- Burschenschaft Teutonia Nürnberg
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Wappen Zirkel Karte Basisdaten Bundesland: Bayern Stadt: Nürnberg Universität: Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Gründung: 1. November 1920 Verband: Schwarzburgbund (SB) SB internes Kürzel: (To) Cartell im SB: CCB Farben: Burschen: Fuxen: Mensur: nichtschlagend Wahlspruch: "Dem Freund die Hand, dem Vaterland das Leben!" Freundschaftsbünde: Uttenruthia Erlangen (1921)
B! Mainfranken Würzburg (1921)
SBV! Herminonia München (1922)
B! Kurmark Brandenburg Bayreuth (1972)
B! Alemannia Leipzig (2010)Webseite: www.teutonia-nuernberg.de/ Adresse: Ebenseestrasse 19, 90482 Nürnberg
Die Burschenschaft Teutonia im Cartell Christlicher Burschenschaften im Schwarzburgbund zu Nürnberg ist eine nichtschlagende, farbentragende Studentenverbindung. Studenten aller Fakultäten der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg können als Mitglied aufgenommen werden. Über die Aufnahme von Studenten anderer Hochschulen am Ort befindet der Convent.Inhaltsverzeichnis
Zugehörigkeit
Die Burschenschaft Teutonia Nürnberg ist als Studentenverbindung an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg eingetragen und ist derzeit die mitgliederstärkste Burschenschaft in Nürnberg. Die Teutonia gehört dem Schwarzburgbund (SB) als Dachverband an.
Die Aktivitas ist weiterhin Mitglied im Cartell Christlicher Burschenschaften im SB, dem Nachfolger des Convent Bayerischer Burschenschaften im SB.
Wahlspruch und Grundsätze
Wahlspruch und Farben
Der Wahlspruch der Burschenschaft Teutonia lautet seit ihrer Gründung: "Dem Freund die Hand, dem Vaterland das Leben!“
Der Wahlspruch muss einerseits differenziert und im Kontext des historischen Entstehungshintergrunds der Teutonia betrachtet werden.
- Der erste Teil "Dem Freund die Hand, ..." spiegelt den Anspruch an die Mitglieder wieder, sich im Freundschaftsbund für jeden Bundesbruder einzusetzen, wenn dieser seine Hilfe oder Unterstützung benötigen sollte.
- Der zweite Teil "..., dem Vaterland das Leben!" spiegelt den Anspruch an das Engagement an die Heimat wieder und dieser Grundsatz darf heute nicht mehr wörtlich interpretiert werden. Im Gründungsjahr 1920 wurde die Verbindung von ehemaligen Teilnehmern des 1. Weltkriegs gegründet, die hier die Anforderung an den Einzelnen manifestieren.
Aus heutiger Betrachtung bedingt der zweite Teil des Wahlspruchs den Anspruch an den Akademiker, dass er sich in der Gesellschaft über das normale Maß hinaus betätigt. Zusätzlich sich durch eine besondere Loyalität gegenüber und besonders im Wirken für den Staat auszeichnet.
Die B! Teutonia hat die Farben Rot-Gold-Rot. Die Fuxen, d.h. die vorläufigen Mitglieder, tragen das zweifarbige rot-goldene Band, und die Burschen das dreifarbige rot-gold-rote Band. Zum Couleur gehört noch die violette Mütze mit einem gold gestickten Eichenlaubkranz, wobei der Eichenlaubkranz ursprünglich eine Mahnung an die Keuschheit war.
Grundsätze
Die Grundsätze der Burschenschaft Teutonia Nürnberg bestehen darin, dass sie von ihren Mitgliedern ein Gemeinschaftsleben fordert, in dem sich der Einzelne für die Gemeinschaft und die Gemeinschaft für den Einzelnen verantwortlich weiß.
Sie erwartet von ihren Bundesbrüdern Ernst und Wahrhaftigkeit in der Lebensauffassung und eine verantwortungsbewusste Lebensführung im Sinne christlicher Ethik. Weiterhin verlangt sie vom Bundesbruder ein gewissenhaftes Studium, damit sein Studienabschluss in angemessener Zeit erreicht wird.
