Burgruine Rottenegg

Burgruine Rottenegg
Burgruine Rottenegg
Burg Rottenegg um 1674, Stich von G.M.Vischer

Burg Rottenegg um 1674, Stich von G.M.Vischer

Entstehungszeit: vor 1300
Burgentyp: Höhenburg
Erhaltungszustand: Ruine
Ort: Sankt Gotthard im Mühlkreis
Geographische Lage 48° 22′ 9″ N, 14° 8′ 23″ O48.36916666666714.139722222222310Koordinaten: 48° 22′ 9″ N, 14° 8′ 23″ O
Höhe: 310 m ü. A.
Burgruine Rottenegg (Oberösterreich)
Burgruine Rottenegg

Die Burgruine Rottenegg liegt auf einer Anhöhe im Ortsteil Rottenegg der Gemeinde Sankt Gotthard im Bezirk Urfahr-Umgebung im Mühlviertel in Oberösterreich. Die Burg wurde im 13. Jahrhundert zum ersten Mal urkundlich erwähnt und ist heute in Privatbesitz.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Die Ruine der kleinen, ehemaligen Höhenburg liegt auf der vorgeschobenen Felsnase eines steilen Hügels nahe dem Ortskern von Rottenegg am Zusammenfluss von Kleiner und Großer Rodl in 310 m ü. A. Seehöhe.

Name

Der Namensteil mhd. rôt (= rot) deutet möglicherweise auf eine Färbung des dortigen Gesteins hin, könnte sich jedoch auch auf die Farbe des ehemaligen Gebäudeanstrichs beziehen. Mhd. egge, eck (=Ecke) beschreibt eine vorspringende, seitlich abfallende Geländekante. Die im Mittelalter gebräuchliche dativische Verwendung von Ortsnamen führte zum heutigen zusammengezogenen Ortsnamen, für den sich die Schreibung mit Doppel-t etablierte: (zum) roten Eck – Rottenegg

Beschreibung

Erhalten sind heute fast nur mehr die Außenmauern des Palas an der ehemaligen Nordseite der Burg. Das einst dreigeschoßige Gebäude besitzt keine Zwischendecken mehr und lässt an den Innenwänden noch Reste von Stuck und Fresken erkennen. Vom einstigen Bergfried an der Ringmauer sowie den Wirtschaftsgebäuden zeugen noch vereinzelt Mauerreste. Der ehemalige Torbau ist hingegen gut erhalten und wird heute noch bewohnt.

Geschichte

Jahr Urkundliche
Bezeichnung[1]
1242 Rotenekk
1285 Rotenekk
1378 Rotenekk

Als erste bekannte Besitzer von Burg Rottenegg treten am 25. Juli 1285 die Brüder Chunrat und Sighart die Biber von Rotenek auf. Die männliche Linie des Rottenegger Familienzweiges der Piber starb mit Otto II. aus. Dessen Tochter Dietmut ehelichte Herrmann von Landenberg, in dessen Besitz die Burg überging. Danach wechselten die Besitzer bzw. Lehensinhaber noch mehrmals: 1375 ging die Burg an die Herren von Walsee, 1377 an Rudolf Neundling (Lehen), nach dem Aussterben der Walseer an die Habsburger (Besitz), 1489 an Balthasar Neundlinger (Lehen), 1494 an die Familie Greisenecker. Im 16. Jahrhundert wurde die Burg von den Gingern neu gebaut, 1586 kam sie an die Familie Künast, wenige Jahre später an Christoph Artstetter von Wartberg. Im Jahr 1600 wurde die Burg in ein Schloss umgebaut. 1606 kam das Schloss an Jobst Schmidtauer von Oberwallsee, 1712 an die Starhemberger.

Die Herrschaft Rottenegg wurde zur Zeit des starhembergischen Besitzes mit der Herrschaft Eschelberg vereinigt. Die Burg wurde deshalb noch Anfang des 18. Jahrhunderts vom Personal verlassen und dem Verfall preisgegeben. Seit 1936 ist die Anlage im Besitz der Familie Plakolm.

Im Jahr 1712 wurde die zum Schlösschen umgestaltete Anlage wie folgt beschrieben: Erstlichen wird das wohlerbaute Schloß, eine halbe Meil von der Donau nächst Ottensheim an einem sehr lustigen ganz annehmlichen Ort gelegen, welches nit allein in 3 Garn höch mit annehmlichen Zimmern, einen grossen Saal, schönen großen Kapellen und Gewölbern, sondern auch mit guten in Stein gehauenen Kellern; worin man wenigst in die 2000 Eimer allerlei Getränk legen kann, wie auch mit einem absonderlich gleich an das Schloß gebauten Stöckl versehen, samt […] wohl erbauten Bräuhaus und ebenfalls wohlerbauten Meierhof mit gemauerten großen Pferd- und s. v. Viehställen.[2]

Siehe auch

Literatur

  • Herbert E. Baumert und Georg Grüll: Burgen und Schlösser in Oberösterreich. Band 1: Mühlviertel und Linz. Wien 1988, S. 84f.
  • Oskar Hille: Burgen und Schlösser von Oberösterreich, Wilhelm Ennsthaler, 2. Auflage 1992, Steyr, ISBN 3850683230
  • Konrad Schiffmann: Historisches Ortsnamen-Lexikon des Landes Oberösterreich. München ua.: Oldenbourg 1935.

Einzelnachweise

  1. Schiffmann, Ortsnamenlexikon.
  2. Baumert, Burgen, S. 85.

Weblink


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