9, S. 241.
  • Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Thüringen. Deutscher Kunstverlag 1998, ISBN 3-42203-095-6

Weblinks


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