- Lanze
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Lanze Angaben Waffenart: Stangenwaffe Bezeichnungen: Sponton, Spieß Verwendung: Kriegswaffe Entstehungszeit: ca. 15. Jh. Einsatzzeit: ca. 15. Jh. - 20. Jh. Ursprungsregion/
Urheber:Italien Verbreitung: Europa Gesamtlänge: ca. 250 cm - 300 cm Griffstück: Holz, Leder, Metall Besonderheiten: verschiedene Ausstattungen und Klingengrößen und Formen Listen zum Thema Eine Lanze ist eine als Stichwaffe konzipierte Stangenwaffe, die im Normalfall über eine Spitze verfügt. Ebenso werden darunter von der Kavallerie verwendete Spieße verstanden. Die Gesamtlänge beträgt meist zwischen zwei und dreieinhalb Meter, spezielle Lanzentypen erreichen aber eine Länge von bis zu acht Metern. Der Schaft ist aus Holz oder in neuerer Zeit meist aus Stahlrohr gefertigt.
Inhaltsverzeichnis
Begriffsklärung
Der Begriff leitet sich von dem lateinischen Wort lancea ab, das für den leichten Wurfspeer der römischen Hilfstruppen (auxiliares) verwendet wurde. Durch einen Bedeutungswandel im Laufe der Zeit ist die Verwendung des Begriffs nicht einheitlich. Ab dem 15. Jahrhundert wurde der Begriff für schwere Speere verwendet, die der Kavallerie als Stichwaffen dienten. Seit dieser Zeit werden mit dem Begriff auch von Fußtruppen als Stichwaffen geführte Spieße oder Speere, wie sie bereits in der Antike von der Infanterie geführt wurden (z. B. von Hopliten oder römischen Legionären), als Lanze bezeichnet. Da „Lanze“ gehobener klingt als „Spieß“ oder „Pike“, wird bei Übersetzungen klassischer Texte meist, wenn von Speeren als Stichwaffe der Fußkämpfer oder Jäger die Rede ist, der Begriff „Lanze“ verwendet.
Nach heutiger Terminologie ist die Lanze die Stichwaffe des Reiters, der Spieß die Stichwaffe des Kämpfers zu Fuß und der Speer die Wurfwaffe. Ausschließlich stumpfe Lanzen, wie die beim Tjost verwendeten stumpfen Rennspieße, zählen zu den Stoßwaffen.
Lanze als Symbol
Im Mythos sind die Lanzen, die die Helden führen, zuweilen mit besonderer Bedeutung versehen: So besitzt Achilleus eine Lanze, die bereits seinem Vater Peleus gehört hat und die außer Achilleus keiner der vor Troja kämpfenden Helden schwingen kann (Ilias XVI, 140ff.; XIX, 387ff.).
Geschichte
Nachdem die Europäer die Technik des Steigbügels im frühen Mittelalter von den Awaren übernommen hatten, wurde die Reiterlanze endgültig zur Hauptwaffe der schweren Kavallerie im aufgesessenen Kampf, angefangen von dem Ritterheer Karls des Großen bis zu den Husaren und den Kürassieren, deren Zeit erst im Ersten Weltkrieg endete.
Die leichte Reiterei (z. B. Chevauleger) war üblicherweise nur mit einem Karabiner und einem Säbel bewaffnet, bekam aber um 1890 auch Lanzen. Diese hatten zu diesem Zeitpunkt eine Länge von 3,15 m, wogen nur zwei bis drei Kilogramm und waren aus Stahlrohr gefertigt.
Bei einer geschlossenen Reiterattacke diente der Säbel (auf der linken Seite) zur Abwehr der feindlichen Lanze. Die Lanze wurde noch bis ins 20. Jahrhundert eingesetzt. In der britischen Armee und in der deutschen Reichswehr wurde die Lanze als offizielle Gefechtswaffe erst 1927 abgeschafft.
Formen
- Sarmatischer und spätrömischer Contus
- Flügellanze, die Form der Heiligen Lanze
- Rennspieß, Stoßwaffe mittelalterlicher Reiter und Landsknechte
- Als Hauptwaffe der Ulanen mit Dreikantklinge und Auflaufbremse (in Form eines Knebels oder einer Kugel)
- Als Seitenwaffe für Offiziere und Unteroffiziere im Gefecht bis ins 18. Jahrhundert hinein
- Turnierlanze mit Krönig zur Übung oder zum Turnier (Tjost)
Weblinks
Commons: Lanzen – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Lanze
- Waffe (Mittelalter)
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