Burschenschaft Rheno-Germania

Burschenschaft Rheno-Germania

Die Burschenschaft Rheno-Germania Bonn ist eine nicht-schlagende Studentenverbindung in Bonn. Sie gehört dem Kartell christlicher Burschenschaften im Schwarzburgbund an. Die Farben der Burschenschaft sind schwarz-rot-gold auf weißem Grund. Ihr Wahlspruch lautet Gott, Freiheit, Vaterland. Die Burschenschaft Rheno-Germania wurde am 22. Februar 1904 in bewusster Anlehnung an die erloschene Burschenschaft Germania Bonn (1860 bis 1867) gegründet.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte der Burschenschaft Germania Bonn

Vorgeschichte

Im Jahre 1860 trat die Mehrheit der Mitglieder aus dem Bonner Wingolf nach Streitigkeiten über das Prinzip aus und gründete eine Burschenschaft Germania mit dem Wahlspruch: „Gott, Freiheit, Vaterland“. Auch diese Germania begehrte zunächst Mitglied im Wingolfsbund zu werden, weshalb sie ihren Sprecher zu dessen Wartburgfest entsandte. Dort wurde das Aufnahmegesuch jedoch zurückgewiesen. Auch der Versuch der Germania, die Philister für sich zu gewinnen, scheiterte. Kein Philister des Bonner Wingolf erkannte die neue Verbindung an. Daraufhin löste sich die Verbindung vom Wingolfsbund und legte die Farben schwarz-rot-gold auf weißem Grund an.[2] [3]

Die Burschenschaft Germania kämpfte von Anbeginn mit Mitgliedermangel und ging schon im WS 1866/1867 wieder ein.[4]

Die Gründung als freie Burschenschaft Rheno-Germania

Zu Beginn des Wintersemesters 1903/1904 fanden sich in Bonn Mitglieder der Schwarzburgverbindungen Germania Göttingen, Tuiskonia Halle, Nicaria Tübingen, Frankonia Marburg und Salingia Berlin ein. Sie verfolgten das Ziel, endlich auch in Bonn eine Schwarzburgverbindung zu gründen.[5] Überlegungen, die ehemals bestehende Burschenschaft Germania wieder zu gründen, verwarf man zunächst, weil diese ein „tragisches Ende“ gefunden und 37 Jahre zuvor aufgelöst worden war. Etwas völlig neues sollte es deshalb werden. So gründete man am 21. November 1903 zunächst eine Schwarzburgvereinigung (SBV) [6]

Nachdem man jedoch in Erfahrung gebracht hatte, dass Burschenschaft Alemannia Leipzig Bemühungen anstellte, die alte Burschenschaft Germania Bonn wieder zu beleben, änderte man die Strategie um die Gründung einer weiteren christlichen Studentenverbindung neben dem Bonner Wingolf zu verhindern und beschloss am 4. Dezember 1903 seinerseits an die alte Burschenschaft Germania wieder anzuknüpfen. Weil es inzwischen bereits eine Turnerschaft Germania gab, benannte man sich zur Unterscheidung SBV. Rheno-Germania. Die Gründung wurde am 11. Dezember 1903 mit einer Festkneipe gefeiert.[7]

Im weiteren wurden die Philister der alten Burschenschaft Germania von der Absicht in Kennnis gesetzt, die Burschenschaft wieder zu gründen. Küster[8] nennt im weiteren fünf alte Germanen, die die „ersten waren, die ihren Anschluss an die Neugründung vollzogen“.

Im Universitätsarchiv fand man die alten Statuten der Burschenschaft Germania, die man weitgehend übernahm, wie auch deren Farben und den Wahlspruch Gott, Freiheit, Vaterland. Nur die weiße Mütze ersetzte man durch eine rote. Die offizielle Gründung als Burschenschaft Rheno- Germania erfolgte dann am 22. Februar 1904. In Abgrenzung zu den Burschenschaften in der Deutschen Burschenschaft musste sie sich auf Grund eines vom Rektor und vom Universitätsrichter iniziierten Vergleiches „freie“ Burschenschaft Rheno-Germania nennen. [9]. Die Burschenschaft Rheno-Germania betrachtet unter Berufung auf die von 1860 bis 1867 bestehende frühere Burschenschaft Germania, den 19. Mai 1860 als eigentliches Gründungsdatum und bezeichnet sich daraus resultierend als zweitälteste nichtschlagende Burschenschaft Deutschlands.

Bekannte Persönlichkeiten

Gedruckte Quellen

Rheno-Germania Bonn:

  • 125 Jahre Burschenschaft im SB Rheno-Germania (1860-1985), Bonn 1985
  • Bericht über die Rhg.-Nm.-Philister erstattet von Albert Peiseler, Bonn 1949
  • Küster: Die freie Burschenschaft Rheno-Germania (1904 bis1910) in Schwarzburgblätter 1910, S131 ff
  • Mörchen: Die Germania in Bonn und der erste Dreibund, in: Dreißigjährige Geschichte der Verbindung Tuiskonia zu Halle a. S, : 1856 - 1886. Als Ms. gedr., Leipzig: Kamm & Seemann, 1888, S.74-81.
  • Richter, Hermann: Aus den Tagen der alten Bonner Burschenschaft Germania 1860-67, in: Blätter a. d. Schwarzburgbund 1, 1910 (H. 4), S. 123.
  • Waitz, Hans: Geschichte des Wingolfs (aus den Quellen mitgeteilt und dargestellt), 3. Aufl., Darmstadt (u.a.) 1926.
  • Keller in Waitz: Geschichte der Wingolfsverbindungen, Bonner Wingolf, Darmstadt 1914

Einzelnachweise

  1. Küster: Die freie Burschenschaft Rheno-Germania in SB-Blätter 1910, 134
  2. Keller, aaO, 114f
  3. Dr. H. Richter: Aus den Tagen der alten Bonner Burschenschaft Germania 1860 -bis 1867, in Blätter aus dem Schwarzburgbund, 1910, 121 (126)
  4. Dr. H. Richter, aaO, 130
  5. Küster, aaO, 132
  6. Küster, aaO, 132
  7. Küster, aaO, 133
  8. Küster, aaO, 133
  9. Küster, aaO, 133f

Weblinks


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