Die Teutonia und ihre Mitglieder bekennen sich zu einer rechtsstaatlichen Ordnung. Die Teutonia erwartet außerdem, dass sich jeder Bundesbruder in Staat und Gesellschaft betätigt.
Die Teutonia ist eine Gemeinschaft (Lebensbundprinzip) für das ganze Leben. Sie ist nichtschlagend und hat die Farben rot-gold-rot.
Geschichte
Von der Gründung bis zur Zwangsauflösung
Die Gründung erfolgte am 1. November 1920 in der „Baumwolle“, Adlerstr. 18–20 in Nürnberg. Die Gründungsfarben waren zunächst violett-orange-weiß.
Es waren die Gründungsburschen Paul Scholl, Karl Raub und Eisendraut, die an der zwei Semester zuvor gegründeten Handelshochschule in Nürnberg den Zulassungsantrag stellten. Auf Grund ihrer bereits im Krieg erprobten Kampfaktivitäten für das Vaterland war die nichtschlagende Kameradschaft ein Anliegen, dass die Gründungsmitglieder aus den Erfahrungen des Ersten Weltkrieges tief prägte. Sich gegen die studentische Mensur zu entscheiden kam auch aus dem Grunde, dass die Teutonia ursprünglich eine katholisch geprägte Studentenverbindung war. Eine Abspaltung führte letztlich zur Gründung der katholischen Verbindung K.D.St.V Ostmark im CV
Es folgten weitere Beitritte im November 1920. Hierzu kam es zu einer erweiterten Gründungssitzung in der Nürnberger Altstadt. Die Gaststätte „Baumwolle“ diente als Gründungsort. Durch den Kontakt zum SB-Stammtisch in Nürnberg mit Mitgliedern der Uttenruthia Erlangen, kam der Kontakt mit dem SB zustande. Infolgedessen wurden die Gründungsfarben der Teutonia an den Farben der Uttenruthia (schwarz-gold-schwarz) angelehnt, weshalb bereits im Jahr 1920 die Farben in rot-gold-rot geändert wurden, welche bis heute bestehen.
Im Januar 1921 wurde der erste Freundschaftsvertrag mit einer anderen Verbindung geschlossen. Es ist dies die Burschenschaft Mainfranken zu Würzburg im SB.
Rechtsanwalt Schlegel (Erstband der Christliche Studentenverbindung Uttenruthia Erlangen) wird erster Philister. Unter Dorn wurde schließlich im Wintersemester 1922/23 der Philisterverein (Verband der Altherrenschaft) der Teutonia gegründet.
Im Sommersemester 1924 wurde anlässlich des Stiftungsfestes die Prunkfahne geweiht und die letztendliche Bezeichnung Burschenschaft Teutonia Nürnberg angenommen.
Am 4. Juni 1925 erfolgte die Aufnahme der Teutonia in den Schwarzburgbund (SB).
Am 31. Dezember 1935 wurde der Schwarzburgbund als Bund aktiver Verbindungen und damit auch die Aktivitas der Teutonia auf Druck der Nazi-Führung aufgelöst.
Am 3. Mai 1939 musste sich der Philisterverein auflösen und an Pfingsten des gleichen Jahres fand die letzte SB-Tagung in Schwarzburg/Thüringer Wald statt. Anschließend erfolgte die vollständige und offizielle Auflösung der Burschenschaft Teutonia.
Nach dem Zweiten Weltkrieg
Die Wiedergründung 1949 und die Zeit danach
Am 29. April 1949 wurde die Teutonia mit ihrer alten Satzung wiedergegründet und am 18. Mai 1949 auch wieder an der Hochschule in Nürnberg zugelassen.
Während des Sommersemesters 1950 wird der SB als Aktivenbund anlässlich des 50. Stiftungsfestes der Burschenschaft Rheno-Germania Bonn wiedergegründet. Anfang April 1951 wird der Kontumazgarten Nr. 8 zum zweiten Mal Verbindungsheim.
Es folgte der Erwerb des Anwesens Ebenseestraße 19 in Nürnberg-Mögeldorf. Am 7. November 1964 wurde das Teutonenhaus eingeweiht und damit seiner Bestimmung übergeben.
