Burgruine Oberwallsee

Burgruine Oberwallsee
Burgruine Oberwallsee
Burg Oberwallsee um 1674, Stich von G.M.Vischer

Burg Oberwallsee um 1674, Stich von G.M.Vischer

Entstehungszeit: 1364
Burgentyp: Höhenburg
Erhaltungszustand: Ruine
Bauweise: Bruchsteinmauerwerk
Ort: Feldkirchen an der Donau
Geographische Lage 48° 22′ 6″ N, 14° 3′ 34″ O48.36833333333314.059444444444365Koordinaten: 48° 22′ 6″ N, 14° 3′ 34″ O
Höhe: 365 m ü. A.
Burgruine Oberwallsee (Oberösterreich)
Burgruine Oberwallsee

Die Burgruine Oberwallsee liegt oberhalb des Pesenbachtals im Ortsteil Bad Mühllacken der Gemeinde Feldkirchen im Bezirk Urfahr-Umgebung im Mühlviertel in Oberösterreich. Die Burg wurde zwischen 1364 und 1386 errichtet und 1600 in ein Schloss umgebaut. Nach 1750 wurde die Burg dem Verfall preisgegeben, ab 1958 wurden Teile kurzzeitig bewohnt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Am 30. Oktober 1364 erhielt Eberhard von Wallsee als Landeshauptmann ob der Enns die Genehmigung auf dem Klausberg eine Burg zu errichten. Der Grund gehörte zur Herrschaft Freudenstein, die ebenfalls im Besitz der Familie war. Der Bau war 1386 vollendet und wurde Oberwallsee genannt, nachdem in Niederösterreich bereits die Veste Niederwallsee, ebenfalls in Familienbesitz, bestand. Herzog Albrecht V. verlieh 1415 die Blutgerichtsbarkeit. Im Jahr 1483 starb der letzte Wallseer in Mannesstamm.

Durch Erbschaft kam die Burg in Besitz der Schaunberger. Um 1500 übergaben die Schaunberger die Burg an den Pfleger Christoph den Cammerer, 1540 an Kaspar Neuhauser. Nach dem Aussterben der Schaunberger (1559) kam sie in Besitz des Kaisers Ferdinand I.. Als Pfleger wurde Hans Hofmann von Grünpichl mit Oberwallsee belehnt, danach Pankraz Schmiedtauer. Um 1600 ließ Jobst Schmiedtauer die Burg in ein Schloss umbauen und erweiterte die Gebäude im Renaissancestil. 1625 mussten die protestantischen Schmiedtauer das Schloss hergeben und Fürst Hans Ulrich von Eggenberg erhielt Oberwallsee.

1717 erhielt Gundaker Thomas Starhemberg die Herrschaft Oberwallsee verliehen. Im 18. Jahrhundert wurde die Herrschaft mit Eschelberg verbunden. Das Schloss wurde von nun an von Handwerkern und Kleinhäusler genutzt, in das Bauwerk wurde nicht investiert. Dadurch begann das Schloss zu verfallen. 1931 musste Ernst Rüdiger II. Fürst Starhemberg die Burg verkaufen. 1958 kam die Ruine in Besitz der Familie Prokisch-Frank. Daraufhin wurden einige Wohngebäude der Vorburg wieder Instand gesetzt und bei der Hauptburg die nötigsten Sicherungsarbeiten gemacht. Nach den 1980er Jahren wurde die Ruine wieder dem Verfall Preis gegeben.

Bau

Die Burg steht auf dem bewaldeten Klausberg, die Vorburg hat eine Größe von 2857 Quadratmeter, die Hauptburg ist 1443 Quadratmeter groß. Die Burg ist von einer Ringmauer umgeben die mehr als zwei Meter stark ist. Vom Torturm gelangt man in den Vorhof, der zwölf Meter höher liegt. Vor dem Burgtor lag ein Graben mit einer Holzbrücke. Die Ruine der dreigeschossigen Hauptburg hat überdimensionale Fenster, die keinerlei Verteidigungsfunktion hatten. Die Mauer besteht aus Bruchsteinmauerwerk. Von einem Bergfried ist heute nichts mehr erhalten, er stand im Norden, wie die ersten Zeichnungen der Burg im 17. Jahrhundert zeigen.

Die Innenräume waren mit offenen Kaminen ausgestattet und der einzig gut erhaltene Wohnbau ist das Hausstöckl der Vorburg, das im 20. Jahrhundert noch als Wohnhaus diente. Die Kapelle ist dem Heiligen Pankratius geweiht und ist ebenfalls eine Ruine.

Siehe auch

Literatur

  • Oskar Hille: Burgen und Schlösser von Oberösterreich, Wilhelm Ennsthaler, 2. Auflage 1992, Steyr, ISBN 3-850683-230, o.S.

Weblink


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