Mit der Deutschen Wiedervereinigung nimmt die Teutonia in der alten Bundesheimat Schwarzburg wieder regelmäßig an SB-Veranstaltungen, die während der Teilung Deutschlands in Bad Hersfeld stattfanden, teil.
2007/2008 war die Burschenschaft Teutonia Nürnberg erstmals nach Jahrzehnten wieder Vorort (Vorsitzende Verbindung der aktiven Studentenschaft) des Schwarzburgbundes.
Die Teutonia beging im Sommersemester 2010 vom 17. - 20. Juni 2010 unter zahlreicher Teilnahme von Angehörigen anderer Studentenverbindungen ihr 90. Stiftungsfest.
Convent Bayerischer Burschenschaften im Schwarzburgbund
Zusammen mit der Burschenschaft Ostmark Breslau zu Regensburg und der Leipziger Burschenschaft Alemannia zu Bamberg gründete die Burschenschaft Teutonia am 19. August 1995 den Convent Bayerischer Burschenschaften (CBB) im Schwarzburgbund.
Die festgehaltenen Ziele des CBB im SB waren: Stärkung des burschenschaftlichen Profils in der Öffentlichkeit, Belebung von Tradition und Comment, Gemeinsame Positionsbestimmung in der Öffentlichkeit, Intensivierung der Zusammenarbeit.
Cartell Christlicher Burschenschaften im Schwarzburgbund
Mit der Aufnahme der Burschenschaft Rheno-Germania Bonn in das Cartell entsteht im Jahr 2000 hieraus das Cartell Christlicher Burschenschaften im Schwarzburgbund (CCB im SB) mit dem Ziel die burschenschaftliche Tradition innerhalb des Schwarzburgbundes zu stärken.
Die Mitgliedsverbindungen des CCB im Schwarzburgbund einigten sich darauf, dass es
- ein Zusammenschluss geographisch naheliegender, nichtschlagender, farbentragender Burschenschaften ist,
- ein klares Bekenntnis zur burschenschaftlichen Tradition vertritt, sich zum Männerbund bekennt,
- von seinen Mitgliedern eine verantwortungsbewusste Lebensführung im Sinne christlicher Ethik verlangt,
- sich bei offiziellen Kneipen und Kommersen des Cartells einen Kneip- und Festcomment gibt. Ansonsten gilt der Comment der gastgebenden Verbindung,
- und vor allem das Profil des Schwarzburgbundes (SB) zu fördern und die Tugenden und die Wurzeln des SB zu erneuern.
Das CCB im SB ist jedoch nur ein Interessenzusammenschluss von Bundesverbindungen (hier: Burschenschaften) des Schwarzburgbundes. Es ist kein Mitglied des Schwarzburgbundes, da lediglich aktive Verbindungen und Philistervereine (Altherrenvereine) eine Mitgliedschaft im SB erwerben können. (vgl. § 2 (1) Wesen, Grundsätze, § 3 (1) Mitgliedschaft, Satzungs des Schwarzburgbundes (SB) e.V. in der Fassung vom 21. Mai 1972, zuletzt geändert am 10. Juni 2000)
Im Jahr 2000 übernahm das Cartell Christlicher Burschenschaften im Schwarzburgbund den Vorort der aktiven Studentenverbindungen des Schwarzburgbundes.
Bekannte Persönlichkeiten
- Wilhelm Krafft, ab 1953 Kabinettschef unter Franz Etzel und Fritz Hellwig in der Hohen Behörde der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl
- Gerhard Nopitsch, Gründungsmitglied der Datev e.G. 1966, seit Bestehen der Genossenschaft: Vorsitzender ihres Aufsichtsrates
- Markus Söder, Bayerischer Staatsminister der Finanzen
Literatur
- Gerhard George: Die Geschichte der Burschenschaft Teutonia im SB zu Nürnberg. Nürnberg 1995.
- Burschenschaft Teutonia Nürnberg: Verfassung der Burschenschaft Teutonia i. S.B. zu Nürnberg. Nürnberg 1989.
Weblinks
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